Michael Blümke (ETHENEA): 20 Jahre Ethna-AKTIV – zurück in die Zukunft

10.02.2021 –

In diesem Februar jährt sich das Bestehen unseres Flaggschiffprodukts Ethna-AKTIV bereits zum zwanzigsten Mal. Anstatt wie üblich ein aktuelles makroökonomisches Thema näher zu beleuchten und aus der Perspektive des Portfoliomanagers zu diskutieren, möchten wir die Gelegenheit dafür nutzen, an dieser Stelle einen besonderen Blick auf den Ethna-AKTIV zu werfen.

Dass Produkte, insbesondere im Finanzbereich, derart lange existieren, ist heutzutage eher die Ausnahme und gibt uns die Chance, einerseits die verschiedenen Phasen der letzten 20 Jahre noch mal Revue passieren zu lassen und andererseits Gründe aufzuzeigen, die auch für die nächsten Jahre für ein Investment in ein solch zeitloses Produkt sprechen.


Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.
(Marcus Tullius Cicero)

Die beiden Co-Portfoliomanager Luca Pesarini und Arnoldo Valsangiacomo teilen mit mir zwar den absoluten Enthusiasmus für den Kapitalmarkt, doch neben etwas mehr Lebens- und Berufserfahrung differenziert uns vor allem eins: ihr erfolgreicher Schritt, eine smarte Idee in ein Produkt umzusetzen. Vor über 20 Jahren hatten beide erkannt, dass es dem europäischen Finanzplatz an einem aktiv gemanagten Multi-Asset-Produkt fehlte. Es gab natürlich Produkte für die verschiedensten Assetklassen, doch mit der wichtigsten Entscheidung – der Frage nach der Asset Allokation – wurde die breite Masse an Anlegern, die nicht auf Privatbanken zurückgreifen konnten, allein gelassen. Ich persönlich weiß noch genau, welche Anstrengung es als Privatinvestor im Jahr 2002 bedurfte, finanzielle Mittel langfristig anzulegen. Auf der einen Seite gab es die hohe Unsicherheit sowie Volatilität ein Jahr nach den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA und der gerade vollzogenen Einführung des Euros; auf der anderen Seite verfügten nur wenige über ein ausreichendes Knowhow über die verschiedenen Assetklassen. Nicht nur mir, wahrscheinlich auch vielen anderen Privatanlegern, hätte damals ein Outsourcen der eigenen meist nicht emotionsfreien Anlageentscheidungen an einen Kapitalanlageprofi viel Zeit für andere Dinge und nachweislich den ein oder anderen Euro mehr eingebracht. Die ersten Anleger im Ethna-AKTIV, die sich fast ausschließlich aus Freunden und Familie der beiden Gründer rekrutierten, waren damals schon einen Schritt weiter. Durch den beständigen Erfolg der Anlagestrategie konnten sie ihr privates Vermögen und der Fonds sein Anlagevolumen kontinuierlich steigern.


Das Unvorhergesehene ist die wahre Bewährungsprobe.
(Aristoteles)

Die erste große Bewährungsprobe für das aktive Multi-Asset-Konzept war die Globale Finanzkrise ab 2007. Im Grunde genommen bestand eine doppelte Herausforderung. Einerseits sollten Diversifikation und Risikomanagement zur Verlustbegrenzung ineinandergreifen und andererseits sollte aber auch der Wiedereinstieg nicht verpasst werden. Dies ist dem Portfoliomanagement ausgesprochen gut gelungen. Das Jahr 2008 – als sich die globalen Aktienmärkte halbierten – wurde nur mit einem Verlust von etwas über 3 % abgeschlossen. Schon im Folgejahr waren auch diese geringen Verluste mehr als aufgeholt und die investierten Anleger kamen vergleichsweise gut durch eine der aufregendsten Zeiten der jüngsten Kapitalmarktgeschichte. Dieser Erfolg verhalf dem Produkt schon im Jahr 2010, also acht Jahre nach Auflegung, den Meilenstein von einer Milliarde Euro verwaltetem Vermögen zu erreichen.

Während heute mit der Eurokrise ab 2010 insbesondere der historische „Whatever it takes“-Moment des damaligen EZB-Notenbankchefs Mario Draghi im Juli 2012 verbunden wird, verzeichneten die Kapitalmärkte die höchste Volatilität in dieser Krise aber schon im Jahr zuvor. Neben den Finanzierungsproblemen der europäischen Peripherie führte auch die Herabstufung des Kreditratings der USA als Folge der Uneinigkeit der Demokraten und Republikaner über die neue Schuldenobergrenze zu massiven Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten. Ähnlich wie zuvor 2008 konnten die Investoren erneut auf das Allokationsgeschick des Fondsmanagements vertrauen und abgesehen von einem kleinen Minus in 2011 setzte sich die Reihe der positiven Jahresergebnisse nahtlos bis zum Jahr 2014 fort.


