Liebe Leserinnen und Leser,
der 25. Januar rückt näher. Schon werden die Aktienmärkte in Bezug auf die Wasserstoff-Märkte offenbar etwas misstrauischer. Nel Asa und Co. setzen in den ersten Morgenstunden am Mittwoch zurück, wobei Nel Asa wie so oft gegenüber dem US-Konkurrenten Plug Power deutlich die bessere Figur gemacht hat. Dies jedoch ist relativ einfach zu erklären, so jedenfalls sieht es auf den ersten Blick aus.
Der 25. Januar wird für Plug Power wie auch für Nel Asa im Gefolge eine härtere Prüfung mit sich bringen. Die Frage wird sein, ob die zuletzt zumindest brauchbare Stimmung – vor allem für die Norweger von Nel Asa – noch anhalten kann.
25. Januar: Der Tag wird wichtig
Vorab: Die Unternehmen der Wasserstoff-Branche werden weder für das vergangene und nicht per Jahresabschluss abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 Gewinne vorlegen können noch für das Jahr 2023. Die Pure Player am Markt leben immer noch in roten Zahlen, wenn nicht alle vorliegenden Aufträge, Informationen und Stimmungsbilder fast schon sensationell täuschen würden.
Deshalb sind auch die Kurse an den Märkten für diese Aktien immer zudem von Stimmungen getrieben. Die Stimmungen können aus dem politischen Raum beeinflusst werden, zudem aber auch durch eigene Aufträge oder avisierte Aufträge. Zudem wird das Stimmungsbild auch von der jeweiligen Konkurrenz beeinflusst, wie sich inzwischen in mehreren Jahren gezeigt hat (so hatte zwischenzeitlich immer wieder ein Zahlenwerk des US-Unternehmens Plug Power für Missstimmung am Aktienmarkt gesorgt).
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Nun steht erneut eine Prüfung an: am 25. Januar verliest das US-Unternehmen Plug Power ein Business – Update, gewissermaßen als Vorbereitung auf den Jahresabschluss, der Anfang März anstehen wird. Dies wiederum kann sowohl eine gute Nachricht sein – wenn Plug Power die Inszenierung richtig wählt -, aber auch für Enttäuschungen sorgen.
Dabei erinnern sich Analysten häufig daran, dass Plug Power mehr als ein halbes Dutzend Quartals-Ergebnis-Präsentationen landläufig formuliert in den “Sand setzte”. Die Enttäuschung der Analysten war jeweils groß, der Kurs lief wieder aus dem Ruder – und teils ließ sich auch die Konkurrenz davon beeindrucken, zumindest am Aktienmarkt.
Nun wartet die Branche – und mit ihr alle Analysten – gespannt auf das, was am Donnerstag von Plug Power kommt. Derzeit gibt es eine größere Nachrichtenflut am Markt, die zumindest am Mittwoch aber in den ersten Stunden wie berichtet noch keine Euphorie auslöste – oder die Euphorie lässt schon wieder nach.
Dies zeigt sich etwa am Chart von Nel Asa. Noch immer sind die Norweger aus dieser Sicht in einem charttechnischen Aufwärtstrend, zumal der Abstand auf die wichtigen Unterstützungen von 1,40 bis 1,42 Euro weiterhin zumindest deutlich sichtbar ist.
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Nel ASA Aktie Chart
Der Aufwärtstrend von Nel Asa, sichtbar auch an den statistischen Kurssteigerungen der vergangenen Wochen und Monate, ist dennoch – auch charttechnisch betrachtet – fragil. Schlechte Nachrichten aus der Konkurrenz, zu denken ist etwa an das Ereignis von Plug Power am 25. Januar, können hier durchaus Fragezeichen hervorrufen.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Die jüngste Nachrichtenflut jedenfalls – aus der Branche – hat keine besonderen, starken Impulse mehr hervorgebracht. Stark war etwa der Auftritt von Ballard Power an der Nachrichtenfront.
Ballard Power hat kaum Spuren hinterlassen
Die Kanadier haben jüngst einen Auftrag vom Energieunternehmen CrossWind vermeldet, der selbst ein Zusammenschluss der Unternehmen Shell und Eneco ist. Shells Beteiligung an diesem Projekt zeigt das Interesse, das die großen fossilen Energieunternehmen mittlerweile auch am Markt für regenerative Energiequellen aufgebaut haben. Das verheißt auf dem Papier auch Kapitalströme, die attraktiv sein können.
Ballard Power wurde nun von CrossWind damit beauftragt, ein 1-Megawatt-Brennstoffzellensystem als Containerlösung zu liefern. Dieses System wird Bestandteil eines sogenannten Offshore-Windprojektes an der norwegischen Küste. Das Projekt soll 2024 abgeschlossen werden und ist damit recht zeitnah zu bewerten. Zumindest diese Nachricht hatte für Ballard Power einen positiven Effekt, die Aktie konnte am Montag einen kräftigen Zugewinn verbuchen.
Nel Asa hingegen zeigt sich unter dem Strich durch solche Nachrichten aus der Konkurrenz weitgehend unbeeindruckt. Die Norweger hatten zuletzt eigene Aufträge publizieren können und profitieren zudem von den überstaatlichen oder staatlichen Programmen, die von der EU und in den USA aufgelegt werden. Nel Asa ist praktischerweise sowohl in Europa wie auch über ein Tochterunternehmen in den USA vertreten.
Der Aufwärtstrend ist aus Sicht der technischen Analysten aktuell nach den jeweils guten Nachrichten noch immer intakt. Es gelang sowohl den GD100 für die mittelfristige Bewertung des Trends wie auch den GD200 für die längerfristige Beurteilung zu überwinden. Die Abstände tragen sogar noch an schwächeren Tagen. Der kleinere Verlust am Mittwoch dürfte keine wesentliche Rolle spielen. Dennoch: Der 25. Januar als Prüftermin nach der Plug-Power-Präsentation ist weiterhin auf der Agenda. Es wird nicht nur für Ballard Power oder Plug Power spannende Tage geben, sondern auch für Nel Asa – das Stimmungsbild zeigt eine enorme Anspannung in der Branche an.
Abschließend dazu: Auch wenn es spekulativ ist – es ist gut möglich, dass Plug Power am 25. Januar eine starke Präsentation gelingt. Das Unternehmen ist nicht verpflichtet, die Veranstaltung durchzuführen und wird dies zumindest möglicherweise als Anlass nehmen, um damit für gute Stimmung zu sorgen. Gelingt wie oben beschrieben die “Inszenierung”, kann dies auch zum Brustlöser für die Branche werden.
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