Mensch und Maschine Software (MuM) bewährt sich seit Jahren auf dem Börsenparkett und ist damit eine der verlässlichsten deutschen Nebenwerte. Das Software-Unternehmen aus Bayern ist breit aufgestellt und bietet mit spezialisierter CAD-, CAM und und BIM-Software Lösungen zur industriellen Automatisierung sowie digitaler Prozessoptimierung an.
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Breite Anwendung, breiter Kundenstamm
Das Unternehmen ist international aufgestellt und weist einen breiten Kundenstamm auf. Neben bekannten Unternehmen wie Miele oder dem Schweizer Bahnbetreiber BLS, arbeitet MuM auch eng mit industriellen Kunden wie MiniTec oder Broich zusammen. Das Unternehmen ist über die Beteiligung an SOFiSTiK ebenfalls in beeindruckende Großprojekten involviert, wie die Bosporus-Brücke, das Brasilia Nationalstadion oder die BMW Welt.
Mensch Und Maschine Software Aktie Chart
Was bringt die Zukunft?
Doch die Branche befindet sich im Wandel. Die Zukunft birgt nach weitreichenden Umstellungen im Unternehmen Potenziale sowie Ungewissheit. CEO und Gründer Adi Drotleff sowie CFO Markus Pech sprechen mit uns im Interview über die Entwicklung des Unternehmens.
An den vorherigen Erfolg wieder anknüpfen
Welche Investitionen bzw. Aufwendungen plant Ihr bisher für 2025 und 2026?
Adi Drotleff: Nach dem Flaschenhals-Effekt durch die Autodesk-Umstellung im Schlussquartal 2024, die uns nach zehn Jahren mit zweistelligen Steigerungen in Folge beim Nettoergebnis mit +5,6% für das Jahr 2024 in die Einstelligkeit gedrückt hat, ist für 2025 unser wichtigstes Ziel, ein Gewinnwachstum zwischen +9% und +19% zu erreichen und für 2026 mit einem weiteren Plus um 13% bis 25% wieder an die Steigerungsraten der vergangenen Dekade anzuschließen.
Das wollen wir 2025 im Jahresverlauf durch ein gedämpftes Kostenwachstum erreichen, während 2026 die Aufwendungen wieder stärker steigen dürften. Bei den Investitionen wissen Kenner des MuM-Geschäftsmodells, dass bei uns die wesentlichen Zukunftsinvestitionen im Bereich der Softwareentwicklung liegen und die Kosten hierfür größtenteils nicht aktiviert werden. Deshalb fallen normalerweise nur relativ geringe Investitionen im Sinne des CapEx an. Das wird auch in Zukunft so sein, wir bleiben da äußerst konservativ.
Auf diese Märkte kommt es an!
Als wie wichtig erachtet Ihr es, da es auch im Q1 2025 unter Schwächen aufgelistet ist, eure Abhängigkeit vom deutschen/europäischen Markt zu reduzieren – oder sind das genau die Märkte, die es gilt zu verteidigen?
Markus Pech: Gleich auf Seite 3 des MuM-Geschäftsberichts 2024 kann man nachlesen, dass unser internationaler Umsatz um +10,4% gewachsen ist, während durch die Autodesk-Umstellung ab Q4 2024 schon ein technischer Umsatzrückgang zu verzeichnen war und dadurch das Umsatzwachstum 2024 im Konzern nur +1,1% betrug. Wir sind also schon dabei, unsere Umsätze mehr zu internationalisieren, sehen aber unseren Schwerpunkt in DACH und Europa gar nicht als Schwäche an, denn in diesen Märkten sind wir sehr etabliert.
Mensch und Maschine in einer komfortablen Position
Welche Hürden müsstet Ihr bei der Erschließung neuer Märkte überwinden, ist dies überhaupt eine sinnvolle Option?
Adi Drotleff: Wir haben in den vergangenen zwei Dekaden schon viele Niederlassungen im asiatisch/pazifischen Raum sowie in Nord- und Südamerika eröffnet und verkaufen unsere eigene CAD/CAM- und BIM/Engineering-Software global in über 70 Länder. Im Augenblick sehen wir aber genug Potenzial in der Weiterentwicklung der schon eroberten Märkte. In denen wir nirgends bei den Marktanteilen an irgendwelche Decken stoßen. Genauso halten wir es mit externem Wachstum. Solange wir rein organisch so wachsen können wie im Moment, und dabei auch noch durch Kostendisziplin überproportionale Ergebniszuwächse erzielen. Daher brauchen wir auch nicht die Risiken größerer Akquisitionen auf uns nehmen.
Klarer Investitionsfokus
Erwartet Ihr in den kommenden Jahren eine steigende Kapitalintensität, um Eure Marktposition aus technischer Sicht halten zu können?
Markus Pech: Steigende Kapitalintensität eher nein, wie vorhin schon ausgeführt. Was wir aber kontinuierlich steigern, sind unsere Entwicklungskosten für die eigene Software. Die im vergangenen Jahr schon stolze 26,7 Millionen Euro betragen haben, und die wie schon erwähnt zum überwiegenden Teil als Betriebskosten gebucht und somit sofort verdaut werden.
Herr Drotleff, Herr Pech, vielen Dank für das Interview.