Trotz schwacher Vorgaben aus Asien setzt die Wall Street ihre Erholung fort und knüpft an den starken Handel vom Dienstag an. Während der Dow Jones-Index der Standardwerte 0,3 Prozent zulegen kann, geht es für den breiter gefassten S&P 500 um 0,47 Prozent nach oben. Der Technologiewerteindex Nasdaq 100 gewinnt zeitweise sogar 0,79 Prozent hinzu und steigt auf 11.590 Punkte.
In den letzten beiden Wochen waren die Märkte massiv ins Rutschen geraten, was bei den drei großen US-Indizes zu einem Rücklauf zur 200-Wochen-Linie (EMA200) geführt hat. Hier scheint das Kaufinteresse nun aber wieder deutlich zuzunehmen, sodass die Chancen für eine erfolgreiche Bodenbildung steigen. Schaut man sich den langfristigen Chartverlauf an, stellt man fest, dass sich der EMA200 auf Wochenbasis bei Korrekturbewegungen schon oftmals als Wendepunkt bewährt hat. Mit Blick auf den Nasdaq 100 war dies zuletzt beim Corona-Crash im März 2020 der Fall.
Jerome Powell redet vor dem Bankenausschuss des Senats
Am Mittwoch stand an den Märkten die Rede vom obersten Währungshüter der Federal Reserve Bank, Jerome Powell, im Fokus. Er stellte noch einmal klar, dass es das Bestreben der Notenbank sei, die Inflation zügig einzudämmen und hierzu alle verfügbaren Hebel zu nutzen. „Wir sind fest entschlossen die Inflation wieder zu senken, und wir tun dies zügig“, sagte Powell in einer vorbereiteten Erklärung vor dem Bankenausschuss des Senats.
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„Wir haben sowohl die Werkzeuge, die wir brauchen, als auch die Entschlossenheit, die nötig ist, um die Preisstabilität im Namen amerikanischer Familien und Unternehmen wiederherzustellen.“
Fed gibt bei der Zinswende ein hohes Tempo vor
Zur Erinnerung: nach der im März eingeleiteten Zinswende hat die Fed den Leitzins inzwischen auf ein Niveau von 1,5 bis 1,75 Prozent angehoben. Bei der letzten Sitzung Mitte Juni wurde der Leitzins auf einen Schlag um 75 Basispunkte angehoben. Es handelte sich um den stärksten Anstieg seit 1994.
In der zweiten Jahreshälfte sind weitere Zinsschritte vorgesehen, um das Zinsniveau am Ende des Jahres auf 3,4 Prozent zu hieven. Das übergeordnete Ziel sei es, die Inflation wieder auf ein Niveau von 2 Prozent zu senken und die langfristigen Inflationserwartungen gut verankert zu halten, so Powell.
Powell: US-Wirtschaft ist stark genug
Dass die Fed beim geldpolitischen Schwenk ein solches Tempo anschlägt, sorgt an den Märkten für Beunruhigung. Es wird befürchtet, dass hierdurch die Konjunktur abgewürgt werden könnte und es zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommt. Dann würde das Risiko einer Rezession deutlich ansteigen. Powell betonte jedoch, dass die US-Wirtschaft stark genug sei, um weiteren Zinserhöhungen standzuhalten.
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Der Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise in die Höhe getrieben, während Chinas Null-Covid-Politik mit großangelegten Lockdowns die anhaltenden Lieferkettenprobleme wahrscheinlich weiter verschlimmern werde, so Powell. Er fügte hinzu, dass die Inflation deutlich über dem Ziel liege und der Arbeitsmarkt angespannt bleibe.
Entscheidungen werden Sitzung für Sitzung getroffen
In den kommenden Monaten werde die Fed nach zwingenden Beweisen suchen, dass sich die Inflation auf dem Rückzug befindet. Weitere Zinserhöhungen seien aber notwendig. Das Tempo hänge dabei von den jeweils vorliegenden Daten ab. „Wir werden unsere Entscheidungen Sitzung für Sitzung treffen und unsere Gedanken weiterhin so klar wie möglich kommunizieren“, so Powell.
Auch wenn die Märkte nicht an die Dynamik vom Dienstag anknüpfen können, wo es für die großen US-Indizes jeweils um mehr als 2 Prozent nach oben gegangen war, setzen Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 ihren Erholungsschwung fort.
Auf diese Marken kommt es für den Nasdaq 100 an
Für den Nasdaq 100 wird es nun darum gehen, das 50 %-Fibonacci-Retracement bei 11.769 Punkten zu überwinden. Darüber wären Anschlusskäufe bis zum 38,2 %-Fibonacci-Retracement bei 12.948 Punkten möglich. Auf der Unterseite sollten Anleger die 200-Wochen-Linie (EMA200) im Auge behalten, da sich das Chartbild bei einem bärischen Durchbruch noch einmal deutlich eintrüben würde.
Moderna-Aktie springt nach oben und setzt sich an Nasdaq-Spitze
An die Spitze des Nasdaq 100 katapultiert sich am Mittwoch die Aktie des Pharmaunternehmens und Impfstoffherstellers Moderna, die fast 6 Prozent zulegen kann. In der ersten Junihälfte war die Aktie infolge des Sell offs an den Märkten im Tief bis auf 115,61 Dollar abgesackt, scheint sich auf Höhe der 120-Dollar-Marke – hier befindet sich eine veritable Unterstützung – nun wieder stabilisieren zu können.
Aktuell notiert das Papier bei 138,39 Dollar. Seit Jahresbeginn notiert das Papier trotz des jüngsten Aufschwungs immer noch mit fast 45 Prozent im Minus. Um die noch junge Aufwärtsbewegung am Leben zu halten, muss den Bullen nun aber auch der Ausbruch über die 50-Tage-Linie (EMA50) gelingen, die sich der Aktie bei 141,30 Dollar in den Weg stellt und die die Aufwärtsbemühungen in den vergangenen Wochen immer wieder zum Erliegen gebracht hat. Zu einem nachhaltigen Rebound kommt es erst, wenn der Abwärtstrend von Mitte August 2021 durchrochen wird.
- Wall Street sendet Erholungssignale aus
- Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 setzten Erholungsbewegung fort
- Chance für eine Bodenbildung im Bereich der 200-Wochen-Linie (EMA200)
- Rede von Fed-Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats
- Federal Reserve Bank verfolgt die Absicht, die Inflation zügig einzudämmen
- Powell: US-Wirtschaft sei stark genug, um weiteren Zinserhöhungen standzuhalten
- Moderna-Aktie bester Performer im Nasdaq 100 am Mittwoch – 50-Tage-Linie (EMA50) und Abwärtstrendlinie im Fokus
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