Liebe Leserinnen und Leser,
eine überraschende Wende am Wasserstoff-Markt bricht sich Bahn. Die totgeglaubte ITM Power aus Großbritannien ist wieder stärker geworden. Der Titel gewann am Dienstagmorgen immerhin deutliche 4,1 % in den ersten Handelsstunden. Konkurrenten wie Nel Asa oder Ballard Power bzw. auch Plug Power aus den USA wurden klar abgehängt.
Ähnlich sah es am Tag zuvor aus. Auch da war ITM Power, der kleine Konzern aus Großbritannien, plötzlich die Nr. 1 am Markt. Nun sind die Notierungen von ITM Power über eine Woche dennoch schwächer als die von Nel Asa. Dennoch scheint die ganze Branche aktuell wieder etwas besserer Stimmung zu sein. Die Gründe insgesamt sind wie immer an den Börsen wahrscheinlich vielschichtig. Es fällt jedoch auf, dass nun eine interessante Studie erschienen ist.
Studie eines Beratungsunternehmens: Grüner Wasserstoff in der EU auf dem – möglichen – Vormarsch
Wenn die Ergebnisse der Studie stimmen, profitieren davon jedenfalls der Branchenzugehörigkeit nach Unternehmen wie Nel Asa und ITM Power aus der EU bzw. zumindest aus Europa besonders. Die Studie wurde vom Beratungsunternehmen Energy Research angefertigt.
Die Ergebnisse: Die EU kann demnach bis zum Jahr 2030 konkurrenzfähig grünen Wasserstoff importieren – dies ist eines der großen Ziele der EU-Energiepolitik. Es reicht nicht, grünen Wasserstoff in der EU selbst herzustellen, um die Klimaneutralität zu gewährleisten. Vielmehr muss der grüne Wasserstoff rentabel in die EU gebracht werden.
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Die Studie nun kommt zum Ergebnis, dass Länder wie Australien, Chile, Spanien oder das Spanien nahe Marokko bis zum Jahr 2030 den grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Konditionen in die EU bringen könnte. Dabei ist zu bedenken, dass neben der reinen Produktion auch Aufwendungen für den Transport und sogar die Transformation anfallen. Die Studie erläutert: „Diese Länder haben ein hohes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen und könnten den Grünstrom für die Wasserstoffproduktion zu sehr niedrigen Kosten erzeugen“, lässt sich der Direktor des Beratungsunternehmens, Hanns Koenig, dazu zitieren.
Die Daten sind recht beeindruckend.
Die Kosten können sinken – gut für Hersteller von Elektrolyseuren wie Nel Asa und Co
Aktuell geht die Studie von Herstellungspreisen in Höhe von 3,90 Euro bis 5,00 Euro je KG für grünen Wasserstoff aus. Dies ist nicht nur die Benchmark für ausländische Produkte, sondern auch eine Hürde – denn wenn der Wasserstoff deutlich mehr kosten würde, sobald auch die Kosten für den Transport einbezogen werden, wird der Import ersichtlich unwirtschaftlich.
Die Studie nun geht davon aus, dass die Produktionskosten in Ländern wie Australien, Chile oder Spanien im Jahr 2030 bei 3,10 Euro je Kilogramm liegen können. In Marokko werden 3,20 Euro veranschlagt. Dies wäre – bezogen auf die reine Produktion – jedenfalls ein deutlicher Abschlag von mehr als 20 % gegenüber den Kosten in Deutschland.
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Die Transportkosten lassen sich demnach am stärksten senken, wenn der grüne Wasserstoff per Pipeline produziert würde. Dies wäre sowohl aus Spanien als auch als Marokko möglich – bezogen auf die EU. Der grüne Wasserstoff aus Spanien würde dann dieser Studie nach 3,46 Euro je Kilogramm kosten – also deutlich weniger als die Eigenproduktion in Deutschland verursachen würde.
Dies ist eine gute Nachrichte, die sich in der Praxis bestätigen müsste. Denn die EU möchte mit einem sogenannten „REPowerEU-Plan“ bis zum Jahr 2010 insgesamt selbst gut 10 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen oder erzeugen lassen. Dieselbe Menge soll von außen importiert werden. Dies ist ein zwingend notwendiger Beitrag, um dien Ausstoß von CO 2 in der EU zu reduzieren, lässt sich der gesamten Planung entnehmen.
Hier schließt sich der Kreis zur jüngsten Stimmung an den Märkten für Wasserstoff-Unternehmen aus Europa. Nel Asa aus Norwegen und ITM Power aus Großbritannien sind Lieferanten von Elektrolyseuren, die bei der Produktion von grünem Wasserstoff benötigt werden. Die sogenannten Pure Player, die praktisch nur auf die Wasserstoff-Branche fokussiert sind, können sich über solche Aussichten freuen.
Sicherlich gibt es Konkurrenz wie etwa Plug Power aus den USA. Doch es ist zumindest der politischen Diskussion im Wettstreit mit den USA nach nicht ausgeschlossen, dass die EU sehr viel wert auf die Einbeziehung europäischer Hersteller legen wird.
Letztlich hebt dies u.a. die Stimmung bei den Wasserstoff-Werten ersichtlich – wenngleich die Ursache für jüngste Kursstabilisierungen wie immer offen sind. Nel Asa hat jedenfalls ein erfreuliches, da stabiles Chartbild produziert.
Nel ASA Aktie Chart
Die Performance-Daten über die vergangenen Wochen sprechen eine deutliche Sprache: Es gab im Umfeld der Wasserstoff-Branche immer wieder Rücksetzer, u.a., weil Plug Power aus den USA schwache Zahlen für das vergangene Jahr zumindest avisiert hat. Nel Asa ist jedoch auch aus der statistischen Sicht noch immer sehr stabil, wie der Blick auf unterschiedliche Zeiträume verdeutlicht.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Nel Asa im Aufwärtstrend
Der Kurs der Aktie verläuft ersichtlich im Aufwärtstrend. Zudem schaffen es die Norweger derzeit an den Aktienmärkten, die Marke von 1,50 Euro zu verteidigen. Schon dies gilt als Ausweis der guten Kurs-Verfassung an den Aktienbörsen. Nel Asa kann zudem auf intakte technische Daten verweisen. Die Notierungen sind bezogen auf den GD100 mit einem Vorsprung von 14 % im Hausse-Modus – und bezogen auf die 200-Tage-Linie mit einem Vorsprung von 11 %. Diese beiden Indikatoren bestätigen damit die gute Verfassung der Norweger – die zudem auf die guten Aussichten in der EU jedenfalls hoffen können.
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