Liebe Leser,
ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich persönlich bin nicht der größte Freund von Microsofts Betriebssystem Windows. Klar ist aber, dass die Software über Jahrzehnte der hauptsächliche Umsatztreiber für das Unternehmen war und hauptverantwortlich dafür ist, dass wir es heute mit einem der größten Konzerne auf dem Planeten zu tun haben. Schon allein deshalb haben die Aktionäre natürlich ein Interesse daran, dass die Geschäfte mit Windows gut laufen.
Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Märkte auf die Quartalszahlen von Microsoft sehr negativ reagierten. Gestern nach Börsenschluss wurden in Redmond die Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2023 geöffnet und eigentlich gab es dabei wenig zu meckern. Trotz der Krise konnten die Umsätze um elf Prozent zulegen und der Gewinn je Aktie kletterte bis auf 2,35 US-Dollar, womit die Schätzungen der Analysten übertroffen werden konnten.
Das klingt also erst einmal nach guten Neuigkeiten, doch an der Börse kam das Ganze überhaupt nicht gut an. Nachdem die Microsoft-Aktie im Tagesverlauf noch um knappe 1,4 Prozent zulegen konnte, ging es im nachbörslichen Handel um fast sieben Prozent in die Tiefe. Offenbar gab es dann doch einige Faktoren, welche den Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn trieben.
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Entwicklung des Nettogewinns bei Microsoft
Microsoft schwächelt mit Windows
Ein Grund für die schlechte Laune unter den Anteilseignern dürfte eben bei Windows zu suchen sein. Jenes findet sich im PC-Bereich wieder, wo im zurückliegenden Quartal dezente Umsatzrückgänge verzeichnet werden mussten. Obschon die Veröffentlichung der neuesten Iteration Windows 11 gar nicht lange zurückliegt, scheint für das System kaum noch echte Begeisterung aufzukommen. Manch einer sieht hier vielleicht schon ein wichtiges Standbein von Microsoft taumeln.
Das ist auch ein Stück nachvollziehbar, aber ehrlicherweise kein Grund, um schon in Panik zu geraten. Dass Windows an Bedeutung verlieren würde, ließ sich bereits seit einer ganzen Weile absehen. Denn mittlerweile ist es vielen Nutzern schlicht egal, welcher Unterbau auf ihrer Hardware läuft. Gerade Privatverbraucher sind für den Alltag oft schon mit einem Tablet oder ihrem Smartphone bestens bedient. Die gängigsten Aufgaben lassen sich damit problemlos erledigen.
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Microsoft hat diesen Trend auch erkannt. Es hat einen Grund, dass man sich in Redmond immer breiter aufgestellt hat. Das dürfte sich in Zukunft auszahlen, denn in Wachstumsmärkten wie dem Cloud-Segment ist Microsoft enorm stark aufgestellt. Der Konzern an sich befindet sich im Wandel, was für die Anleger aber nichts Schlechtes sein muss.
Der Blick auf die Cloud
Wie stark die Cloud weiterhin wächst, ließ sich an den Ergebnissen ebenfalls ablesen. Um 20 Prozent legte die Sparte zu und brachte es damit auf einen Umsatz von 20,3 Milliarden Dollar. Das ist schon jetzt annähernd doppelt so viel, wie die PC-Sparte insgesamt abliefern kann. Entsprechend ist die Schwäche in Sachen Windows gut zu verkraften.
Zwar sind die Cloud-Geschäfte etwas weniger rasant angestiegen, als es mancher Analyst im Vorfeld vermutet hätte. Das ist jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau. Mit seiner Azure-Plattform könnte Microsoft kaum besser dastehen und vor allem ist es dem Unternehmen damit möglich, sich auch in Krisenzeiten weiter zu steigern. Auch bei einer drohenden Rezession ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Nachfrage nennenswert einbrechen wird. Dafür ist die Cloud für die Digitalisierung zu bedeutungsvoll und Microsoft bietet sowohl Unternehmenskunden als auch Verbrauchern mittlerweile ein bewährte, umfangreiche und leistungsstarke Lösung.
Eine sichere Bank?
Anders als Windows sorgt die Cloud auch für regelmäßige Umsätze. Denn es handelt sich dabei um einen Service, für den Kunden monatlich oder jährlich Gebühren zahlen, und das nicht zu knapp. Die Margen bewegen sich in Dimensionen, welche sonst nur Apple erreichen kann und auch bei steigenden Energiepreisen wird Microsoft so schnell nicht am Hungertuch nagen müssen. Noch dazu ist die Konkurrenz zwar auf den ersten Blick groß. In der gleichen Liga wie Microsoft spielen aber nur Amazon und Google. Der chinesische Internetgigant Alibaba folgt erst mit weitem Abstand auf Rang 4 und ob er sich dort noch lange halten können wird, erscheint derzeit mehr als fraglich.
Die Sorgen der Anleger aufgrund des kriselnden PC-Marktes werden sich nicht einfach über Nacht in Luft auflösen. Vieles davon erscheint aber übertrieben und auch wenn Microsoft sich schon mit so manchem Vorhaben in die Nesseln gesetzt hat, so blickt der Software-Gigant unverändert in eine rosige Zukunft. In der derzeitigen Schwäche an der Börse könnte sich daher eine einmalige Chance verbergen.
Fazit: Microsoft bietet enorme Chancen
Die Reaktionen auf die jüngsten Quartalsergebnisse von Microsoft erscheinen übertrieben und schon das ganze Jahr über hat das Unternehmen mit Kursverlusten zu kämpfen, die aus fundamentaler Sicht kaum zu erklären sind. Daraus ergibt sich die Aussicht auf eine ansehnliche Erholung. Natürlich lässt sich eine solche nie garantieren. Microsoft zählt aber in der momentanen Ausgangslage klar zu den interessanteren Aktien im Tech-Bereich. Steigende Zinsen und dergleichen mehr dürften den Konzern weit weniger belasten als das durchschnittliche Startup und finanziell könnte man in Redmond nicht besser aufgestellt sein. Es gibt daher viele gute Gründe für Optimismus und vielleicht auch für Zukäufe.
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