Liebe Leserin, lieber Leser,
da ist die Aufregung groß unter den Aktionären. Denn ein „Insider“ hat die Strategie von Mercedes-Benz in China heftig kritisiert und einen Verlust von Marktanteilen prophezeit.
Mercedes-Benz-Group Aktie Chart
China: Wird das Land zum Problem-Absatzmarkt?
Anfang April waren bei merkure.de Vorwürfe von einem Insider aus dem Unternehmen zu lesen. Er kritisiert Einiges. Seine Statements sind dabei recht deutlich. „“Der Wissenstransfer war töricht. Langfristig haben sich die deutschen Hersteller damit ihr eigenes Grab geschaufelt.“ Und: „Die sind uns um Lichtjahre voraus, die Angewohnheiten und Wünsche der Kunden zu berücksichtigen. Wir sind gefangen in Regularien und Prozessen.“ „Dröseln“ wir die Aussagen einmal auf.
Wissenstransfer: Die Nummer ist bereits gelaufen!
In den vergangenen Jahren unterlagen deutsche Unternehmen einer klaren chinesischen Regulierung. Um Geschäfte im Reich der Mitte machen zu dürfen, mussten immer chinesische Teilhaber eingebunden werden. Dass die chinesische Regierung da nicht mit sich reden ließ, ist einfach erklärt. Durch diese chinesischen Teilhabe gelangte Peking ohne große Mühe an die neuesten Entwicklungen und auch nur Überlegungen der deutschen Partner. Nun ist es sicherlich nicht so, dass nur deutsche Unternehmen innovativ sind. Aber es ist natürlich aus chinesischer Sicht schon sehr schön, wenn man Einiges „abkupfern“ kann, um es dann in Eigenregie zu vermarkten. Ich gehe davon aus, dass alle Beteiligten das wussten, aber das vernachlässigten, um sich den Absatzmarkt China zu erschließen.
Mercedes-Benz: Nicht genug am Puls des Kunden?
Ich muss zugeben, dass auch mich die Entwicklungsgeschwindigkeit der chinesischen Autobauer mehr als beeindruckt. Besonders fällt mir neben der Technik der Fahrzeuge auch und besonders innovative Vertriebsstrategien auf. Während gerade in Deutschland die Autobauer auf das „klassische“ Autohaus setzen, werden in China Autos durchaus auch in kleinen „Buden“ in Einkaufs-Malls verkauft. Der Kunde lässt sich dort entweder persönlich oder auch per Internet beraten, das Fahrzeug wird für die Probefahrt nach Hause gefahren und der Vertragsabschluss findet sehr oft im heimischen Wohnzimmer statt. Das spart Kosten und vor allem erhöht es den Service für den Kunden. Übrigens so neu ist dieses Modell zum Teil nicht. Mercedes hat früher durchaus ähnlich seine Kunden betreut. Dieser bekam „Besuch“ von einem Verkäufer, der das Fahrzeug für die Probefahrt gleich mitbrachte.
Kritik erscheint mir sinnvoll, aber Mercedes-Benz ist ja nun auch nicht dumm
Dass es auch beim China-Geschäft von Mercedes-Benz sicherlich manchen Punkt zu kritisieren gibt, bleibt von meiner Seite unwidersprochen. Allerdings braucht es meiner Meinung nach dafür keinen „Insider“, der über die Presse geht. Ich denke, wir können davon ausgehen, dass es genug Spezialisten bei Mercedes-Benz gibt, die nach Bedarf dann einmal chinesische Herangehensweisen adaptieren können. Das ist dann Wissenstransfer in die andere Richtung!
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