Es ist genau vier Wochen her, als der Aktie von Nel ASA ein scheinbarer Befreiungsschlag gelungen war. Vor den Quartalszahlen, die der norwegische Wasserstoff-Spezialist am 27. April vorgelegt hat, waren die Papiere zunächst bis auf 1,03 Euro zurückgefallen. Doch die Anleger zeigten sich vom Zahlenwerk offenbar positiv überrascht, die Nel-Aktie legte damals binnen zweier Tage auf 1,24 Euro zu – ein Plus von rund 20 Prozent. Doch was soll man sagen? Die Euphorie ist längst verflogen. Seitdem kam der Kurs, unter leichten Schwankungen, kein Stück weiter. Im Gegenteil.
Nel ASA seit gut zwei Monaten ohne Neuaufträge
Tagelang pendelte die Nel-Aktie nun in einer Range zwischen 1,25 und 1,28 Euro – doch am Mittwoch fiel sie am Handelsplatz Frankfurt erstmals seit Wochen wieder zurück bis auf 1,22 Euro. Und klar, die letzte relevante Nachricht aus Norwegen stammt noch vom 3. Mai. Und damals ging es nicht etwa um einen neuen Auftrag für Elektrolyseure, die bislang letzte Bestellung wurde am 14. März gemeldet. Nel hatte sich lediglich für den Standort eines weiteren Produktionsstandorts in den USA entschieden.
- Das Werk soll im Bundesstaat Michigan errichtet werden
- Dafür will Nel bis zu 400 Millionen US-Dollar investieren
- Die Produktionskapazität soll im Endausbau 4 GW betragen
Neben Fördergeldern habe insbesondere die Nähe zu General Motors mit Sitz in Detroit bei der Wahl des Bundesstaates eine entscheidende Rolle gespielt, sagte Nel-CEO Håkon Volldal damals. GM lobte die Entscheidung ebenfalls.
Nel-Aktie seit Februar mit 30 Prozent im Minus
Gute Voraussetzungen für einen weiteren Kursanstieg, könnte man meinen. Die Krux: Noch hat sich Nel ASA nicht dazu geäußert, in welchem Zeitraum mit dem Bau der Anlage begonnen werden soll, geschweige, wann die ersten Elektrolyseure in Michigan produziert werden. Und so hat die Nel-Aktie zwar weiter ordentlich Abstand zum Tief aus dem April, doch eben genauso zum Zwischenhoch bei 1,72 Euro von Anfang Februar. Der Abschlag seitdem beträgt nicht weniger als 30 Prozent.