Wo Fehler sind, da ist auch Erfahrung.
(Anton Pawlowitsch Tschechow)

Die Jahre 2015 und 2016 waren schwierige Jahre, da erstmalig in zwei Jahren hintereinander ein leicht negatives und damit für alle Seiten nicht zufriedenstellendes Ergebnis verbucht wurde. Hierfür gab es mitunter verschiedene Ursachen, denen wir auf den Grund gegangen sind und derer wir uns angenommen haben. Einmal mehr steht seitdem das Vertrauen unserer Anleger im Fokus unserer täglichen Arbeit.

Grundvoraussetzung für Vertrauen am Kapitalmarkt sind sowohl gute Resultate als auch eine nachvollziehbare und konsistente Kommunikation. An beidem wurde in den Folgejahren hart gearbeitet. Als Basis für die Rückkehr in die Erfolgsspur wurde eine Fokussierung auf die ursprünglichen Kernattribute wie aktives Management, Flexibilität und Risikomanagement ausgemacht. Daneben war es wichtig, interne Prozesse mehr zu institutionalisieren und transparenter zu machen. Nur dadurch wird sichergestellt, dass Managementerfolg nachhaltig und wiederholbar wird. Aber auch die Zusammenstellung eines dazu passenden Teams an erfahrenen Portfoliomanagern ist Teil des Prozesses. Nach solchen Anpassungen wird natürlich umso mehr auf die erzielte Performance geschaut. Eine annualisierte Rendite von knapp unter 3 % in den fünf Jahren seit Ende 2016 kann man vor dem Hintergrund der durchlebten externen Schocks wie zum Beispiel der COVID-19-Krise als durchaus im Rahmen der Erwartung für einen konservativen Multi-Asset-Fonds bezeichnen. Aber nur die Erwartung zu erfüllen, ist nicht unser Anspruch. Deshalb gilt es, nach vorne blickend weiter an den Allokationsprozessen zu arbeiten und im Rahmen der Stärkung des Vertrauens die Vorteile einer unabhängigen, diskretionär entscheidenden Kapitalverwaltungsgesellschaft immer wieder aufzuzeigen.


Die Zukunft aktiv gestalten

In diesem Zusammenhang ist es wichtig herauszustellen, dass wir fest von einer sogar zunehmenden Fülle an Möglichkeiten und Alpha-Potenzial für aktives Management überzeugt sind. Der weiter anhaltende Trend zu passiven Anlagen, die nur bedingt auf fundamental gerechtfertigter Basis investieren, wird zwangsläufig ausnutzbare Bewertungsdiskrepanzen generieren. Ein Fonds wie der Ethna-AKTIV, der sich weder an Benchmarks orientiert noch starr einem Investmentschema folgt, hat sowohl die Flexibilität als auch das Setup, um Investments mit attraktivem Chance-Risiko-Verhältnis zu identifizieren und zu investieren. Zudem sind wir überzeugt, dass zumindest ein Teil der hochaktiven, technikaffinen per App ihr Vermögen steuernden jungen Privatkunden über die Zeit erkennen wird, dass langfristige Kapitalmehrung ein zeitaufwendiger, zeitweise auch nervenzerrender Marathon und kein Sprint ist. Im Zeitalter der Spezialisierung ist auch die Kapitalanlage eine Spezialdisziplin, die einen entsprechenden Fokus, einer Ausbildung und Engagement bedarf.

Eine weitere Frage, die sich natürlich auch für uns stellt, ist die Konkurrenz durch künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen. In der Tat sind hier bereits enorme Fortschritte zu verzeichnen. Wir sehen dies aber eher als Chance denn als Risiko. Einerseits sehen wir eine Zukunft, in der es ganz normal ist, viele der heutigen Recherchetätigkeiten oder sogar einfache Entscheidungen entsprechend outzusourcen. Andererseits wird es ähnlich wie schon heute neben rein quantitativ getriebenen Entscheidungsprozessen immer genügend Raum für diskrete Entscheidungen durch individuelle Portfoliomanager geben.

Auch wird die Zeit quasi unendlicher Zentralbankunterstützung, die zu fast nur steigenden Märkten geführt hat, irgendwann ein Ende haben. Dies passiert, weil entweder wirklich eine Normalisierung der Geldpolitik stattfindet oder weil das Vertrauen in die Geldhüter verloren gegangen ist. Auf jeden Fall wird damit der Bedarf an Positions- und Risikomanagement, welches in der jüngeren „Buy the Dip“-Vergangenheit eher bestraft worden ist, definitiv wieder steigen. Für diese Fälle ist es wichtig, erfahrene Kapitalmarktspezialisten an der Seite zu haben, die sowohl mit Bullen- als auch mit Bärenmärkten umzugehen wissen.

Wir sehen uns als vertrauensvoller Partner für diesen langfristigen Weg an der Seite unserer Kunden und freuen uns, gemeinsam mit Ihnen, unseren Partnern und Mitarbeitern die Zukunft des Ethna-AKTIV zu gestalten.

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