Das ging wohl daneben: Die neuesten Umsatzzahlen des Luxuskonzerns LVMH haben für einen deutlichen Rückgang der Aktie gesorgt. Mit einem Einbruch von bis zu 7,5 % im frühen Pariser Handel reagierte der Markt auf enttäuschende Verkaufszahlen im dritten Quartal 2024. Besonders betroffen war der zentrale Bereich Mode und Lederwaren, zu dem die Marken Louis Vuitton und Christian Dior gehören. Der Umsatz in diesem Segment ging um 5 % zurück, das schlechteste Quartalsergebnis seit dem zweiten Quartal 2020, als die weltweiten Lockdowns das Geschäft hart trafen.
China als Problem
Die Hauptursache für diesen Rückgang liegt in der nachlassenden Nachfrage aus China, einem der wichtigsten Märkte für den Luxusgütersektor. Trotz einer Reihe von Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung konnte der Konsum im Luxusbereich bisher nicht signifikant gestärkt werden. Im dritten Quartal fielen die organischen Verkäufe in der Region um 16 %, weit mehr als von Analysten erwartet.
Was LVMH dennoch zu bieten hat
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt LVMH ein globales Schwergewicht im Luxussegment. Mit mehr als 75 Marken, die von Mode und Schmuck bis hin zu Spirituosen und Hotels reichen, hat das Unternehmen ein breit diversifiziertes Portfolio. Diese Diversifikation bietet langfristig Chancen, da die Nachfrage in anderen Regionen, wie den USA und Europa, stabil bleibt. Zudem könnte die Rückkehr des Reiseverkehrs das Geschäft im Duty-Free-Segment und bei Luxusgütern allgemein beleben. Dennoch ist der Markt skeptisch, ob die aktuellen Maßnahmen der chinesischen Regierung ausreichen werden, um das Konsumverhalten nachhaltig zu ändern.
Aktie im Stimmungstief
Die LVMH-Aktie hat seit Jahresbeginn bereits 21 % an Wert verloren, was die Unsicherheit am Markt widerspiegelt. Der Rückgang im dritten Quartal hat die Marktkapitalisierung des Konzerns weiter reduziert, und es wurden insgesamt rund 33 Milliarden Dollar an Börsenwert bei den größten europäischen Luxusgüterherstellern wie LVMH, Hermès, Richemont und Kering ausgelöscht.
LVMH Aktie Chart
Kurzfristig bleibt der Aktienkurs stark abhängig von der Entwicklung in China. Die Konsumnachfrage im Reich der Mitte wird ein entscheidender Faktor für die Geschäftsentwicklung im vierten Quartal sein. Zudem müssen Investoren im Auge behalten, wie sich die Verkäufe in den wichtigen Weihnachts- und Neujahrsphasen entwickeln, die traditionell einen erheblichen Anteil am Jahresumsatz der Luxusmarken ausmachen.
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