Am Dienstag ging es für die Lynas-Aktie deutlich nach oben. So stand der Titel zur Mittagszeit mit 4,6 Prozent auf 4,25 Euro im Plus (Stand: 29.08.2024, 13:55 Uhr). Dabei hat das australische Unternehmen zuvor nicht gerade geglänzt. Lynas hat nämlich einen Gewinneinbruch gemeldet und höhere Kosten für ein konkretes Projekt einräumen müssen.
Lynas: die Seltenerd-Hoffnung des Westens
Doch zunächst: Was macht Lynas überhaupt? Die börsennotierte Lynas Corporation ist der Mutterkonzern des Unternehmens Lynas Rare Earths, das wiederum auf seltene Erden spezialisiert ist und in Australien eine entsprechende Mine sowie in Malaysia eine Aufbereitungsanlage betreibt. Gleichzeitig ist Lynas eines der wenigen westlichen Unternehmen, die derzeit Seltenerdmetalle abbauen und verarbeiten können.
Vor allem aus geopolitischer Sicht nimmt die Firma deshalb eine entscheidende Rolle ein. Denn: Bisher sind die westlichen Staaten bei den seltenen Erden, die ausschlaggebend sind für etliche Hochtechnologien, hauptsächlich von China abhängig. Lynas soll dazu beitragen, diese prekäre Abhängigkeit zumindest zu verringern.
China flutet Seltenerdmarkt: Lynas muss Gewinneinbruch hinnehmen
Zuletzt lief es für die Australier allerdings weniger gut. In seinem abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende Juni) erzielte das Seltenerdunternehmen einen Nettogewinn von 310,7 Millionen Australische Dollar (AUD). Zum Vergleich: Im vorherigen Fiskaljahr hatte der Profit noch bei 540,8 Millionen AUD gelegen. Ebenso musste Lynas einen deutlichen Rückgang des Umsatzes auf 739,3 Millionen AUD hinnehmen.
Gleichzeitig konnten die Australier ihren Absatz verbessern. Das bedeutet also: Die Gewinnmargen von Lynas sind eingebrochen. Tatsächlich erzielten die Seltenerdprodukte zuletzt deutliche niedrigere Preise. Der durchschnittliche Verkaufspreis für die Produktpalette von Lynas lag in den drei Monaten bis Ende Juni nur noch bei 38,9 AUD pro Kilogramm. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 79,2 AUD gewesen.
Hintergrund: China hat in den letzten Monaten seine Seltenerdproduktion deutlich erhöht und damit das weltweite Angebot nach oben getrieben. Da sich gleichzeitig die Nachfrage etwa aus dem Energiesektor und der Autoindustrie wegen der jüngsten Konjunkturängste verhalten entwickelte, sank der Wert der seltenen Erden bzw. derer Raffinate und chemischen Verbindungen.
Zweite Verarbeitungsanlage offenbar teurer als gedacht
Neben dem Gewinneinbruch gab es wie oben erwähnt noch eine zweite Hiobsbotschaft – nämlich rund um das Projekt in Kalgoorlie, das sich im Westen Australiens befindet. Dort will Lynas eine weitere Verarbeitungsanlage für Seltenerderze hochziehen, und das so schnell wie möglich.
Der Grund: Die bisher in Betrieb befindliche Verarbeitungsanlage in Malaysia steht unter erheblichem Druck vonseiten dortiger Behörden, die Lynas Umweltverschmutzungen durch Strahlenbelastung vorwerfen. Im schlimmsten Falle müsste Lynas die Anlage in Malaysia schließen und würde dann ohne Raffination dastehen. Deshalb drücken die Australier bei der zweiten Anlage im Heimatland nun auf die Tube.
Und das geht offenbar mit erheblichen Zusatzkosten einer. Wie Lynas-CEO Amanda Lacaze jetzt einräumen musste, steigt das Budget für das Kalgoorlie-Projekt auf 730 Millionen AUD. Zu Beginn hatte die Managerin noch 500 Millionen in Aussicht gestellt, musste den Kapitalaufwand aber bereits im letzten Jahr auf 585 Millionen AUD erhöhen. Neben dem enormen Zeitdruck wies Lacaze auf die allgemeinen Kostensteigerungen in Westaustralien für Wirtschaftsprojekte hin.
Die Lynas-Fantasie lebt weiter
Umso erstaunlicher ist es, dass die Lynas-Aktie am Dienstag trotzdem zulegen konnte. Offenbar setzt die Börse ordentlich Hoffnung auf die australische Firma – gerade im Kontext der geopolitischen Reibereien mit China, die Lynas zu einer der wichtigsten Firmen der westlichen Hemisphäre machen könnten. Angesichts der Bedeutung der seltenen Erden für die Computertechnologie, aber auch für Technologien der Energiewende, kommt diese Fantasie nicht von ungefähr.
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