Liebe Leserinnen und Leser,
zum Ende der Woche berappelt sich die Aktie von Nel Asa: +2,5 % hieß es in den ersten Stunden. Das ist aus Sicht von Aktionären erfreulich und aus der Wahrnehmung der Analysten nur zu verständlich. Denn noch immer sind die Kursziele der Analysten enorm.
Die Aktie wird allerdings derzeit vergleichsweise stark hin- und her geschüttelt. Die einheitliche Linie bei der Bewertung fehlt. Neue Nachrichten sind kaum zu sehen. Und doch scheint die Stimmung in der Branche insgesamt wieder deutlich besser zu werden. Es gibt keinen Zweifel: Tot ist die Aktie derzeit nicht, wie zwischenzeitlich schon zu befürchten war.
Nel Asa: Die Studie!
Generell ist Wasserstoff weiterhin ein Thema. So zumindest sieht es der Nationale Wasserstoffrat in Deutschland. Die Ergebnisse dieses Wasserstoffrates werden sich von dem, was andere Expertengremien glauben, nicht unterscheiden – oder nur unwesentlich. Im Rahmen der Energiewende wird Wasserstoff, zumal „grüner“ Wasserstoff aus Energiequellen, die als regenerierbar eingestuft werden, bedeutend.
Der Wasserstoffrat in Deutschland nun sieht den künftigen Wasserstoffbedarf im Land deutlich höher als bislang. Im Jahr 2030 soll es demnach einen Bedarf im Umfang von 94 bis 124 Terawattstunden geben (TWh). Das wäre grob kalkuliert ein Anstieg um 100 %, aktuell sind in Deutschland gut 55 TWh Wasserstoff-Verbrauch festzustellen.
Noch im Februar 2023 war der Rat davon ausgegangen, es würden maximal 93 TWh benötigt. Der Bedarf also soll steigen, was u.a. auch am wirtschaftlichen Verbrauch liegt. Die Stahlherstellung, zu denken ist an ThyssenKrupp in Duisburg als prominenterem Vertreter, möchte ihren Energiebedarf umstellen. Der Schwerlastverkehr wie auch die chemische Industrie sind gleichfalls beteiligt.
Der Bedarf ist nicht nur einer fixen umwelt- oder klimapolitischen Idee zuzuordnen, sondern durchaus wirtschaftlich begründet. So erklärt ein Ratsmitglied, Uwe Lauber: „Wenn wir nicht Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum der Industriestaaten bleiben wollen, müssen wir endlich beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft vorankommen“.
Die gute und interessante Schlussfolgerung für Investoren – und im Kern auch für Nel Asa -: Woher der Wasserstoff kommt, ist zunächst nicht besonders relevant. Es kommt am Ende darauf an, dass der Wasserstoff – und hier besonders grüner Wasserstoff – geliefert oder vor Ort produziert wird.
„Vor Ort“ ist eine zweite Komponente, die recht wenig diskutiert wird: Elektrolyseure, wie Nel Asa sie herstellt, sind geeignet, aus Sonnen- oder Windenergie „grünen“ Wasserstoff zu gewinnen. In den USA gilt exemplarisch Amazon als künftiger Großkunde des Nel Asa-Konkurrenten Plug Power. D. h., die Industrie kann Wasserstoff als z. B. Antriebsenergie auch direkt selbst produzieren.
Nel Asa und Co. werden bei steigendem Wasserstoff-Bedarf also auch die Industrie selbst als Kunden für Elektrolyseure gewinnen können und müssen. Die allgemeinen Rahmendaten, hier aus der Studie in Deutschland, sind für die Branche und damit generell auch für Nel Asa interessant.
Kann Nel Asa die Vorlagen verwenden?
Das Interesse an der Branche ist zuletzt wieder etwas stärker geworden, zumal es einige Nachrichten gab. Plug Power hat Zahlen vorgelegt, Nel Asa hat kürzlich eine Partnerschaft mit Hy Stor Energy abgeschlossen – für ein Projekt in den USA. Reserviert wird eine Fertigungskapazität von 1 GW bzw. etwas mehr.
Das reicht noch nicht, um die Phantasie am Markt massiv zu erhöhen. Es sieht danach aus, als solle Nel Asa aktuell noch im wirtschaftlichen Schlagloch hängen: Die Nachrichten über tatsächlich akquirierte und auch bearbeitete Aufträge sind überschaubar bzw. quasi nicht vorhanden. Letztlich haben die Analysten Nel Asa nach den Quartalszahlen sogar bescheinigt, dass die Auftragslage vergleichsweise sehr dünn ist und sich abschwächt.
Wenn es einen wirtschaftlich begründeten schnellen Umbruch geben soll, dann müssten zunächst Nel Asa liefern – Nachrichten, Abschlüsse, bearbeitete Projekte.
Die Vorlage aus Studien wie oben beschrieben hat Nel Asa – Stand heute – noch nicht genutzt. Neue Aufträge, etwa verstärkt auch aus den USA auf Basis des dortigen „Inflation Reduction Act“, sind noch nicht sichtbar.
Das Unternehmen hat zwar in den vergangenen Tagen die Erholung eingeleitet, das Chartbild wird in der Range zwischen 0,40 und 0,48 Euro etwas stabiler – aber noch nicht stabil. Die große charttechnische Hürde findet sich gegenwärtig eher bei 0,50 Euro. Die müsste nachhaltig überwunden werden, so die Meinung der Chartanalysten.
Erst dann würde sich eine echte Trendumkehr ankündigen. Nach dieser Woche ist davon noch nicht viel zu sehen.
Nel ASA Aktie Chart
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Derzeit sind „nur“ Analysten, die Kursziele ausgeben, noch zuversichtlich. Die gehen auf Basis der Daten von Marketscreener gegenwärtig davon aus, der Kurs würde sich um 23 % nach oben schieben können. Noch ist es nicht so weit: Deshalb ist der Wochenabschluss aus Sicht von Investoren erfreulich. Ein Durchbruch ist er noch nicht.
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