Liebe Leserinnen und Leser,
erneut sehen wir bei Nel Asa ein Drama. Am Dienstag ging es in den ersten Handelsstunden gleich um mehr als -5,5 % nach unten. Der Titel ist mit 0,3957 Euro aktuell unter der Marke von 0,40 Euro, die als letzte Unterstützung gelten könnte. Und der schlimmere Teil wird möglicherweise schon in kurzer Zeit folgen.
Der kurzfristig schlechteste Teil platzte heute in die Medienlandschaft. Der Vertrag mit Hy Stor Energy über die Lieferung von alkalischen Elektrolyseurausrüstung platzt, heißt es. Es wird also alles schlimmer – bezogen auf die aktuellen Erwartungen.
Der Ausblick für die Aktie von Nel Asa ist sehr getrübt
Es gibt derzeit nur eine Nachricht – und die betrifft die Branche. Angeblich würden Wasserstoff-Aktien wieder gefragt sein. Dies jedoch halten wir derzeit für ein Gerücht. Plug Power, der Konkurrent von Nel Asa aus den USA, hat sich immerhin über die Marke von 2 Euro geschoben.
Das hilft indes noch nicht, um eine neue Stimmung an den Märkten für die Wasserstoff-industrie zu erzeugen.
Tatsächlich sieht es eher mau aus. In den vergangenen Wochen kamen annähernd Null Aufträge für die sogenannten Pure Player. Das sind die Aktien, die davon profitieren könnten, dass das Thema der Unternehmen ausschließlich Wasserstoff bzw. Brennstoffzellen sind. Die Notierungen der wichtigen Pure Player wie Nel Asa, Plug Power oder ITM Power und Ballard Power sind in den vergangenen Wochen massiv gefallen – jedenfalls der Tendenz nach.
Die Kombination fehlender neuer Projekte und Aufträge sowie der negativen Stimmung an den Märkten für diese Branche ergibt ein ungünstiges Bild. Genau das ist jetzt auch bei Nel Asa im Trend wieder zu sehen.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die Kurse von Nel Asa haben dabei nun einen katastrophalen Stand. Dies ist praktisch, je nach Börse, der niedrigste Stand der Geschichte. Insgesamt ist die Aktie nur noch weniger als 700 Millionen Euro wert. Der Marktwert wiederum korrespondiert mit den unverändert schwachen Schätzungen zur Entwicklung des Nel Asa-Umsatzes.
Für das laufende Jahr sind aktuell noch keine endgültigen Schätzungen zu erwarten. Allerdings wird der Koonzern nach den vorliegenden Erwartungen einen Nettoumsatz von ca. 131 Millionen Euro erreichen. Ursprünglich erwartete der Markt zum Jahresanfang einen Umsatz von ungefähr 200 Millionen Euro – oder in einigen Schätzungen etwas weniger.
Das Umsatzziel jedoch wurde im Laufe der Monate am Markt immer weiter nach unten geschraubt. Gegenwärtig sieht es nicht so aus, als sollte der Umsatz auch nur noch das Vorjahresniveau erreichen. 2023 hatte Nel Asa umgerechnet in etwa einen Umsatz in Höhe von 150 Millionen Euro erreicht.
Dafür sinkt der Verlust, wenn die Erwartungen aufgehen. Am Jahresende soll demnach ein Verlust von – netto – in etwa 23 Millionen Euro stehen. Das wäre ein um 50 Millionen Euro besseres Ergebnis als im Vorjahr.
Dennoch: Dies ist wahrscheinlich auf die Inaktivität des Unternehmens bezogen auf neue Projekte zurückzuführen. Denn Nel Asa gewinnt kaum Aufträge, in den vergangenen Wochen wurde nichts gemeldet. Damit werden, so die Vermutung, nur die bestehenden Projekte bearbeitet, was wiederum den Aufwand reduziert. So dürfte das günstigere Verlusteergebnis zu erklären sein.
Die Bewertung ist dennoch schwach. Die Norweger enttäuschen wahrscheinlich nicht nur im laufenden Jahr, sondern auch im kommenden Jahr, wenn die aktuellen Schätzungen dann noch zutreffen.
Die Aktie wird aus dieser Warte nicht zufällig in das katastrophale Szenario geraten sein. Es gibt nur einen Ausweg, der realistisch scheint.
Am 16.Oktober wird noch einmal nachgerechnet
Die Quartalszahlen sollen am 16. Oktober kommen. Dies wird ein wichtiger Termin, um neue wirtschaftliche Impulse generieren zu können. Wenn es gelingt, doch noch neue Visionen, Projekte oder Aufträge zu melden, würde die Aktie mutmaßlich ein besseres Ergebnis zumindest erzeugen können.
Aktuell sind die Aussichten jedoch düster. Der Dienstags-Verlust ist nicht zufällig entstanden – und es fehlen die Impulse.
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