Auf dem Markt für Übernahmen geht es momentan heiß her. Vor allem der Cloud-Sektor hat es den Käufern auf Grund der hohen Wachstumsraten angetan. Dabei sind die gezahlten Preise ausgesprochen ambitioniert. Vielleicht erinnern Sie sich an den Qualtics-Deal aus dem vergangenen November. Den US-Konzern hat der Softwareriese SAP für 8 Milliarden Dollar geschluckt und damit das 20-fache der Umsätze auf den Tisch gelegt. Ambitioniert, wenn Sie bedenken, dass Qualtrics kaum Gewinne erwirtschaftet.
Für den Cloud-Konzern Ultimate Software will eine Investorengruppe jetzt 11 Milliarden Dollar zahlen und die Firma von der Börse nehmen. Die Aktionäre des Unternehmens freut es, denn die Papiere schossen direkt nach dem Angebot auf das Niveau der Übernahmeofferte.
Käufergruppe zahl 32% Prämie
Für die geplante Übernahme hat sich ein Käuferkonsortium rund um Hellmann & Friedman zusammengeschlossen. Weitere Käufer sind GIC aus Singapur, der kanadische Pensionsfonds CPPIB, JMI Equity und Blackstone.
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Nach dem Kauf will das Konsortium den auf Cloud-basiertes Personalmanagement fokussierten Konzern Ultimate Software von der Börse nehmen. Dafür sollen die Aktionäre 331,50 Dollar je Anteilsschein erhalten, was einem Aufschlag von 32% auf den Durchschnittskurs 30 Tage vor der Übernahme entspricht. Mit der Offerte wird der Konzern mit 11 Milliarden Dollar bewertet.
Konsortium zahlt den 10-Fachen Jahresumsatz
Ultimate Software wurde 1990 in Florida von Scott Scherr gegründet, der nach dem Deal mit dem aktuellen Management mit an Bord bleiben sollen. Der Technologiekonzern verwaltet vor allem die Beziehungen der Mitarbeiter vom Recruiting bis zum Ruhestand. Mit gut 5.600 Kunden erzielte der Konzern im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Dollar Umsatz.
Für Sie zum Vergleich: Im Jahr 2003 lag der Umsatz erst bei 60 Millionen Dollar. Laut Bloomberg gehört Ultimate Software mit diesen Zuwachsraten zu den am schnellsten wachsenden Anbietern auf dem 17 Milliarden Dollar schweren Markt für Personalmanagement und Gehaltsabrechnungssoftware.
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Gewinnspannen aber rückläufig
Der Blick auf die Profitabilität zeigt Ihnen aber auch, dass sich in dem Bereich bislang keine exorbitanten Margen erwirtschaften lassen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr erwirtschaftete Ultimate Software mit 14 Millionen Dollar gerade einmal eine Gewinnspanne von 1,49%. Das war das geringste Niveau der vergangenen sieben Jahre.
Cloud wird immer wichtiger
Wachstumschancen sollte es aber mehr als genug geben. Denn Konzerne wie Ultimate Software profitieren von der zunehmenden Tendenz der Unternehmen, auf Cloud-basierte Anwendungen umzusteigen. Dies trifft auch immer stärker auf den Bereich der Gehaltsabrechnungen und das Management von Personalressourcen zu. Laut aktuellen Research-Studien soll das Marktvolumen bis 2023 auf 22,17 Milliarden Dollar anwachsen.
Ultimate Software konkurriert mit seinen Konkurrenten, darunter Workday Inc, Automatic Data Processing Inc und Oracle Corp, um Software an Unternehmen zu verkaufen, die bei der Verwaltung ihrer Mitarbeiter helfen.
Bestimmt nicht der letzte Deal
Während es in den letzten zehn Jahren nur wenige große Deals unter den HR-Softwareherstellern gab, kaufte Workday letztes Jahr Adaptive Insights für etwa 1,55 Milliarden Dollar, kurz bevor die Firma an die Börse ging. Hellman & Friedman hatte zuvor den Personalmanagement-Softwarehersteller Kronos für 1,8 Milliarden Dollar übernommen – Blackstone besitzt bereits die HR-Plattform Alight Solutions. Sie können daher davon ausgehen, dass die Konsolidierungswelle noch lange nicht gebrochen ist.
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