07.03.2022 – Noch nie in den letzten 77 Jahren war die Lage in Europa so ernst wie in diesen Tagen. Es herrscht wieder Krieg in Europa. Russlands völkerrechtswidriger Angriff auf die Ukraine sowie die Spirale von Gewalt und Drohungen machen uns alle fassungslos und unserer eigenen Ohnmacht mehr als bewusst. Fast jeder fragt sich, ob Präsident Putin tatsächlich eine Wiederherstellung der Sowjetunion mit dem entsprechenden Einfluss auf die früheren Mitglieder des Warschauer Pakts anstrebt und wo sein Machthunger eine Grenze finden wird.
Seit der Annektierung der Krim 2014 herrscht in der Ostukraine ein „verdeckter Krieg“. Mit der russischen Anerkennung der Unabhängigkeit der sogenannten "Volksrepubliken Donezk und Luhansk" am 21.02.2022, deren militärischer Besetzung sowie dem Vormarsch der Russen in ukrainisches Gebiet ist endgültig Völkerrecht gebrochen worden.
Die EU, die USA, Kanada, Großbritannien und weitere Staaten haben jeweils eigene Pakete von Sanktionen gegen Russland und die besetzten Gebiete in der Ukraine verhängt. In einer Krisensitzung hat der Europäische Rat die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine verurteilt. Die Staats- und Regierungschefs verständigten sich zudem auf ein Sanktionspaket gegen Russland, das sogar von der traditionell neutralen Schweiz übernommen wurde. Die Strafmaßnahmen zielen auf die russische Wirtschaft und die politische Elite. Sie umfassen insbesondere fünf Bereiche:
-Finanzsektor: 70% des russischen Bankenmarktes und wichtige staatliche Unternehmen – auch im Verteidigungsbereich – werden von den wichtigsten Kapitalmärkten und inzwischen auch vom SWIFT- System abgeschnitten. Besonders einschneidend ist, dass auch die russische Zentralbank betroffen ist.
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-Energiesektor: Es werden Exportverbote verhängt, die es Russland unmöglich machen sollen, sei- ne Ölraffinerien zu modernisieren.
-Transportsektor: Der Verkauf von Flugzeugen und Ausrüstung an russische Fluggesellschaften wird verboten. Etliche Länder haben Überflugverbote für russische Flugzeuge verhängt, zuletzt auch die USA.
-Industriesektor: Der Zugang Russlands zu wichtigen Technologien wie Halbleitern oder moderner Software wird beschränkt.
-Visavergabe: Diplomaten und verwandte Gruppen sowie Geschäftsleute verlieren ihren privilegierten Zugang zur Europäischen Union.
Die Sanktionen werden nicht unverzüglich wirken, aber US-Ökonomen rechnen im 2. Quartal mit einem Einbruch der russischen Wirtschaft um 20%. Es kann aber niemand ausschließen, dass es zu Störungen der Energieversorgung aus Russland kommt. Ein weiterer Anstieg der Energiepreise würde die Inflation anschieben und die europäische Konjunktur belasten. Es passieren aktuell Dinge in Europa und auch in Deutschland, die noch vor wenigen Tagen unvorstellbar waren. Wir erleben einen Wendepunkt der seit Jahrzehnten verfolgten Friedens- und Abrüstungspolitik. Die EU will der Ukraine Waffen und Ausrüstung für EUR 500 Mio. liefern.
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Das Geld wird den Planungen zufolge aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität kommen, einem neuen Finanzierungsinstrument der EU, das auch genutzt werden kann, um die Fähigkeiten von Streitkräften in Partnerländern zu stärken. Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 ist die Friedensfazilität mit rund EUR 5,0 Mrd. ausgestattet. Unklar ist allerdings, wie Waffen und anderes Material unbeschadet zu den ukrainischen Truppen gelangen sollen. Diskutiert wird eine Lieferung über Polen, wodurch auch Deutschland noch ein Stückchen näher ins Zentrum des Geschehens rückt. Dies passiert aber ohnehin nachdem Bundeskanzler Scholz eine 180 Grad Wende vollzogen hat. Es wurde nicht nur die Lieferung deutscher Waffen in die Ukraine über Drittstaaten zugesagt, sondern auch angekündigt, den deutschen Verteidigungshaushalt deutlich aufzustocken und das NATO-Ziel von 2% der Wirtschaftsleistung eines Landes für die Verteidigung in den nächsten Jahren sogar übererfüllen zu wollen. Es scheint, dass der Westen zur Friedenssicherung in Europa neue Konzepte „erweiterter Abschreckung“ entwickeln und die sichtbaren Sicherheitslücken schließen will. Wir alle können nur hoffen, dass diese Weichenstellungen noch rechtzeitig genug erfolgen und nicht nur zu einer weiteren Eskalation beitragen.
Im Februar ist der DAX von 15.471 auf 13.883 am Tag des Kriegsausbruchs gefallen, um letztlich mit 14.461 (- 6,53%) zu schließen. Eine parallele Bewegung hat der S&P 500 (TR) erlebt, der ebenfalls am 24. Februar seinen Monats-Tiefpunkt erreicht hat, aber letztlich nur -2,99% unter Vormonat ausläuft. Der japanische Nikkei 225 hat sich nach einem Tief bei 25.828 zum Monatsende wie- der auf 26.526,8 erholt und schließt damit lediglich – 1,76% unter Vormonat.
Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe liegt am Monatsende bei +0,17% nachdem sie zwischenzeitlich sogar auf +0,32% gestiegen war. Auch die Rendite der 5-jährigen (-0,16%) liegt deutlich über Vormonat (-0,27%). Die 10-jährigen US-Staatsanleihen notieren zum Monatsende bei +1,87% nachdem sie zwischenzeitlich die 2% touchiert hatten.
Der Ölpreis (Brent) stieg im Februar ungebremst in Richtung der magischen Marke von 100$ und beendet den Monat mit einem Plus von +9,75% bei 97,70 USD/b. Der Preis für Gold sprang im Zuge der Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts auf rund 1.975 US-Dollar je Feinunze – das höchste Niveau seit Anfang September 2020. Der Goldpreis stieg letztlich um +5,76% auf 1.909,28 USD, während der Silberpreis um 5,48% zulegte und bei 24,35 USD ausläuft (jeweils je Feinunze).
Der Kurs des Euro in Relation zum Schweizer Franken steht bei 1,03 (statt 1,04 CHF im Vormonat). Beim Wechselkurs zum Britischen Pfund bleibt es bei unveränderten 0,84 GBP ebenso wie zum USD bei 1,12 EUR/USD. Auch in Relation zum Yen ist der Euro mit 129,01 EUR/JPY nahezu unverändert (129,33 EUR/JPY im Vormonat).
Wir wünschen Ihnen und uns nicht nur eine entspannte Lektüre, sondern vor allem eine baldige Rückkehr zu einem Frieden in ganz Europa!
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