Liebe Leserin, liebe Leser,
auf die erneut tiefroten Zahlen bei Nel ASA hatten die Anleger Ende Februar noch mit Entsetzen reagiert. Die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten, Anfang des Jahres mit 0,27 Euro bewertet, fiel auf nur noch 0,17 Euro zurück. Im Vergleich zum Jahreshoch ein Abschlag von fast 40 Prozent. Doch am Dienstag war plötzlich alles anders, die Nel-Aktie schoss binnen weniger Minuten zweistellig auf wieder 0,20 Euro. Was war da los?
SAMSUNG E&A steigt bei Nel ASA ein
Die Erklärung: Nel ASA hatte am Dienstag eine EPC-Kooperationsvereinbarung mit SAMSUNG E&A unterzeichnet, die es dem koreanischen Partner ermöglichen soll, „seinen Kunden komplette Wasserstoffanlagen nach eigenem Design unter Verwendung von Nels Elektrolyseuren anzubieten“, wie es in einer Mitteilung hieß. In einer separaten Transaktion wird SAMSUNG E&A neu ausgegebene Nel-Aktien durch eine Direktplatzierung erwerben, was einem Eigentumsanteil von 9,1 Prozent nach der Transaktion entspreche. Durch die Transaktion wird SAMSUNG E&A der größte Einzelaktionär von Nel.
- Mit der Kooperationsvereinbarung erweitere Nel seine globalen Lieferkapazitäten
- Zudem stärke man durch sie die „allgemeine Wettbewerbsfähigkeit“, wie es heißt
Nel will so die Marktreichweite erhöhen
„Unsere Strategie besteht darin, uns auf Elektrolyseur-Stack- und Balance-of-Stack-Technologie zu konzentrieren. Daher müssen wir mit EPC-Unternehmen zusammenarbeiten, die Balance-of-Plant-Lösungen anbieten und unsere globale Marktreichweite erhöhen können“, kommentierte Håkon Volldal, Präsident und CEO von Nel ASA, den Deal. „Es ist uns eine Ehre, dass sich ein so renommiertes und solides Unternehmen wie SAMSUNG E&A aufgrund unserer Technologie- und Produktionsführerschaft für eine Partnerschaft mit Nel entschieden hat.“
SAMSUNG E&A, vormals Samsung Engineering, ist ein koreanischer Konzern, der Lösungen für die globale Energiebranche anbietet, dazu gehören laut Nel-Mitteilung „umfassende Ingenieurdienstleistungen, darunter Machbarkeitsstudien, Design, Beschaffung, Bau und Inbetriebnahme für verschiedene Branchen mit besonderem Schwerpunkt auf intelligenter Fertigung, Energiesystemen und Infrastruktur“. Das Unternehmen sei bereits weltweit an mehreren großen Wasserstoffprojekten beteiligt, so Nel.
167,13 Millionen neue Nel-Aktien am Markt
Grüner Wasserstoff sei „eine Kerntechnologie im Cleantech-Bereich mit kohlenstoffneutralen Technologien“, lässt sich Hong Namkoong, CEO von SAMSUNG E&A, in der Nel-Mitteilung zitieren. Es habe nicht nur an sich, sondern auch als Grundstoff für grünes Ammoniak, grünes Methanol und E-Fuel einen hohen Wert. SAMSUNG E&A wird laut des CEO Projektbetreibern für grünen Wasserstoff gemeinsam mit Nel integrierte Elektrolyseurlösungen mit wettbewerbsfähigem Wert und Finanzierbarkeit anbieten.
Dafür haben sich die Koreaner mit ordentlich Kapital bei Nel ASA eingekauft. In einer separaten Transaktion werde Nel ASA rund 167,13 Millionen Aktien an SAMSUNG E&A für 2,1125 NOK pro Aktie ausgeben, was dem arithmetischen Durchschnitt der letzten siebentägigen volumengewichteten Durchschnittspreise zum 10. März 2025 enstpreche, wie es heißt.
- Dies entspricht demnach einer Gesamtgegenleistung in bar von etwa 353 Millionen NOK, umgerechnet rund 30,36 Millionen Euro.
- Die Anleger reagierten trotz der Kapitalerhöhung, die zu einer Verwässerung der alten Nel-Anteile führt, mit Erleichterung
94 Prozent Minus in gut drei Jahren
Möglicher Hintergrund: Angesichts des nach wie vor hohen Defizits, der Nettoverlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen von Nel betrug im Vorjahr 64 Millionen NOK bzw. 5,6 Millionen Euro, ist die Zukunft des Unternehmens erst einmal gesichert. Und doch lohnt ein Blick auf die mittel- und langfristige Kursentwicklung.
Wenngleich die Aktie von Nel ASA im frühen Handel am Mittwoch weiter leicht auf aktuell 0,21 Euro zugelegt hat, ist sie noch immer ein Schatten ihrer selbst: Innerhalb eines halben Jahres hat das Unternehmen noch immer mehr als die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt. Geht man zurück zum Jahresbeginn 2021, es sind wenig mehr als drei Jahre, wird es schwindelerregend: Seit ihrem Höchststand bei 3,30 Euro beläuft sich der Abschlag auf nicht weniger als 94 Prozent.
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