MSCI Emerging Markets ETF: Haben Schwellenländer-Aktien die Talsohle durchschritten?

Der MSCI Emerging Markets Index ist in diesem Jahr noch stärker unter die Räder gekommen als der MSCI World Index. Morgan Stanley sieht das Ende des Bärenmarktes.

Auf einen Blick:
  • MSCI Emerging Markets Index in diesem Jahr mit deutlichen Verlusten
  • Analysten von Morgan Stanley sehen Ende des Bärenmarkt-Zyklus
  • Experten prognostizieren 12-Prozent-Anstieg bis Juni 2023

Die scharfen Korrekturen an den Märkten haben Anlegern in den vergangenen Wochen und Monaten sehr viel Nerven gekostet. Viele Investoren werden auf dem Papier hohe Verluste erlitten haben. Nachdem der Abwärtsschwung nun schon so lange anhält, darf die Frage erlaubt sein, ob es nun ratsam wäre Geld nachzuschießen bzw. großvolumig neu einzusteigen.

Eine Möglichkeit der Geldanlage ist der Kauf eines börsengehandelten Indexfonds (ETF). Mit einem ETF haben Anleger die Möglichkeit, an der Kursentwicklung eines Index 1:1 zu partizipieren. Dabei wird das Geld gemäß dem zugrundeliegenden Index in eine Vielzahl von Unternehmen investiert und auf diese Weise das Risiko gestreut.

Im Vergleich zu Einzelinvestments in Aktien muss man sich als Anleger nicht durch Quartalsberichte quälen und die Charts einzelner Werte analysieren. Stattdessen kann man sich zurücklehnen und dem Markt die Arbeit überlassen. In diesem Jahr hat aber auch der Handel mit ETFs unter dem schwachen Marktumfeld gelitten und Anlegern große Buchverluste beschert.

Lohnt der Kauf eines ETFs auf den MSCI World Index?

Mit einem ETF auf den Weltindex MSCI World haben Anleger in den vergangenen zwölf Monaten zwischen 7 und 8 Prozent verloren. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Abschläge sogar auf knapp 24 Prozent. Abschwünge hat es in der Vergangenheit allerdings immer wieder gegeben. Wer in einen ETF investiert, sollte daher über einen langfristigen Anlagehorizont verfügen. In den letzten 51 Jahren hat sich der MSCI World Index durchschnittlich um 7,4 Prozent p.a. verbessert.

Das Platzen der Internetblase um die Jahrtausendwende und die Weltwirtschaftskrise haben auch dem MSCI World Index schwer zugesetzt. Nach dem Platzen der Internetblase dauerte es ganze 13,5 Jahre, bis die Verluste wettgemacht werden konnten. Um die in der Finanzkrise 2008/2009 erlittenen Verluste auszugleichen, benötigte der Index immerhin 5 Jahre und 3 Monate. Nach dem Corona-Crash waren die Verluste bereits innerhalb eines Jahres wieder aufgeholt.

Langfristige Investoren dürfen beruhigt sein

Langfristig orientierte Investoren müssen sich aber kaum Sorgen machen. Unabhängig von den vorgenannten Börsenturbulenzen haben Anleger, die mindestens 15 Jahre in den MSCI World investiert waren, in den vergangenen Jahrzehnten stets eine positive Rendite erzielt. Eine Statistik zum S&P 500 zeigt, dass es zwischen 1871 und 2014 bei einer Haltedauer von mindestens 20 Jahren niemals zu einer negativen Rendite gekommen wäre.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass Anleger bei einem ETF nicht auf schnelle Gewinne aus sein sollten. Außerdem ist es ebenfalls nicht ratsam zu investieren, wenn man das eingesetzte Geld in absehbarer Zeit für andere Dinge benötigt.

Haben die Aktienmärkte ihren Tiefpunkt erreicht?

Ob die Aktienmärkte inzwischen einen Tiefpunkt erreicht haben oder die Talsohle bereits durchschritten wurde, kann wohl niemand mit Garantie beantworten. Einige Experten sind der Meinung, dass es noch zu einem finalen Ausverkauf kommen könnte.

Andere dagegen behaupten, dass inzwischen alles Negative in den Aktienkursen eingepreist ist und die Märkte stark überverkauft und damit reif für eine Gegenbewegung sind. Zumal es Signale der Federal Reserve Bank (Fed) gibt, das Tempo bei den Zinserhöhungen zu drosseln. Für die Aktienmärkte wäre dies ein wichtiges Umkehrsignal.

Durch die scharfe Korrektur ist das Renditepotenzial gestiegen

Letztlich ist es müßig sich mit der Frage zu beschäftigen, ob bereits ein Boden erreicht wurde. Als langfristiger Investor – und nur dann lohnt sich überhaupt der Kauf eine ETFs – hat die jüngste Korrektur die Renditewahrscheinlichkeit für die kommenden Jahre schon einmal mal deutlich erhöht.

MSCI Emerging Markets Chart
Intraday
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Blick auf den MSCI Emerging Markets Index

Ebenfalls massiv unter die Räder gekommen sind zuletzt Schwellenländer-Aktien. Gegenüber den Höchstständen von Februar 2021 belaufen sich die Korrekturen beim MSCI Emerging Markets Index auf fast 40 Prozent. Allein in diesem Jahr stehen Abschläge von 27,5 Prozent zu Buche.

Auch in der längerfristigen Betrachtung ist eine deutliche Underperformance gegenüber dem MSCI World Index festzustellen. Im 10-Jahres-Zeitraum weist der MSCI Emerging Markets Index eine negative Performance von 2,5 Prozent auf, während der MSCI World eine positive Rendite von 21,5 Prozent erreicht. Gründe hierfür sind schwache Schwellenländer-Währungen, die Corona-Pandemie und die strengen Regulierungen in China.

Morgan Stanley sieht Ende des Bärenmarkt-Zyklus

Nach Ansicht der Strategen von Morgan Stanley könnten Schwellenländer-Aktien aber kurz vor einem Ende des Bärenmarkt-Zyklus stehen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg wohlgemerkt bereits Anfang Oktober. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, dass die chinesischen Märkte noch einmal deutlich nach unten korrigieren. Der Hang Seng Index in Hongkong ist in dieser Woche auf den tiefsten Stand seit 13 Jahren gefallen.

Das Morgan Stanley-Team um Jonathan Garner argumentiert, dass es zuletzt zahlreiche Anzeichen für extreme Verkäufe gegeben habe. Daher sei es wahrscheinlich, dass ein Großteil der Aktien aus Schwellenländern und Asien (ohne Japan) ihre Talsohle durchlaufen haben. Dementsprechend wurden sie von „gleichgewichten“ auf „übergewichten“ hochgestuft.

Startet nun eine kräftige Erholung?

Der MSCI Emerging Markets Index hat zuletzt die längste Zeitspanne vom Höchststand bis zum Tiefpunkt zurückgelegt. Die Marktstrategen prognostizieren, dass der Index bis Juni nächsten Jahres um 12 Prozent zulegen wird. „Es ist viel Porzellan zerschlagen worden, nun ist es an der Zeit, die Samen für den nächsten Zyklus zu pflanzen“, heißt es in der Mitteilung.

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