Mercedes-Benz hat im letzten Jahr trotz aller Krisen wieder einmal prächtig verdient: Wie der Autobauer kürzlich bekannt gab, stieg der Betriebsgewinn in 2022 um satte 28 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro – und damit stärker als erwartet. Der Umsatz legte indes um 12 Prozent auf 150 Milliarden Euro zu.
Mercedes-Benz in 2022: Premium-Autos sorgten für starke Gewinnmarge
Mercedes profitierte im letzten Jahr massiv von seiner Stellung auf dem Premium-Auto-Markt. So erfreuten sich hochpreisige Modelle wie die S-Klasse, die Fahrzeuge der Tuning-Tochter AMG und Autos der Luxusmarke Maybach großer Beliebtheit bei den zahlungskräftigen Kunden.
Der Clou: Mercedes konnte die gestiegenen Kosten infolge der Inflation mit zusätzlichem Profit an seine Kunden weitergeben, denen Preiserhöhungen traditionell weniger Sorgen bereiten.
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2023 offenbar mit Abstrichen
Für 2023 musste das Management jedoch Einschnitte in Aussicht stellen. So soll die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern in der Autosparte zwischen 12 und 14 Prozent liegen. Das wäre in jedem Fall ein Rückgang der Profitabilität gegenüber 2022 (14,6 %). Entsprechend erwartet Mercedes-Benz für 2023 bei einem in etwa gleichbleibenden Umsatz ein schwächeres Betriebsergebnis.
Trotzdem würde die Marge selbst bei einem Rückgang auf 12 Prozent immer noch sehr stark bleiben im Vergleich zu den meisten anderen Autobauern – gerade aus dem Volumenbereich.
Aktienrückkaufprogramm: Analyst schraubt Kursziel deutlich nach oben
Die Anleger jedenfalls sollen erst einmal belohnt werden – mit einer Dividendenerhöhung und einem neuen Aktienrückkaufprogramm. So plant das Management Aktien im Wert von bis zu 4 Milliarden Euro innerhalb von zwei Jahren zurückzukaufen und vom Markt zu nehmen. Das wiederum wird den Wert der verbliebenen Aktien erhöhen.
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Entsprechend hat der Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank das Kursziel für die Mercedes-Benz-Aktie kürzlich von 100 auf 115 Euro erhöht. Zum Vergleich: Am Freitagmittag notierte das Papier bei rund 69 Euro (Stand: 17.03.2023, 14:30 Uhr).
Die Aktie musste in den letzten Tagen vor allem wegen der am Kapitalmarkt präsenten Ängste vor einer neuen Finanzkrise Federn lassen.