Nel Asa-Aktie: Neue Kursziele!

Liebe Leserinnen und Leser,

die gute Nachricht für Nel Asa in dieser Woche lautet: Es ist nur noch ein Tag zu überstehen, dann wird es für die Norweger zur Jahreshauptversammlung kommen. Immerhin, möchte man meinen. Es kann fast nur noch aufwärts gehen, so die Hoffnung.

Zuletzt hat die Aktie immense Verluste hinnehmen müssen, nachdem die Quartalsberichterstattung am Markt war. Die Börsen zeigten sich sehr enttäuscht – und dies ist der Ausgangspunkt für alles, was sich in dieser Woche zeigen wird.

Am Montag nun ging es in den ersten Handelsaktivitäten um gut 3,5 % aufwärts. Allerdings sind zu. B. an der Börse München statt mehreren hunderttausend Papieren pro Tag bis dato erst weniger als 10.000 Stücke gehandelt. Das zeigt: Die Einordnung der ersten Minuten ist noch nicht ganz ernst zu nehmen.

Alles konzentriert sich auf die Jahreshauptversammlung, so steht zu vermuten.

Schlechte Zahlen bei Nel Asa – es kommt nun alles auf den Tisch

Die Quartalszahlen bezogen sich auf die ersten drei Monate und sollten an sich Hoffnung bieten. Das aber war nicht gelungen. Die Börsen reagierten auf die Zahlen mit einem weiteren Abschlag auf die markanten ca. 0,41 bis 0,40 Euro. Diese Zone hat Nel Asa auch in den Tagen darauf nicht mehr verlassen können und schwebt daher knapp über dem Abgrund der möglicherweise tiefsten Kurse des laufenden Jahrzehnts.

Nel ASA Aktie Chart

Im Chart ist zu sehen, wie schwach die Aktie derzeit ist. Die Zahlen haben praktisch überhaupt keine Rolle gespielt.

Dabei waren die Umsätze gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Es ging indes nur um 13 % aufwärts, was wiederum eine schlechte Nachricht ist. Denn:

Nel Asa soll im laufenden Jahr statt der im vergangenen Jahr erwirtschafteten ca. 150 Millionen Euro Umsatz einen Umsatz von fast 190 Millionen Euro erzielen. Das ist noch zu wenig, um sich aus der Verlustzone zu befreien. Die Umsatzsteigerung würde aber zumindest andeuten, dass es für das Unternehmen in die richtige Richtung gehen kann.

Dies wären  allerdings deutlich mehr als 20 % errechneter und notwendiger Umsatzsteigerungen, so die Taschenrechner der Analysten. Demgegenüber sind die nun erreichten ca. 13 % ein weiterer rechnerischer Rückschritt.

Auch auf der Verlustseite hat sich nicht viel geändert gegenüber dem Vorjahresquartal. Marginal verbessert sich die Situation. Am Ende aber rechnen die Märkte damit, dass das Unternehmen seine Verluste von ca. 75 Millionen Euro in einem Jahr auf nur noch -45 Millionen Euro reduziert. Vor diesem Hintergrund muss wesentlich mehr passieren als das, was für das erste Quartal gemeldet worden ist.

Die Notierungen haben bestätigt, dass der Markt das offenbar ebenso sieht. Insofern bleibt es an den Börsen bei den Problemen, die Nel Asa hat. Nun wird am 23. April die Jahreshauptversammlung stattfinden.

Die Jahreshauptversammlung: Neue Chancen?

Die Zahlen für das vergangene Jahr sind bekannt und werden keine neuen Einblicke mehr gewähren. Der Fokus des Interesses liegt auf zwei Dingen.

Zum einen sind die Auftragsbestände bei Nel Asa weiterhin rückläufig, was wiederum die Frage aufwirft, wie dann steigende Umsätze erwirtschaftet werden sollen und können. Die Chance darauf ist vergleichsweise gering, wenn es nach den aktuellen Meldungen und Auftragseingängen bzw. -beständen geht.

Der Titel hat aus der Sicht von Analysten und Investoren also im Grunde die Pflicht, auf der Jahreshauptversammlung die Dinge zu ordnen und klarzumachen, welche Aufträge und Projekte anstehen könnten. Zumindest wird die Frage relevant, wie sich die Führung generell die Entwicklung im laufenden Jahr vorstellt – dies ist auch kursrelevant.

Der zweite Fragenkomplex betrifft dann die aktuelle Entwicklung in der Frage, ob das Unternehmen die sogenannte Gigafactory in Michigan, USA, bauen wird. Dafür hat es massive Subventionen oder vielmehr die Ankündigung von Subventionen durch den Staat auf Basis des „Inflation Reduction Act“ gegeben.

Damit möchten die USA sich am Energiemarkt zum einen autarker gegenüber dem Rest der Welt aufstellen und zum zweiten die Energiewende einleiten. Konkurrenten wie Plug Power und Ballard Power profitieren davon ebenfalls.

Es geht nun darum, dass diese Entscheidung noch nicht getroffen worden ist. Wenn Nel Asa nicht bauen würde, dann dürfte der Markt beunruhigt darüber sein. Denn dann verzichtet Nel Asa auf Millionen Subventionen und auf den weiteren Ausbau der Geschäfte in den USA. Wenn Nel Asa investieren möchte, sollte die Entscheidung für einen Impuls sorgen.

Es ist denkbar, dass Nel Asa sich gar nicht dazu äußert. Dies wäre indes gleichfalls eine Enttäuschung. Der Markt wartet inzwischen auf eine Entscheidung in dieser Angelegenheit, steht zumindest zu vermuten.

Für die nächsten Stunden ist trotz des guten Gewinns in den ersten Handelsminuten der Abwärtstrend noch – massiv – aktiv.