Der SDAX-Wert Mutares steht unter massivem Verkaufsdruck. Nach der Verschiebung der Bilanzvorlage und enttäuschenden vorläufigen Zahlen für 2024 rutschte die Aktie des Beteiligungsunternehmens von über 37 Euro auf zeitweise unter 30 Euro ab. Anleger fragen sich, ob diese heftige Reaktion gerechtfertigt ist oder ob sich hier eine Einstiegschance bietet.
Prüfer bremst Bilanzveröffentlichung aus
Eine unerwartete Nachricht sorgte für Verunsicherung: Die Münchener müssen die Veröffentlichung ihres testierten Jahres- und Konzernabschlusses 2024 auf den 20. Mai verschieben. Ursprünglich war diese für den 29. April geplant. Die Begründung: Der Wirtschaftsprüfer Deloitte benötigt mehr Zeit für die Prüfungshandlungen aufgrund „komplexer Sondersachverhalte“.
Diese Verzögerung wirkt auf den Markt besonders alarmierend, da Unternehmen in der Regel alles daransetzen, ihre Abschlüsse pünktlich zu präsentieren. Auch die Hauptversammlung, bisher für den 6. Juni terminiert, muss nun in die erste Julihälfte verschoben werden. Mutares betont jedoch, eng und transparent mit den Prüfern zusammenzuarbeiten, um einen schnellen Abschluss zu gewährleisten.
Vorläufige Zahlen unter Erwartungen
Die gemeinsam mit der Verschiebungsmeldung vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2024 überzeugten die Anleger ebenfalls nicht. Zwar konnte Mutares seinen Konzernumsatz um 12 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro steigern, doch lag dies unter den Markterwartungen. Besonders der drastische Rückgang des EBITDA von 756,9 Millionen Euro auf nur noch 117,1 Millionen Euro schockierte viele Investoren.
Auf Holding-Ebene sehen die Zahlen zwar besser aus: Der Umsatz aus Beratungsleistungen und Management Fees stieg um 6 Prozent auf 109,8 Millionen Euro, während der Jahresüberschuss um 5,7 Prozent auf 108,3 Millionen Euro zulegte. Maßgeblich trugen dazu der Verkauf von Frigoscandia sowie die Teilveräußerung der Beteiligung an Steyr Motors bei. Diese Liquiditätszuflüsse von rund 70 Millionen Euro konnten jedoch die allgemeine Enttäuschung nicht kompensieren.
Operative Herausforderungen drücken auf Stimmung
Das bereinigte EBITDA auf Konzernebene rutschte mit -85,4 Millionen Euro sogar in den negativen Bereich (Vorjahr: +3,5 Millionen Euro). Dies spiegelt die operativen Herausforderungen wider, mit denen viele der 32 Portfoliounternehmen konfrontiert sind. Besonders im Segment Automotive & Mobility machte sich die schwache Branchendynamik mit kurzfristigen Auftragsstornierungen bemerkbar. Auch das Segment Retail & Food litt unter der rückläufigen Performance von Lapeyre.
Die Zahlen für das erste Quartal 2025, die Mutares vorgezogen veröffentlichte, zeigen ebenfalls eine gemischte Entwicklung: Der Holding-Gewinn fiel von 51,3 Millionen Euro auf 29,5 Millionen Euro, was hauptsächlich auf den Verkauf von Frigoscandia im Vorjahr zurückzuführen ist. Auf Konzernebene konnte Mutares jedoch den Umsatz von 1,35 auf 1,53 Milliarden Euro steigern.
Mutares Aktie Chart
Ausblick bleibt trotz Turbulenzen optimistisch
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten hält Mutares an seinen ambitionierten Zielen fest. Für 2025 prognostiziert das Management einen Konzernumsatz von 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss in der Holding zwischen 130 und 160 Millionen Euro. Bis 2028 soll der Umsatz sogar auf 10 Milliarden Euro steigen.
Zur Erreichung dieser Ziele hat Mutares bereits Verkaufsprozesse für Portfoliounternehmen mit einem kumulierten Umsatz von 1,85 Milliarden Euro eingeleitet, die Bruttoerlöse von über 200 Millionen Euro bringen sollen. Zur Dividende für 2024 äußerte sich Mutares bisher nicht, hatte jedoch zuvor eine Mindestdividende von 2,00 Euro je Aktie in Aussicht gestellt.
Die internationale Expansion nach China, Indien und in die USA soll ebenfalls zum Wachstum beitragen. Mit bereits erfolgreich umgesetzten Akquisitionen in China und den USA sieht sich Mutares trotz der aktuellen Turbulenzen auf einem guten Weg, seine langfristigen Ziele zu erreichen.
Mutares-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mutares-Analyse vom 30. April liefert die Antwort:
Die neusten Mutares-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mutares-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.