LVMH-Aktie: Erwartungen im Keller – ist das die Chance?

LVMH verliert rund 45% seit dem Hoch – jetzt ist die Bewertung günstig. Warum das Luxushaus vor einem Comeback stehen könnte.

Auf einen Blick:
  • LVMH-Aktie 44% unter Allzeithoch – Bewertung deutlich gesunken
  • Operative Marge trotz Schwäche weiter über dem Vor-Corona-Niveau
  • US-Boykotte könnten Nachfrage nach europäischem Luxus stärken

Der Glanz ist nicht weg – er benötigt lediglich ein wenig Politur momentan. LVMH, das weltgrößte Luxusgüterunternehmen, hat nach einem beispiellosen Höhenflug an der Börse ordentlich Federn gelassen. Doch statt eines tiefgreifenden Absturzes sieht vieles eher nach einer gesunden Normalisierung aus. Die Bewertung ist gefallen, die Erwartungen sind niedrig – und genau das könnte die Chance sein.

LVMH vereint Prestige-Marken wie Louis Vuitton, Dior, Moët & Chandon oder TAG Heuer unter einem Dach. Der französische Luxuskonzern erreichte Anfang 2023 sein Allzeithoch bei 904,60 EUR und war kurzzeitig das wertvollste Unternehmen Europas – doch seither hat die Aktie rund 45% verloren. Bietet das derzeitige Preisniveau daher den perfekten Einstiegszeitpunkt?

Zwischen Pandemie-Boom und Gegenwind aus Asien

Nach der Corona-Krise erlebte die Luxusbranche ein regelrechtes Kaufrausch-Revival. LVMH profitierte in fast allen Sparten – und legte an der Börse eine Rekordrally hin. Doch dieser Nachhol-Effekt ist vorbei. Das Geschäft in Asien, sonst Wachstumsgarant, schwächelte zuletzt deutlich: Im ersten Quartal 2025 ging der Umsatz dort zweistellig zurück.

Europa blieb als einziger Markt mit 2% Wachstum stabil. Auch die wichtige Sparte Fashion & Leather Goods musste mit einem Minus von 5% einen Dämpfer verkraften. Besonders hart traf es die Weinsparte – allerdings hat sie im Konzern nur einen Anteil von rund 6%.

Erwartungen im Keller – und genau das ist die Chance

Seit Mitte 2023 wurden die Umsatzschätzungen für LVMH im Schnitt um 20% nach unten korrigiert. Gleichzeitig verlor die Aktie fast die Hälfte ihres Werts. Diese Diskrepanz deutet darauf hin: Der Markt rechnet mit dem Schlimmsten. Und wer mit wenig rechnet, kann leichter überrascht werden.

In den letzten zwei Jahren verfehlte LVMH regelmäßig die Erwartungen – vor allem beim Umsatz. Doch das könnte sich nun drehen. Die Latte liegt niedrig. Die Bewertung auch.

Bewertung: Keine Luxuspreise mehr

Ein Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zeigt: LVMH wird aktuell mit einem KGV von 20 gehandelt. Der langjährige Schnitt liegt bei 27,6 – und die Konkurrenz ist teurer. Hermès kommt beispielsweise auf ein KGV von 51.

Die Cashflow-Bewertung liefert ähnliche Signale. Bei einem Free Cashflow von 14 Milliarden Euro und einem Unternehmenswert von rund 262 Milliarden ergibt sich eine Rendite von 5,4%. Das ist attraktiv – gerade in Relation zu einem WACC (gewichtete Kapitalkosten) von 7,6%.

Vereinfacht ausgedrückt: Der Aktienkurs preist aktuell nur 2–3% künftiges Wachstum ein – für ein Unternehmen, das über Jahrzehnte zweistellig gewachsen ist.

Operative Kennzahlen: Rückkehr zur Normalität

Die operativen Margen sind leicht gefallen – von post-pandemischen Spitzenwerten bei 26% auf jetzt rund 23%. Klingt nach Rückschritt? Nicht unbedingt. Vor der Pandemie lag die Marge bei durchschnittlich 20%. LVMH hat also immer noch eine überdurchschnittliche Profitabilität – und das bei gedämpftem Konsum.

Auch andere Rentabilitätskennzahlen wie ROI oder Eigenkapitalrendite sind leicht rückläufig, aber keineswegs alarmierend. Vielmehr passen sie sich an ein normales Marktumfeld an – nach außergewöhnlichen Boom-Jahren.

Luxus im Wandel: Neue Käufer, neue Dynamik

Ein interessanter Aspekt: LVMH bedient längst nicht mehr nur Superreiche. Die sogenannte Aspirational Luxury Consumer-Gruppe – also Kunden mit mittlerem Einkommen, die sich gezielt Luxus leisten – macht laut McKinsey rund 50% des Marktes aus.

Genau hier entsteht womöglich eine neue Dynamik. Boykott-Aufrufe gegen US-Marken könnten in Europa, China und Japan für eine Umverteilung sorgen. Was bisher in Produkte wie Nike floss, könnte künftig eher bei LVMH landen.

Natürlich ist das bislang nur eine These. Aber die Wechselwirkung zwischen geopolitischen Spannungen und Konsumverhalten wird immer relevanter – auch für Luxusgüter.

Fazit

LVMH steht an einem interessanten Punkt. Die Zahlen sehen nicht blendend aus, aber auch nicht schlecht. Der Markt ist skeptisch, die Bewertung niedrig – genau das kann mittelfristig den Boden für eine Erholung bereiten.

Der Konzern bleibt breit aufgestellt, verfügt über ikonische Marken und eine solide Finanzbasis. Wer an Luxus als langfristigem Trend glaubt, findet hier ein Unternehmen, das gerade wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist – und genau deshalb wieder attraktiv sein könnte.

LVMH-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue LVMH-Analyse vom 15. Juni liefert die Antwort:

Die neusten LVMH-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für LVMH-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

LVMH: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Kaufen, halten oder verkaufen – Ihre LVMH-Analyse vom 15. Juni liefert die Antwort

Sichern Sie sich jetzt die aktuelle Analyse zu LVMH. Nur heute als kostenlosen Sofort-Download!

LVMH Analyse

LVMH Aktie

check icon
Konkrete Handlungsempfehlung zu LVMH
check icon
Risiko-Analyse: So sicher ist Ihr Investment
check icon
Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose LVMH-Analyse an
Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)

Anzeige
x