Nel ASA, ITM und Plug Power: Die Ereignisse überschlagen sich!

Während die Wasserstofftitel von ITM und Plug Power in dieser Woche um gut 30 Prozent nach oben schossen, bleibt bei Nel ASA ein Plus von nur fünf Prozent. Aus Gründen.

Auf einen Blick:
  • Die Wasserstoffaktien von ITM und Plug Power erlebten einen Höhenflug
  • Die Briten von ITM legten überraschend gute Halbjahreszahlen vor
  • Das US-Unternehmen Plug profitierte von gleich zwei Neuigkeiten
  • Nur Nel ASA hinkt weit hinterher, obwohl man sich mit Nikola einigte

Liebe Leserin, lieber Leser,

was für eine Woche für die Wasserstoff-Unternehmen Nel ASA , ITM und Plug Power. Das galt tatsächlich einmal auch operativ, denn sowohl die europäischen Vertreter als auch das US-amerikanische Unternehmen hatten Neuigkeiten verbreitet. Auch an der Börse hinterließ das seine Spuren. Dabei jedoch sind die Sieger eindeutig: Während die Nel-Aktie sich zwar am Freitag kurz zweistellig verbesserte, danach aber bereits wieder deutlich zurückfiel, notieren ITM und Plug Power aktuell mit mehr als 30 Prozent im Wochenplus. Die Ereignisse hatten sich geradezu überschlagen.

Plug Power mit Doppelschlag

Besonders hervor tat sich dabei Plug Power: Der US-Anbieter von Brennstoffzellen und Wasserstoff-Lösungen hatte zuvor einen wahren Ausverkauf erlebt. Vor gut einer Woche begann dann das wundersame Comeback, als Plug im Rahmen eines Business Update eine milliardenschwere Kreditzusage durch den amerikanischen Staat sowie den Start der Produktion von Flüssigwasserstoff im Werk in Georgia vermeldet hatte. Schon damals legten die Papiere zweistellig zu, in dieser Woche ging es dann erst richtig ab, sogar zwei Mal.

Am Mittwoch gab es einen ersten Schub, als die Analysten von Roth MKM das Kursziel für die Papiere von Plug von 4,50 auf 9,00 Dollar glatt verdoppelt hatten. Zugleich wurde der Wasserstoff-Titel von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft. Die Experten äußerten sich zuversichtlich über den reibungslosen Hochlauf der Wasserstoffanlage in Georgia und räumten „frühe Bedenken hinsichtlich des Auftragsbestands und der Margenvisibilität aus“, hieß es bei Seeking Alpha. Die Märkte reagierten geradezu euphorisch.

  • Am Mittwoch schob sich die Plug-Aktie von zuvor 3,73 US-Dollar an der Nasdaq auf 4,45 Dollar nach oben
  • Am Donnerstag waren die Papiere zwischenzeitlich sogar rund 5 US-Dollar wert, rutschten dann aber wieder ab

Plug meldet BEDP-Vertrag aus Europa

Auch im europäischen Handel notierte die Aktie von Plug Power am Freitag zunächst niedriger. Das änderte sich mit der Börseneröffnung in den USA, denn zugleich hatte Plug eine Neuigkeit gemeldet: Man habe einen Vertrag zur Lieferung eines Basic Engineering and Design Package (BEDP) für ein 500-Megawatt-Elektrolyseurprojekt in Europa unterzeichnet, teilte das Unternehmen mit. Der Vertrag erhöhe die Gesamtzahl der BEDP-Verträge von Plug auf 4,1 Gigawatt (GW).

„Plugs Fähigkeit, BEDP-Verträge mit einem Gesamtvolumen von 4,1 GW zu sichern, zeigt, dass dieser Ansatz für den Markt relevant ist“, sagte Andy Marsh, CEO von Plug. Darüber hinaus sei die Conversion-Rate von Plug nach der Bereitstellung eines BEDP hoch, versicherte er. Die Anleger glauben das wohl auch. Seit ihrem Mehrjahrestief am 19. Januar bei 2,27 US-Dollar hat sich die Plug-Aktie auf aktuell 4,66 Dollar im Wert wieder verdoppelt. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass sie aufs Jahr gesehen noch immer gut 70 Prozent eingebüßt hat.

Plug Power Aktie Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

ITM Power reduziert Verluste

Das Jahresminus beläuft sich bei ITM Power aktuell auf rund 40 Prozent. Vor knapp zwei Wochen allerdings, als die Aktie bei 0,50 Euro gehandelt wurde, sah es noch weitaus dramatischer aus. Denn am Mittwoch setzten die Papiere des britischen Unternehmens plötzlich zu einem kleinen Höhenflug an: ITM hatte Halbjahreszahlen vorgelegt und nicht nur den angepeilten Jahresumsatz bestätigt. Das EBITDA habe sich zudem deutlich verringert und die Liquidität sich erheblich verbessert, hieß es:

  • Der Umsatz stieg demnach von 2,0 Millionen im Jahresvergleich auf 8,9 Millionen Pfund
  • Der bereinigte EBITDA-Verlust verringerte sich indes von 54,1 auf 21,0 Millionen

Damit wird deutlich, dass ITM Power noch immer hoch defizitär arbeitet, der Verlust den Umsatz weit übersteigt. Jedoch: „Wir haben in den letzten zwölf Monaten erreicht, was wir uns vorgenommen hatten“, betont CEO Dennis Schulz. „Mit unserem Plan konnten wir die dringendsten Probleme erfolgreich lösen, um das Schiff wieder in Ordnung zu bringen.“ Die Anleger honorierten das mit einem Wochenplus bei der ITM-Aktie von 31 Prozent auf aktuell 0,74 Euro.

Nel ASA mit Nikola und Fortescue einig

Bei Nel ASA hingegen bleiben die Märkte skeptisch. Die Papiere der Norweger legten am Freitag nur kurz zweistellig zu, als bekannt wurde, dass man die Zusammenarbeit mit dem US-Truck-Entwickler Nikola Motor neu ausrichten wird. Die Parteien haben demnach vereinbart, einen alten Liefervertrag über 85 MW Elektrolyser-Ausrüstung zu kündigen und eine neue Vereinbarung über 110 alkalische Stacks und zugehörige Balance-von-Stack-Ausrüstung abzuschließen. „Als Ausgleich für den veränderten Umfang erhält Nel rund 9 Millionen US-Dollar“, hieß es.

Die Vereinbarung beinhaltet zugleich die Übernahme von Nikolas Phoenix Hydrogen Hub durch Fortescue. Dies beinhalte die Installation von 80 MW Elektrolyserausrüstung, die zuvor von Nel an Nikola geliefert wurde. „Gegen die aktualisierten Garantien für die Ausrüstung und Änderungen im Lieferumfang erhält Nel etwa 11 Millionen US-Dollar von Fortescue“, so die Mitteilung.

Nel-Aktie liegt weit hinter ITM und Plug

Längst bei Nel ASA eingepreiste Millionen werden also fließen, von einem neuen Auftrag jedoch, wie fälschlicherweise zu lesen war, kann keine Rede sein. Und so notierte die Nel-Aktie am Freitag gegen Mittag zwar zwischenzeitlich mit gut 10 Prozent im Plus bei 0,52 Euro, dann hatten es die Anleger wohl bemerkt: Bis zum Abend gab Nel fast den gesamten Zugewinn wieder ab.

  • Die Nel-Aktie wird aktuell mit 0,48 Euro bewertet
  • Das Wochenplus beläuft sich auf bescheidene 5,5 Prozent
  • Aufs Jahr gesehen steht ein Minus von fast 70 Prozent

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