Liebe Leser,
in wenigen Stunden wird auch der Handel an der Nasdaq wieder aufgenommen. Wie sieht es nun für das US-Unternehmen Plug Power an dieser schwierigen Börse aus? Der Wert hatte in der vergangenen Handelswoche immerhin ein Plus von 6 % geschafft. Gelingt nun der Durchbruch in neue Sphären – oder wird etwa Nel ASA den US-Konkurrenten überholen? Die Entwicklungen der Wasserstoff-Werte an den Finanzmärkten sind brisant.
Wasserstoff und Nasdaq: Hält die Trendumkehr an?
Die Notierungen waren auch an der US-Börse Nasdaq zuletzt deutlich schwächer geworden. Innerhalb der zurückliegenden vier Wochen haben aus dem Wasserstoff-Segment alle bedeutenderen Titel an der Börse nachgegeben. Ausnahme: Nel Asa. Das Unternehmen aus Norwegen konnte ein kleines Plus von 4,4 % erzielen, während etwa der Index Nasdaq 100 an der Börse um -3 % nachgab. Demnach war Nel Asa eines der „Technologie“-Unternehmen im weiteren Sinne, die etwas stärker liefen.
Der Schock im gesamten Technologie-Bereich, der sich angesichts der Zinsdebatten breit gemacht hatte, scheint nun jedoch auch an der Nasdaq zu verebben. Zumindest der Index selbst schaffte in den vergangenen Handelstagen ein Plus von 1,4 % und konnte das Minus der zurückliegenden vier Wochen auf -3 % einschränken.
Nel Asa aber präsentiert sich wacker als Gegenspieler von Plug Power, auch wenn die Aktie an der Nasdaq nur schwach gehandelt wird. Die Notierungen sind an der Börse dort zuletzt gestern Abend auf 1,51 Dollar gesunken. Dabei sind die Kurse an der Nasdaq selbst nominell in den zurückliegenden fünf Handelstagen sogar um +9 % nach oben geklettert und liegen über einen Monat betrachtet bei einem Plus von 1,7 %.
In den zurückliegenden drei Monaten hat Nel Asa an der Nasdaq einen Abschlag von -13,2 % realisiert. Dies ist eine ähnliche Größenordnung wie in Deutschland. Spannend ist die Entwicklung derzeit, weil die Kurse an den europäischen Börsen an der charttechnischen Untergrenze bei 1,40/1,41 Euro verlaufen und zeitgleich an der Nasdaq bei etwa 1,50 Dollar. Gelingt es, diese charttechnischen Unterstützungslinien zu verteidigen, könnte es theoretisch aus der Sicht von Analysten oft genug eine Trendumkehr geben.
Nel Asa: Endlich bessere Geschäfte? Nasdaq würde sich freuen
Grundlage der jüngsten Stabilisierung sollen möglicherweise aber nicht nur charttechnische Erwägungen sein, sondern auch die wirtschaftliche Aktivität des Unternehmens. In den vergangenen Tagen drangen keine neuen spektakulären Nachrichten mehr an den Markt. Dennoch: Der Konzern konnte die Reaktion auf die Quartalsberichterstattung zum 1. Quartal mittlerweile abfangen.
Es waren 21 Millionen Euro Umsatz gemeldet worden. Die Umsatzerwartung für das laufende Jahr liegt für Nel Asa bei 109 Millionen Euro. Demzufolge ist das Unternehmen möglicherweise etwas unter dem erwartbaren Kurs. Auf der anderen Seite hatte Nel Asa einen Gewinn von 0,006 Euro je Aktie gemeldet – nicht viel, aber immerhin eine grüne Zahl. Die Gewinne aus dem ersten Quartal werden sich jedoch den Erwartungen nach im Gesamtjahr wieder in einen Verlust wandeln.
In den kommenden beiden Jahren sollen die Umsätze weiter steigen. Die Aufträge jedenfalls sprechen dafür. Dabei kann Nel Asa aktuell auf eine Schätzung verweisen, wonach 2024 190 Millionen Euro erwartet werden und 2024 sogar ein Umsatzsprung auf 276 Millionen Euro ansteht. Ob die Gewinnzone erreicht wird? Dies gilt als zweifelhaft.
Daher ist wie bei Plug Power derzeit vor allem die Trendanalyse – auch an der Nasdaq – offenbar die entscheidende Messgröße für Investoren, um über Käufe und Verkäufe zu entscheiden. Die Stimmung wird auch von den Erwartungen bezüglich der Alternativen Energien beeinflusst.
Die charttechnische Situation bei Plug Power an der Nasdaq entspricht in etwa den Entwicklungen in Deutschland oder an anderen europäischen Plätzen. Zuletzt gelang es, innerhalb von fünf Tagen einen Aufschlag von 13,7 % zu realisieren. Dabei eroberte Plug Power zumindest die Grenze von 18 Dollar wieder, scheiterte aber Ende Mai daran, die Marke von 19 Dollar in Richtung von 20 Dollar zu überwinden.
Auf dieser Basis ist der Titel charttechnisch etwas schwächer aufgestellt als etwa Nel Asa. Insofern sind die Notierungen derzeit in einer Warteschleife, anders als bei Nel Asa. Hier lohnt sich für die beiden Wasserstoff-Werte auch der technische Vergleich. Der erlaubt eine weitere Analyse der Aussichten in den kommenden Wochen, um die Stimmung auszuloten.
Nel Asa ist – auch an der Nasdaq, der für Plug Power bedeutendsten Börse – im leichten technischen Aufwärtstrend. Immerhin konnte der Titel zuletzt den G100 angreifen. Aktuell fehlen etwa 3 %, um diese 100-Tage-Linie zu erobern. Der GD200, das Signal für die langfristige Trendentwicklung, ist noch -7 % entfernt. Nel Asa ist auch unter diesen Gesichtspunkten aktuell stärker als der Index Nasdaq, der wiederum eine bessere Entwicklung aufweist als das US-Unternehmen Plug Power an der Börse Nasdaq.
Bezogen auf die technischen Trend-Indikatoren hat Plug Power nun immer noch einen klaren mittelfristigen Baisse-Modus zu vermelden. Der Abstand zur 100-Tage-Linie beläuft sich auf deutliche -17,4 %. Die Notierungen sind zudem -29,6 % vom GD200 entfernt und können damit den langfristigen Aufwärtstrend derzeit nicht erreichen.
Im Vergleich ist deshalb die auch an der Nasdaq gehandelte norwegische Aktie von Nel Asa in einem stärkeren Trend als Plug Power, wenngleich der Handel der Plug-Power-Aktie deutlich reger verläuft. Das wirtschaftliche Bild ist bei beiden Unternehmen noch recht schwach, zumindest der Trend bei Nel Asa ist aber deutlich stärker als dies teilweise zu vermuten wäre. Plug Power kann derzeit aus dieser Sicht keinen Befreiungsschlag anbringen.
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