Merck KGaA hat für rund 3,9 Milliarden Dollar die Biotech-Firma SpringWorks übernommen. Der eher unscheinbare Deal könnte sich als strategisch kluger Schachzug entpuppen – denn im Fokus stehen zwei Medikamente für seltene, aber bislang schwer behandelbare Tumorarten.
Seltene Krankheiten, klare Nische
SpringWorks ist auf seltene Tumorindikationen spezialisiert. Mit OGSIVEO und GOMEKLI hat das Unternehmen zwei Medikamente im Portfolio, die beide bereits eine Zulassung in den USA erhalten haben. OGSIVEO wird bei Desmoid-Tumoren eingesetzt – einer seltenen, aber oft aggressiven Weichgewebserkrankung. GOMEKLI zielt auf Patienten mit NF1-bedingten Plexiformen Neurofibromen (PN), ebenfalls eine seltene genetisch bedingte Tumorart.
Expansion nach Europa und neue Zielgruppen
Das Potenzial der Übernahme liegt aber nicht nur in der bestehenden Zulassung. Merck dürfte vor allem die Erweiterungsmöglichkeiten der Indikationen gereizt haben. Für OGSIVEO läuft bereits der europäische Zulassungsprozess. Zusätzlich wird das Medikament in Studien für weitere Tumorarten wie granulosaartige Eierstocktumoren getestet – ein Markt ohne bestehende Therapien.
Auch GOMEKLI wird weiterentwickelt: Neben der europäischen Zulassung für NF1-PN wird ein Einsatz bei bestimmten Hirntumoren (Low-Grade-Gliome) untersucht. Die Pipeline mag klein wirken, aber sie ist fokussiert und hat in kurzer Zeit klinisch und regulatorisch große Fortschritte erzielt.
Kombinationspotenzial mit Big Pharma
Ein weiterer Grund für die Übernahme: Kooperationsprogramme mit Branchengrößen wie Pfizer, Regeneron oder Janssen. SpringWorks testet OGSIVEO in Kombination mit sogenannten BCMA-Therapien gegen Multiples Myelom. Zwar hat GSK die Zusammenarbeit beendet, doch die anderen Allianzen bieten vielversprechendes Synergiepotenzial für Merck.
Finanzielle Lage: stabil und wachstumsfähig
SpringWorks stand zuletzt solide da. Umsatzwachstum, eine wachsende Pipeline und genügend Cash bis 2026 – operativ läuft es. Nun bringt Merck nicht nur Kapital, sondern auch Vermarktungspower und klinische Infrastruktur. Das sollte helfen, das volle Potenzial der Pipeline schneller auszuschöpfen.
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