Mullen Automotive-Aktie: Wurden die Investoren getäuscht?

Vor einigen Wochen versuchten Privatanleger bei der Mullen-Aktie einen Short-Squeeze. Nun erhebt Hindenburg Research schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen.

Hindenburg Research hat wieder zugeschlagen. Der Leerverkäufer hat das US-Elektroautounternehmen Mullen Automotive bezichtigt, seine Investoren getäuscht zu haben – und zwar in Bezug auf die Fortschritte bei seinen Batterietests, sein Joint Venture zur Batterieherstellung und die Auslieferung seiner elektrischen Lieferwagen.

Zu seinen Batterietests hatte Mullen kürzlich ein Update veröffentlicht, das zu einem Anstieg der Aktien um 145% geführt hat. In seinem Bericht „Mullen Automotive: Yet Another Fast Talking EV Hustle“ behauptet Hindenburg jedoch, es hätte sich dabei nur um eine Neuaufbereitung von Tests gehandelt, die das Unternehmen bereits 2020 verkündet hatte.

Das „angebliche Joint Venture“, das Mullen im gleichen Jahr angekündigt hatte, um seine Batterietechnologie zu entwickeln, würde gar nicht existieren, schrieb der Shortseller zudem unter Berufung auf eine „mit der Situation vertraute Führungskraft“. Die Quelle soll zudem behauptete haben, dass diese Zusammenarbeit nur auf Technologie eines ein Jahr alten chinesisches Unternehmens basiere. Das Elektroautounternehmen soll nach einer Zahlung die Partnerschaft beendet und die „Bedeutung der Beziehung hochgespielt“ haben.

Bei den elektrischen Lkw, die Mullen entwickeln will, handele es sich außerdem „in Wirklichkeit um chinesische Elektrofahrzeuge, die mit einem Mullen-Logo umbenannt wurden“, so das Research-Haus. Außerdem weist der Leerverkäufer auf Unregelmäßigkeiten bei der Herstellung hin wie fehlende EPA-Zertifikate und „nur einer Handvoll offener Stellen in der Fabrik“.

Große Pläne für 2024

Mullen Motor Cars ist 2002 gegründet worden baute 2007 ein elektrisches Supercar namens Mullen GT – im gleichen Jahr als Tesla sein erstes Serienfahrzeug, den Roadster auf den Markt brachte. In paar Jahre später schloss sich die Firma mit Coda Automotive zusammen und nannte sich von da an Mullen Automotive. Nach einem Reverse Merger mit dem Zahlungsdienstleister Net Element kam das Unternehmen im vergangenen November an die Nasdaq-Börse.

Zeitgleich präsentierte der Elektroautobauer auch ein 55.000 US$-Crossover-Modell namens FIVE. Der Wagen soll eine Reichweite von bis zu 525 Kilometern haben und via Fast-charging von leer auf 80% in 21 Minuten laden. Für das Modell will Mullen zunächst Lithium-Schwefel-Batterien verwenden und später auf Festkörper-Akkus übergehen. In zwei Jahren plant das Unternehmen mit dem FIVE in Produktion gehen, Ende 2024 sollen die Auslieferungen beginnen.

Schwache Finanzzahlen und Verwässerungsgefahr

Die finanzielle Situation sieht bei Mullen derzeit nicht gut aus: Im vierten Quartal 2021 verbuchte der Autobauer einen Nettoverlust in Höhe von 36,5 Millionen US$. Zum Bilanzstichtag war das Eigenkapital negativ, das Kapitaldefizit lag bei 24,9 Millionen US$ und die liquiden Mittel beliefen sich auf nur 360 Millionen US$.

Anfang Februar gab Mullen bekannt, 4 Millionen US$ an neuen Mitteln aufgebraucht zu haben – durch Fremdfinanzierung und die Inanspruchnahme von 2,5 Millionen US$ im Rahmen einer 30 Millionen US$-Eigenkapital-Rücklage von Stakeholder Esousa Holdings. Damit beläuft sich die Gesamtsumme der in den letzten zwei Monaten erhaltenen Mittel auf mehr als 40 Millionen US$.

Ich fürchte, dass Mullen eine erhebliche Umstrukturierung der Schulden und des Aktienbesitzes vornehmen wird. Anleger in Stammaktien müssen in den nächsten ein bis zwei Jahren daher mit einer erheblichen Verwässerung der Aktien rechnen.

Steht ein Short-Squeeze bevor?

Aufgrund der schwachen Finanzlage und der Verwässerungsgefahr dürfte es nicht überraschen, dass Mullen Automotive die drittmeist geshortete Aktie in den USA ist – laut MarketWatch-Daten mit rund 45% des Streubesitzes.

Diese Menge an Leerverkäufen schafft jedoch Short-Squeeze-Gelegenheiten und es scheint, dass viele Kleinanleger dies erkannt haben, da der Aktienkurs von Mullen Automotive Mitte März in die Höhe geschossen ist. Auch das Handelsvolumen war beeindruckend: In den letzten Wochen wechselten an sechs Tagen rund eine halbe Milliarde Aktien den Besitzer.

Angesichts der noch nicht ausgeräumten Hindenburg-Vorwürfe würde ich zunächst von einer Spekulation auf einen Short-Squeeze abraten. Wer dennoch zocken will, der sollte zumindest eine solche Position auf einen sehr kleinen Teil Ihres Anlageportfolios beschränken, vielleicht weniger als 0,5%. Außerdem würde ich einen Stop-Loss bei ca. 10 US$ setzen – nur für den Fall, dass die Situation in der gleichen Weise wie bei GameStop eskaliert.

Für eher risikoscheue Buy-and-Hold-Anleger ist es wohl am besten, Mullen Automotive aufgrund der Risiken einfach zu meiden.

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