Bekanntlich ist die Steinhoff International Holdings ein Konzern, der weltweit zig Beteiligungen besitzt – vor allem im Einzelhandel. Neben den aktuellen Zahlen der Muttergesellschaft ist deshalb auch der Blick auf einzelne Unternehmen des Konzerns interessant.
Ein Beispiel dafür ist Pepkor Holdings Limited, die selbst börsennotiert sind und auf dem afrikanischen Kontinent Einzelhandelsketten betreiben. Das ist natürlich in Zeiten von Coronavirus-Einschränkungen und stagnierenden (bis fallenden) Einkommen nicht gerade eine Wachstumsbranche.
Steinhoff und Pepkor haben alle gegenseitigen Schulden beglichen
Hier einige Anmerkungen zu Pepkor: Im Geschäftsbericht 2019 findet sich auf Seite 41 der Hinweis darauf, welche Beträge Steinhoff der Tochter Pepkor schuldet. Demnach waren das per 30.9.2018 noch 224 Mio. südafrikanische Rand. Ein Jahr später ist der Betrag mit „0“ abgegeben, Steinhoff war bei Pepkor somit schuldenfrei (Das Geschäftsjahr endet jeweils am 30. September).
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Auch umgekehrt gab es keine Schulden mehr, die Pepkor an Steinhoff leisten musste. Pepkor teilte mit, dass diese zurückgezahlt und durch externe Schulden ersetzt wurden.
Pepkor beendet Geschäftsbeziehung zu mehreren anderen Steinhoff-Töchtern
Außerdem finden sich im Geschäftsbericht Angaben dazu, mit welchen Unternehmen Pepkor im vorigen Geschäftsjahr die Geschäftsbeziehungen einstellte. Darunter befinden sich zum Beispiel „Steinhoff at Work Proprietary Limited”, eine 100-prozentige Tochter von Steinhoff, die zuvor Dienstleistungen für das Management erbrachte.
Ebenfalls eingestellt wurde demnach die Zusammenarbeit mit „Steinhoff Africa Holdings Proprietary Limited”, “Steinhoff Services Proprietary Limited” – beide ebenfalls vollständige Töchter von Steinhoff.
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Pepkor hatte zuvor auch Zahlungen wegen Versicherungen an die “Steinhoff Risk Solutions Proprietary Limited” geleistet. Dem Geschäftsbericht nach wurden auch diese Geschäftsbeziehungen beendet.
Gesamtbild deutet auf eine Trennung von Steinhoff und Pepkor
Zum Gesamtbild gehört auch eine Meldung von Pepcor vom 24. Juni 2020. Demnach hat das Unternehmen da 172,5 Mio. neue Aktien emittiert und damit knapp 1,9 Mrd. Rand brutto eingesammelt. Die neuen Aktien wurden im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens zugeteilt, schrieb Pepcor in der Meldung ohne Details über die Empfänger der Wertpapiere zu nennen. Ich würde mich jedoch wundern, wenn Steinhoff bei dem Verfahren mitgemacht hätte – schließlich hat die Muttergesellschaft von Pepkor selbst diverse Probleme und versucht eher, sein Geld zusammenzuhalten. Der Möbelkonzern hat in der Vergangenheit Beteiligungen verkauft, um Schulden zurückzuzahlen. Deshalb tippe ich darauf, dass Steinhoff bei der Platzierung der neuen Pepkor-Aktien keine Rolle gespielt hat.
All das macht auf mich den Eindruck, dass sich die Wege von Steinhoff und Pepkor allmählich trennen. Der Anteil der Muttergesellschaft an der Tochter dürfte sich durch die jüngste Kapitalerhöhung etwas verwässert haben. Diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass Steinhoff einen strategischen Investor für die eigene Beteiligung an Pepkor sucht.
Ob das gut oder schlecht ist für die Steinhoff-Aktie? Kommt mitunter darauf an, ob Steinhoff durch einen Verkauf von Pepkor einen Buchgewinn oder -verlust erzielen würde – mit entsprechenden Auswirkungen auf das Eigenkapital der Aktionäre.
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