Lululemon, bekannt für schicke Yoga-Leggings und stylishe Sportmode, hat Anleger am Donnerstagabend schockiert. Nach der Vorlage durchwachsener Zahlen rauschte die Aktie im nachbörslichen Handel um satte 22% nach unten. Damit verliert Lululemon innerhalb weniger Stunden mehr als ein Fünftel ihres Börsenwerts – ein Kurssturz, der für das traditionsbewusste Unternehmen aus Vancouver ungewöhnlich heftig ausfällt.
Starker Umsatz – aber enttäuschende Aussichten
Dabei klingen die Zahlen für das erste Quartal auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Lululemon konnte die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 7% auf 2,37 Milliarden Dollar steigern und lag damit leicht über den Erwartungen. Auch der Gewinn von 2,60 Dollar pro Aktie übertraf mit einem Cent Plus die Schätzungen. Doch schon beim Blick auf das Kerngeschäft zeigt sich ein deutlich anderes Bild: Der Umsatz in den Filialen stieg nur minimal um 1% – Analysten hatten hier 4,1% erhofft.
Schwache Prognosen als Hauptgrund für den Crash
Für den Absturz der Aktie sorgte vor allem die schwache Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Lululemon senkte die Gewinnprognose für 2025 auf eine Spanne von 14,58 bis 14,78 Dollar je Aktie – weniger als bislang in Aussicht gestellt und unterhalb der Markterwartungen. Auch die Gewinnschätzung für das zweite Quartal enttäuscht: Hier rechnet das Unternehmen mit maximal 2,90 Dollar je Aktie, Analysten hatten 3,29 Dollar erwartet.
Zölle drücken auf die Gewinnmarge
Ein wichtiger Grund für die trüben Aussichten: steigende Kosten durch höhere Zölle. Vor allem die Einfuhren aus Südostasien und China verteuern sich spürbar. Lululemon versucht gegenzusteuern – mit Preiserhöhungen und effizienteren Lieferketten. Doch die Unternehmensführung dämpfte Hoffnungen auf schnelle Besserung: Erst in der zweiten Jahreshälfte sollen diese Maßnahmen Wirkung zeigen.
Amerikanische Kunden halten sich zurück
Neben den Kosten machen Lululemon auch die zögerlichen Verbraucher in den USA zu schaffen. Laut CEO Calvin McDonald überlegen die Amerikaner derzeit genau, wofür sie ihr Geld ausgeben. Nach den Boom-Jahren während der Pandemie hat sich die Nachfrage nach Activewear abgekühlt – ein Trend, der Lululemon spürbar bremst. Im wichtigen US-Markt sanken die vergleichbaren Umsätze um 2%, ein herber Rückschlag.
Was steckt hinter der schwachen Nachfrage?
Die Gründe für die Kaufzurückhaltung in den USA sind vielfältig. Viele Kunden haben sich während der Pandemie mit Sportmode eingedeckt – der Nachholbedarf ist also gering. Gleichzeitig drücken Inflation und steigende Lebenshaltungskosten auf die Budgets der Verbraucher. Luxusmarken wie Lululemon, deren Leggings gern dreistellige Preise erreichen, geraten da schnell ins Visier von Sparmaßnahmen.
Wachstum in Asien – Hoffnungsschimmer oder Strohfeuer?
Im internationalen Geschäft konnte Lululemon immerhin ein kleines Ausrufezeichen setzen: Die internationalen Umsätze stiegen um 6%. Doch auch hier lag das Plus deutlich unter den Erwartungen von 15,6%. Damit bleibt die Frage: Reicht der internationale Markt aus, um die Schwäche in den USA zu kompensieren? Anleger bleiben skeptisch.
Konkurrenz schläft nicht
Doch nicht nur die Vorsicht der Kunden macht Lululemon zu schaffen. Neue Wettbewerber wie Alo Yoga und Vuori drängen mit aggressivem Marketing in den Markt und graben dem Pionier von einst Marktanteile ab. Analyst Randal Konik von Jefferies sieht Lululemon daher unter starkem Druck: „Diese Marke hat ihren Zenit überschritten“, urteilt er. Seiner Einschätzung nach wird das US-Geschäft von Lululemon im Jahr 2025 sogar rückläufig sein – eine düstere Prognose für eine Aktie, die lange als Wachstumswunder gefeiert wurde.
Strategien gegen die Krise – bleibt Lululemon agil?
Das Management versucht, die drohende Flaute mit gezielten Preiserhöhungen und schlankeren Abläufen abzufedern. Doch bis diese Maßnahmen greifen, könnten noch Monate vergehen – zu lange für nervöse Anleger, die sich sofort von ihren Papieren trennen.
lululemon athletica Inc. Aktie Chart
Marktreaktion – brutal und eindeutig
Die Konsequenzen waren am Donnerstagabend unübersehbar: Lululemon-Aktien verloren nachbörslich über 20%, der tiefste Stand seit Monaten. Dabei hatte das Papier schon zuvor ein schwaches Jahr – rund 14% Kursverlust stehen 2025 bisher zu Buche. Der plötzliche Einbruch macht klar: Anleger haben das Vertrauen in die kurzfristige Erholung des Unternehmens verloren.
Experten warnen vor weiterem Druck
Analysten wie Randal Konik warnen bereits vor weiteren Abwärtskorrekturen. Der massive Kursverlust könnte nicht nur eine Momentaufnahme sein, sondern der Auftakt zu einer längeren Schwächephase. Denn wie bereits erwähnt: Die Konkurrenz schläft nicht – und die US-Konsumenten scheinen vorerst nicht in Shopping-Laune.
Blick nach vorn – Unsicherheit bleibt
Auch wenn das Unternehmen an seinen Umsatzprognosen für das Gesamtjahr festhält, bleibt die Stimmung gedrückt. Die weiterhin schwache Dynamik in den USA, kombiniert mit höheren Kosten durch Zölle und den wachsenden Wettbewerb, könnten Lululemon länger beschäftigen als vielen lieb ist.
Für Lululemon ist jetzt entscheidend, ob das Unternehmen mit gezielten Maßnahmen gegensteuern kann – oder ob der einstige Liebling der Wall Street endgültig den Anschluss verliert.
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