Es handelt sich also um das, was der Angelsachse „Midcap“ nennt. Sinngemäß also eine mittelgroße Aktiengesellschaft.
Im Kerngeschäft Kupferproduktion ist Aurubis aber keineswegs mittel, sondern groß: Es handelt sich soweit ich weiß um den führenden Kupferproduzenten Europas.
Es handelt sich hier um ein deutsches Traditionsunternehmen:
Vor über 150 Jahren gegründet und bis 2009 als „Norddeutsche Affinerie AG“ bekannt.
Tja, was soll es – ein „Newcomer“ wie Delivery Hero ist an der Börse mehrfach so hoch bewertet (gemessen an der Marktkapitalisierung).
Doch ich will hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Deshalb etwas Konkretes – der Blick auf die aktuellen Zahlen von Aurubis.
Da hier das Geschäftsjahr vom Kalenderjahr abweicht, liegen bereits die Zahlen für das vorige Geschäftsjahr vor: Denn dieses endete am 30.9.2021 und wird bei Aurubis als Geschäftsjahr 2020/2021 bezeichnet.
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Hier der Blick auf die Eckdaten (Zahlen jeweils gerundet):Im genannten Geschäftsjahr stiegen die Umsätze bei Aurubis auf 16,3 Mrd. Euro nach 12,4 Mrd. Euro im Geschäftsjahr davor.
Das operative EBIT konnte deutlich gesteigert werden: Von 376 Mio. Euro ging es auf 830 Mio. Euro aufwärts. Ebit = Ergebnis vor Steuern und Zinsen
Unter dem Strich blieb ein konsolidiertes Nettoergebnis von 613 Mio. Euro nach 265 Mio. Euro im Geschäftsjahr davor.
Entsprechend verbesserte sich die Kennzahl „Operating ROCE“ deutlich: Von 9,3% auf 15,6%.
Diese Kennzahl gibt sinngemäß an, wie hoch die Rendite auf das eingesetzte Kapital im operativen Bereich war. Und 15,6% und damit ein zweistelliger Prozentbereich kann sich definitiv sehen lassen.
Was noch? Auch der Netto Cash Flow verbesserte sich, von 459 Mio. Euro auf 812 Mio. Euro.
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Das macht den Weg frei für eine Erhöhung der Dividende.
Und genau das schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor. Die Entscheidung fällen aber natürlich die Eigentümer/innen – und das sind die Aktionäre/innen.
Die ordentliche Hauptversammlung (HV) soll schon kommenden Monat stattfinden, und zwar am 17. Februar 2022.
Der Dividendenvorschlag lautet demnach: Erhöhung der Dividende von 1,30 Euro je Aktie im Vorjahr auf 1,60 Euro je Aktie.
Interessanterweise wäre das eine geringere Ausschüttungsquote – obwohl die absolute Höhe der Dividende steigen würde.
Denn gemessen am Anteil der Dividendenausschüttung am operativen Konzernergebnis würde es eine Senkung geben: Von 35% auf 26%.
Mit anderen Worten: Die Erhöhung der Dividende kann sich das Unternehmen locker leisten und der Vorschlag von 1,60 Euro je Aktie als Dividende wird voraussichtlich durchgewunken werden.
Die Aktie ist für mich ein klassischer Fall für hätte, hätte: Hätte ich die doch mal im Depot – am liebsten zu den „Corona-Tiefs“ im März 2020 zu unter 34 Euro gekauft. Habe ich aber natürlich nicht. Insofern sah ich dem Anstieg der Aktie seitdem etwas wehmütig hinterher.
Marktkapitalisierung = Zahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs.
Mit freundlichem Gruß!
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
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