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Nasdaq 100: Zurück im Bullenmarkt – starten Tech-Werte jetzt so richtig durch?

Der Nasdaq 100 hat in der vergangenen Wochen einen großen Sprung nach oben gemacht. Die gesunkenen Zinserwartungen geben Technologiewerten einen großen Schub.

Auf einen Blick:
  • NASDAQ 100 rückt um fast sechs Prozent vor
  • Verhaltener Start in die neue Woche
  • Seit dem Tief von Mitte Oktober beträgt das Plus nun mehr als 20 Prozent

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und zwei weiterer US-Banken sowie die finanzielle Schieflage der Schweizer Großbank Credit Suisse haben zuletzt die Finanzwelt in Atem gehalten. Die Sorgen der Investoren um die Stabilität des Bankensystems haben zu einem regelrechten Ausverkauf von Bankentiteln geführt. Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank haben in der Spitze knapp 30 Prozent verloren.

Auch die als solide geltenden Großbanken der USA sind unter Druck geraten. Allerdings halten sich die Verluste bei Goldman Sachs, JP Morgan, Bank of America, Morgan Stanley und Citigroup noch sehr in Grenzen. Die Sorgen der Anleger vor einer Ansteckung weiterer Geldhäuser und einem Ausbreiten der Bankenkrise sind an den Märkten aber deutlich zu spüren.

Nasdaq 100 gewinnt fast sechs Prozent hinzu

Der Dow Jones Index der Standardwerte und der breit gefasste S&P 500 haben sich in der vergangenen Woche nach den Verlusten der Vorwoche wieder etwas stabilisieren können. Am besten lief es jedoch für den Referenzindex der Technologiewerte, den NASDAQ 100. Die Technologie-Benchmark ist in der vergangenen Woche um fast sechs Prozent vorgerückt.

Grund für den Kursanstieg dürften die gesunkenen Zinserwartungen am Geldmarkt sein. Wegen der angespannten Lage im Bankensektor wird am Markt darüber spekuliert, dass die Fed ihren restriktiven Zinskurs beendet und zu einer moderateren Geldpolitik zurückkehrt. Von diesen Aussichten profitieren vor allem Technologiewerte, die im vergangenen Jahr noch die Hauptleidtragenden des aggressiven Zinserhöhungszyklus der Notenbank waren.

Marktteilnehmer erwarten Zinsanstieg um 25 BP

Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen aktuell rund 75 Prozent der Marktteilnehmer davon aus, dass die Notenbank den Leitzins bei der anstehenden FOMC-Sitzung am 22. März um 25 Basispunkte anheben wird. Rund 25 Prozent rechnen damit, dass die Fed gänzlich auf Zinserhöhungen verzichtet. Am Freitag lag der Anteil derer, die auf ein Aussetzen der Zinserhöhungen spekulierten, noch bei 38 Prozent.

An den Märkten sorgt zum Auftakt in die neue Woche die Nachricht der staatlich gestützten Notübernahme der Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS für Erleichterung. Vor diesem Hintergrund atmeten viele Bankentitel auf. Der in den vergangenen zwei Wochen stark unter Druck geratene S&P Bankenindex legte um 1,6 Prozent zu.

Bankentitel verzeichnen Erholungsgewinne

Daneben konnte auch der KBW-Regionalbankenindex die jüngsten Verluste eindämmen und stieg um vier Prozent an. Die Anteilsscheine der Commerzbank und großer US-Banken wie Morgan Stanley, JP Morgan und Goldman Sachs verzeichneten ebenfalls Erholungsgewinne.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal sprechen zudem mehrere Banken derzeit über Hilfen für die in Schieflage geratene Regionalbank First Rebublic, die das Vertrauen der Anleger verloren und zuletzt rund die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt hat. Unter der Federführung von JP Morgan-CEO Jamie Dimon werden mögliche Stützungsmaßnahmen für die kalifornische Regionalbank mit Sitz in San Francisco diskutiert.

All dies trägt dazu bei, dass sich die Gemüter an den Märkten wieder etwas beruhigen und die Risiken vor einer systemischen Bankenkrise etwas geringer eingestuft werden. „Der Markt hat die Hochzeit zwischen UBS und Credit Suisse verdaut. Die systemischen Risiken sind etwas geringer geworden, und alle sind gespannt, was die Fed tun wird“, kommentierte Raymond James Investment Management-Chefmarktstratege Matt Orton die Vorgänge.

NASDAQ 100 Chart
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6M.
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Max