Am Donnerstagvormittag sah es noch recht gut aus für die Aktie von Nel ASA: Bis auf 1,45 Euro hatten sich die Papiere des norwegischen Wasserstoffspezialisten verbessert, der zwischenzeitliche Absturz auf 1,28 Euro an diesem Montag schien Geschichte. Doch weit gefehlt. Noch bis zum Handelsschluss verlor die Nel-Aktie massiv, verabschiedete sich bei 1,35 Euro. Am Freitagvormittag ging es weiter nach unten auf 1,30 Euro. Die Aktie scheint sich von der Nachrichtenlage völlig losgelöst zu haben.
Nel ASA sollte von EU-Plänen profitieren können
Denn nicht nur, dass europäische Konzerne und die EU-Kommission am Donnerstag eine Absichtserklärung zum Wasserstoff-Hochlauf vorlegten, Nel ASA hatte am selben Tag zudem einen weiteren, millionenschweren Auftrag vermeldet. Nel Hydrogen US, eine Tochter von Nel ASA, soll bis 2023 eine Wasserstoffproduktionsanlage für alkalische Elektrolyse an ein führendes, indisches Unternehmen in der Palmölraffination und Produktion von Oleochemikalien liefern. Den Auftragswert bezifferte Nel mit rund zwei Millionen Euro.
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Es war dies nur der jüngste einer ganzen Reihe von Neubestellungen, im April meldete Nel vor allem neue Aufträge über die Errichtung von Wasserstoff-Tankstellen. Doch es könnte in einem anderen Kernbereich von Nel ASA bald richtig spannend werden, denn in einer gemeinsamen Absichtserklärung definieren europäische Wirtschaft und Politik nun, „wie sie die Hürden beim Aufbau einer nennenswerten europäischen Wasserstoffproduktion überwinden wollen“, wie das Handelsblatt am Donnerstag meldet.
Nel mit Plug und Ballard Power im Abwärtssog
Im Fokus der Initiative steht laut des Berichts ein schneller Aufbau von Elektrolyseur-Kapazitäten – genau jenes Geschäftsfeld also, in dem Nel ASA einen Führungsanspruch für sich reklamiert. Warum die Aktie des norwegischen Unternehmens allerdings derzeit ebenso unter Druck gerät, wie etwa die Papiere von Plug Power (USA) oder Ballard Power (Kanada), lässt sich rational kaum erklären.
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