Nel ASA-Aktie: Kalt erwischt!

Die Aktie von Nel ASA kommt nicht mehr aus dem Kurskeller. Neue Impulse bleiben beim Wasserstoff-Spezialisten seit fast sieben Wochen aus. Analysten sind sich uneins.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von Nel ASA hat zum Start in den Börsenmonat September keine Fortschritte gemacht
  • Die Papiere des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten verharren an der Grenze zum Pennystock
  • Seit fast sieben Wochen warten Anleger auf eine neue Auftragsmeldung aus Oslo – vergeblich
  • So mancher Analyst lag mit seinen hohen Kurszielen nach Quartalszahlen bislang völlig daneben

Liebe Leserin, lieber Leser,

der August war für die Aktie von Nel ASA ein veritabler Verlustbringer: Am letzten Handelstag im Juli in Frankfurt noch mit 1,23 Euro bewertet, ging es mit den Papieren des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten innerhalb von drei Wochen hinab bis an die Marke von 1 Euro. Seitdem pendelt die Nel-Aktie unentschlossen um diesen Wert, auch am 1. September hat sich daran nichts geändert – aller positiven Analystenprognosen zum Trotz. Was zweifellos fehlt, das wäre eine neue Meldung aus Oslo. Doch seit dem 18. Juli kam genau: nichts!

Nel-Aktie nach Quartalszahlen kurz obenauf

An jenem Tag hatte das Unternehmen die Quartalszahlen veröffentlicht, und zunächst tatsächlich überzeugt. So hatte Nel ASA im 2. Quartal 2024 nach lediglich 183 Millionen Norwegischen Kronen (NOK) im Vorjahr einen Rekordumsatz von 475 Millionen NOK (aktuell rund 41,4 Millionen Euro) erzielt. Hinzu kam ein ebenfalls rekordhoher Auftragsbestand. Der Nettoverlust von Nel im Quartal aber war zwischen April und Juni deutlich von 275 Millionen NOK im Vorjahresquartal auf jetzt 342 Millionen NOK (etwa 29,8 Millionen Euro) angestiegen.

Anleger und Analysten allerdings hatten offenbar mit noch höheren Verlusten gerechnet – oder waren vom Rekordauftragsbestand von umgerechnet 264,6 Millionen Euro angetan. Die Nel-Aktie jedenfalls zog nach der Präsentation zunächst deutlich an, von 1,13 Euro am Tag vor dem Quartalsbericht auf in der Spitze 1,24 Euro am 26. Juli. Doch von der Herrlichkeit ist nichts mehr übrig geblieben, im Gegenteil.

  • Seit ihrem Zwischenhoch haben die Papiere des Elektrolyseur-Herstellers wieder rund 20 Prozent abgegeben
  • Der Abschlag seit dem Jahreshöchststand im Februar bei gut 1,70 Euro beträgt sogar mehr als 40 Prozent

Zwei Analysten hatten hohe Kursziele bestätigt

So manchen Analysten hat das kalt erwischt, die kanadische Bank RBC ganz vorneweg: Das Institut hatte die Einstufung für Nel direkt nach den Zahlen auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 22 NOK belassen. Während der Umsatz des Wasserstoffunternehmens sich dynamisch entwickle, müssten sich die Ergebnisse verbessern, schrieb Analyst Erwan Kerouredan laut Medienberichten in seiner Studie vom 18. August. Der Ausblick gestalte sich „konstruktiv“, was immer das heißen mag. Mit einem fairen Wert von umgerechnet derzeit 1,91 Euro für die Nel-Aktie müsste sich diese sich im Wert annähernd verdoppeln. Davon allerdings ist aktuell nichts zu erkennen.

Nel ASA Aktie Chart
Intraday
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6M.
1J
5J
Max

Nicht ganz so hoch ins Kursregal hatte am selben Tag Goldman Sachs gegriffen, doch US-Investmentbank beließ die Papiere in einer ersten Einschätzung ebenfalls auf „Buy“ mit einem Kursziel von 20 NOK, was 1,74 Euro entspricht. Der Umsatz habe die Erwartungen übertroffen, begründete Analyst Michele della Vigna seinen Optimismus bezüglich Nel ASA. Die Dynamik beim Auftragsbestand des norwegischen Wasserstoffspezialisten beschleunige sich.

Nel ASA an der Grenze zum Pennystock

Davon kann längst keine Rede mehr sein, und war aus damaliger Sicht eventuell doch nachvollziehbar. Denn in der Tat: Direkt vor dem Quartalsbericht hatte die Nel-Tochter Hydrogen Electrolyser AS gleich zwei Neubestellungen gemeldet.

  • Einen Vertrag mit Hyd’Occ über 20 MW alkalische Elektrolyseausrüstung für ein Projekt im französischen Port-La-Nouvelle im Umfang von rund 9 Millionen Euro
  • Eine Bestellung über 40 MW alkalische Elektrolyseausrüstung durch den portugiesischen Chemiekonzern Bondalti im Wert von rund 11 Millionen Euro

Die Anleger allerdings hatten auf diese beiden Auftragsmeldungen, wenige Tage vor den Quartalszahlen, so gut wie nicht reagiert. Strategisch klüger wäre es für Nel ASA zweifellos gewesen, die guten Nachrichten erst später am Markt zu platzieren. Ohne Auftragsmeldung seit fast sieben Wochen dümpelt die Aktie nun jedoch seit geraumer Zeit an der Grenze zum Pennystock.

Plug Power riss die Wasserstoffbranche mit

Wenig förderlich war zweifellos der Einbruch der Aktie von US-Wettbewerber Plug Power nach erneut enttäuschenden Quartalszahlen am 9. August, was praktisch die gesamte Wasserstoffbranche an der Börse mit nach unten riss. Doch es sollte noch schlimmer kommen: Denn zwei Nel gegenüber eher kritisch eingestellte Experten meldeten sich erst mit reichlich Verzögerung – und sind völlig anderer Ansicht als RBC und  Goldman Sachs.

Pünktlich zum Zahlendesaster von Plug Power nahm die US-Bank JPMorgan auch Nel ASA in den Blick, senkte das Kursziel für die Papiere von 12,00 auf 11,40 NOK, die Einstufung blieb auf „Neutral“. Kein Wunder, mit umgerechnet 0,99 Euro entspricht das gerade einmal dem aktuellen Kursniveau. Er rechne nun für die Jahre 2024 und 2024 „mit einem höheren operativen Verlust des Wasserstoffspezialisten“, schrieb Analyst Patrick Jones am 9. August. Grund dafür seien anhaltende Herausforderungen im Segment Treibstoff.

Credit Suisse rät zum Verkauf der Nel-Aktie

Einen richtigen Dämpfer versetze Nel ASA dann die Credit Suisse: Die Schweizer Bank strich am 18.August, genau einen Monat nach dem Quartalsbericht, das Kursziel für Nel ASA von 10 auf 8 NOK zusammen, empfahl bei einer Prognose von nur noch 70 Cent den Verkauf der Anteilscheine.

  • Analyst Christopher Leonard kürzte seine Elektrolyseur-Schätzungen für die Jahre 2024 bis 2025
  • Der Auftragseingang in der ersten Jahreshälfte 2024 sei „schwächer als erwartet gewesen“

Damit widerspricht Leonard nicht nur der positiven Einschätzung von Goldman Sachs. Der Analyst befürchtet zudem, dass Nel sein Kapital noch mehr aufstocken müsse, bevor die Gewinnschwelle erreicht werde. Zweifellos keine gute Prognose.

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