Denn dann will der Konzern den Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2023 (endete hier 30.9.2023) veröffentlichen.
Warum ich dennoch einen neuen Artikel zu Steinhoff geschrieben habe: Es gab Neuigkeiten von einer wesentlichen Beteiligung von Steinhoff, und zwar von der Pepco Group. Da hält Steinhoff auch nach dem Börsengang der Pepco Group noch deutlich über die Hälfte der Anteile.
Steinhoff: Die Pepco Group ist ein Discount-Einzelhändler,…
…der über 2.000 Läden in Großbritannien und Osteuropa betreibt. Es geht da um Läden, die Pepco, Poundland oder Dealz heißen. Auf diese Weise ist Steinhoff über diese mehrheitliche Beteiligung auch weiterhin in Europa aktiv.
Und von der Pepco Group gab es vorige Woche neue Zahlen. Zwar noch keine geprüften endgültigen Zahlen für das am 30.9.2023 zu Ende gegangene Geschäftsjahr – aber einige vorläufige Zahlen. Und die können sich durchaus sehen lassen.
So ist den vorläufigen Zahlen zufolge bei der Pepco Group der Umsatz um 17,4% (bei festen Wechselkursen) auf rund 4,8 Mrd. Euro gestiegen.
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Bei den Läden der Marke Pepco lag das Wachstum sogar bei 28,7%. Unterdurchschnittlich lief es bei Poundland, aber auch da gab es ein Plus (+5,0%).
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (gemessen am „underlying EBITDA“) bei festen Wechselkursen soll in der Bandbreite von 735 bis 750 Mio. Euro liegen. Das wäre dann im Plan mit den Erwartungen der Pepco Group.
„Bei festen Wechselkursen“ heißt übrigens, dass Währungseffekte herausgerechnet werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann soll das „underlying EBITDA“ bei 720 bis 735 Mio. Euro liegen.
Die Netto-Verschuldung (ohne „capitalised leases“) soll auf 265 Mio. Euro gestiegen sein. Das gilt es im Blick zu behalten, denn das sind 168 Mio. Euro mehr als ein Jahr zuvor.
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Aber das Geld wird in Wachstum investiert und soll es auch weiterhin. Im neuen Geschäftsjahr soll nach Griechenland und Polen expandiert werden. Als Ziel wird die Eröffnung von 550 (!) neuen Läden im Geschäftsjahr 2023 genannt.
Die Frage ist, wie das finanziert wird – wenn die Schulden stark steigen, könnte das ein Problem sein. Auch hier wird dann wohl der vollständige Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2023 interessant werden, auch im Hinblick auf die Bilanz.
Denn Wachstum „für sich“ mag ja schön klingen – aber die Bilanzrelationen sollten nicht übersehen werden. Nicht, dass es sonst so geht wie mit Vapiano. Die hatten auch kräftig expandiert, aber offensichtlich zu wenig auf die Profitabilität geachtet. Am Ende war es das dann mit Vapiano und die Vapiano-Aktien wurden zum Pennystock.
Das nur als abschreckendes Beispiel – ich wollte es einfach anmerken, um darauf hinzuweisen, dass die Meldung über eine geplante massive Expansion (mindestens 550 neue Läden…) für sich genommen noch keineswegs topp für die Aktionäre des Unternehmen sein muss.
Marktkapitalisierung = Zahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs.
Mit freundlichem Gruß!
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
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