Im Streit um illegale Wasseraufbereitungen bei Nestlé-Marken wie Perrier, Hépar und Contrex bringt ein brisanter Bericht des französischen Senats nun auch die Behörden ins Zwielicht. Das Fazit der Kommission: Der Staat habe nicht nur weggesehen – er habe aktiv dazu beigetragen, unzulässige Praktiken zu verschleiern.
Illegale Verfahren – staatlich geduldet
Wie Nestlé einräumte, wurden Ende 2020 an mehreren Standorten nicht erlaubte Behandlungsverfahren festgestellt. Statt Konsequenzen zu ziehen, wandte sich der Konzern 2021 direkt an höchste Regierungskreise. 18 Monate später segneten die Behörden eine alternative, aber ebenfalls umstrittene Mikrofiltration ab. Diese kann laut Experten die Beschaffenheit von Mineralwasser verändern – ein klarer Verstoß gegen EU-Vorgaben.
Der Élysée im Fokus
Besonders pikant: Laut Senatsbericht war der Élysée-Palast seit 2022 über die Problematik informiert. Präsidentenberater Alexis Kohler traf sich mit Nestlé-Vertretern – während Emmanuel Macron bis heute jede Kenntnis bestreitet. Die Nähe zwischen Politik und Konzern wirft Fragen auf: Nestlé habe mit dem Hinweis auf Arbeitsplatzsicherung Druck ausgeübt und die Genehmigung der Mikrofiltration zur Bedingung gemacht.
Perrier unter besonderer Beobachtung
Die Marke Perrier könnte bald ihre Lizenz als „Natürliches Mineralwasser“ verlieren. Hydrogeologen haben ein negatives Gutachten erstellt, die zuständige Präfektur verlangt bis August das Aus für die Mikrofiltration. Nestlé kündigte bereits Gegenmaßnahmen an.
Kein Einzelfall: Branchenweite Mängel
Ein Regierungsbericht aus dem Jahr 2022 hatte bereits gezeigt, dass rund 30% der französischen Wassermarken unzulässige Methoden anwenden. Der Markt ist mit 104 Abfüllstandorten, 11.000 Jobs und 3 Milliarden Euro Umsatz ein bedeutender Wirtschaftszweig – und offenbar ein regulatorisches Niemandsland.
Strategische Folgen für Nestlé
Im März musste sich Nestlé-Manager Laurent Freixe vor dem Senat erklären. Er äußerte Bedauern über frühere Praktiken und betonte den Willen zur Neuausrichtung. Wie ernst es dem Konzern damit ist, bleibt abzuwarten: Intern wird laut Medienberichten über einen Verkauf der gesamten Wassersparte nachgedacht.
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