Die Morphosys-Aktie ist am Dienstag massiv in den Keller gerutscht. So verzeichnete der deutsche BioTech-Titel am späten Vormittag ein Minus von satten 23,32 Prozent auf 16,44 Euro (Stand: 21.11.2024, 11:30 Uhr).
Pelabresib: MorphoSys meldet Studienergebnisse
Der Grund: MorphoSys hatte am Montagabend nach Börsenschluss neue Daten zu seinem Medikamentenkandidaten Pelabresib veröffentlicht. Diese fielen auf den ersten Blick zwar ziemlich gut aus, beim genaueren Hinsehen offenbaren sich allerdings mögliche Probleme.
Im Mittelpunkt steht die Phase-III-Studie „MANIFEST-2“, in der die Wirkung von Pelabresib in Kombination mit dem JAK-Inhibitor Ruxolitinib an Patienten mit der chronischen Knochenmarkerkrankung Myelofibrose untersucht wurde. Laut MorphoSys hat die Studie ihren primären Endpunkt erreicht. Das heißt: Die Kombinationstherapie habe eine „statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung der Milzvolumenreduktion“ gezeigt.
Bei einem wichtigen sekundären Endpunkt bezüglich der Beurteilung der Symptomreduzierung blieb MorphoSys jedoch hinter den Erwartungen zurück. Bei jenem Endpunkt habe das Unternehmen statistische Signifikanz vermissen lassen, betonte etwa der Analyst Rajan Sharma in einer ersten Reaktion am Dienstagvormittag.
MorphoSys-Aktie: Steht die Zulassung des Hoffnungsträgers auf der Kippe?
Das Problem: Die Börse befürchtet nun offenbar, dass die Daten unterm Strich nicht ganz für eine Zulassung von Pelabresib ausreichen könnten. MorphoSys will Mitte des kommenden Jahres Zulassungsanträge in Europa und den USA einreichen. Gleichzeitig ist Pelabresib der Fantasie-Bringer der Aktie schlechthin. Die Börse hofft auf erhebliches Umsatzwachstum durch das spätere Produkt. Entsprechend empfindlich reagiert der Markt.
Tatsächlich sind derzeit längst nicht alle Analysten negativ gestimmt. Xian Deng von der Schweizer Bank UBS beließ ihr Kursziel nach Bekanntgabe der Phase-III-Ergebnisse bei 47 Euro und riet weiterhin zum Kauf. Würde sich das Ziel bewahrheiten, wäre das eine Rendite von starken +190 Prozent. Xian Deng konstatierte größtenteils positive Ergebnisse auch zur Bewertung der Symptomreduzierung. Die Analystin erwartet nach wie vor die Zulassung von Pelabresib und traut dem Mittel einen Milliardenumsatz zu.
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