Liebe Leserin, lieber Leser,
eine weitere Börsenwoche liegt hinter den Wasserstoff-Schwergewichten von Nel ASA (Norwegen) und Plug Power (USA). Und das soll man sagen? Es war ein mittleres Desaster. Der Absturz von Nel auf 1,30 Euro, der tiefste Stand in diesem Jahr, war durch eine zum Wochenbeginn bekanntgemachte Kapitalerhöhung faktisch noch unterfüttert. Dass jedoch auch die Plug-Aktie am Ende derart abschmiert, zwischen Donnerstag und Freitag ein Minus von gut 12 Prozent einfährt, kommt hingegen überraschend, hatte das Unternehmen doch in dieser Woche eine gute Nachricht platziert. Das half den Papieren allerdings nur kurz.
Uniper entscheidet sich für Plug Power
Das deutsche Energieunternehmen Uniper habe Plug Power ausgewählt, um die Elektrolyseur-Technologie für dessen Maasvlakte-Standort im Rotterdamer Hafen zu entwickeln, hatte das US-Unternehmen am Dienstag mitgeteilt. Am Maasvlakte Energy Hub werde Uniper bis 2026 100 MW Plug-Elektrolysekapazität zur Produktion von grünem Wasserstoff in Betrieb nehmen und diese Kapazität bis spätestens 2030 auf 500 MW ausbauen, hieß es.
Das Rotterdamer Hafengebiet, zu dem auch die Maasvlakte gehört, ist laut Plug das größte CO2-emittierende Industriecluster in den Niederlanden. Im Jahr 2021 habe das Gebiet 23,4 Mt CO2 emittiert. „Allein die Dekarbonisierung dieses Bereichs würde erheblich zum niederländischen Gesamtziel beitragen, bis 2050 Netto-Null zu erreichen“, so die Mitteilung.
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Plug-CEO: „Ein Meilenstein“ für Europa
Im Rahmen der Vereinbarung wird Plug zehn vorgefertigte PEM-Elektrolyseur-Arrays für Unipers Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte nach positivem FID von Uniper liefern. „Uniper hat sich für die ausgereifte Stack-Elektrolyseur-Technologie von Plug entschieden“, meldete Plug nicht ohne Stolz. „Das Projekt H2Maasvlakte markiert einen bedeutenden Meilenstein für Europas Übergang zu einer nachhaltigeren, lokalisierten Energie als Reaktion auf geopolitische Risiken und den Klimawandel“, sagte Andy Marsh, CEO von Plug. Über das Auftragsvolumen wurde nichts bekannt.
„Uniper hat sich auf den Weg gemacht, seine Emissionen drastisch zu reduzieren“, wird Allard Castelein, CEO Port of Rotterdam, in der Mitteilung zitiert. „Wir sind sehr zufrieden mit den Schritten, die Uniper unternimmt. Als Hafenbehörde unterstützen, stimulieren und helfen wir Unternehmen in Rotterdam, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens auf vielfältige Weise zu erreichen“.
- Dazu gehört für ihn die rechtzeitige Einrichtung von Infrastrukturen wie einem Wasserstoff-Pipeline-Netzwerk
- Projekte wie das von Uniper helfen laut Castelein dabei, „die Klimaziele zu erreichen, tragen aber auch zu einer gesunden Zukunft für Unternehmen bei“
Plug-Aktie verliert massiv an Wert
Der Aktie von Plug Power half das hingegen nur kurz: Während Nel ASA bereits massiv verloren hatte, steigerte sich der US-Titel, ausgehend von 13,84 US-Dollar am vergangenen Freitag, bis auf 14,07 Dollar im Laufe des Donnerstags. Pünktlich mit dem Einbruch der Bank-Aktien weltweit allerdings kippte auch beim Wasserstoff-Unternehmen die Stimmung.
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Bis zum Abend standen bereits am Donnerstag nur noch 13,02 Dollar auf dem Kurszettel der Plug-Aktie, am Freitag ging es weitere gut fünf Prozent abwärts bis auf 12,35 Dollar. Zur Erinnerung: Mitte Februar waren noch 16,79 Dollar für Plug aufgerufen worden, das Minus beläuft sich seitdem auf mehr als ein Viertel.