Die Lukoil-Aktie ist bis auf Weiteres weder an deutschen noch an wichtigen internationalen Börsen handelbar. Für den russischen Ölkonzern ist es eine veritable Katastrophe, von den globalen Finanzmärkten abgeschnitten zu sein. Vielleicht hat sich der zweitgrößte Ölkonzern Russland auch deshalb zu einem außergewöhnlichen Schritt entschlossen.
Eine bemerkenswerte Erklärung!
Als erstes russisches Unternehmen spricht sich Lukoil für ein Ende des Krieges in der Ukraine aus. Nach Medienberichten der Nachrichtenagenturen AFP und Reuters forderte der Konzern in einer auf seiner Website veröffentlichten Mitteilung ein schnelles Ende des bewaffneten Konflikts. Darüber hinaus hieß es in der Mitteilung, dass das Unternehmen uneingeschränkt eine Lösung durch Verhandlungen und diplomatische Mittel unterstütze. Man sei besorgt über die anhaltenden „tragischen Ereignisse in der Ukraine“.
Eine derartige Erklärung, die direkt den Sprachregelungen des Kremls widerspricht, kann einen in Russland sofort ins Gefängnis bzw. ein Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Von einem staatlichen oder halbstaatlichen Konzern wäre solch eine Veröffentlichung deshalb nie zu erwarten gewesen.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Öl- und Gasunternehmen in Russland ist Lukoil jedoch nicht in Staatsbesitz. Der Konzern ist an der Londoner Börse gelistet und mehrheitlich im Besitz des Managements, allen voran Vorstandschef Wagit Alekperow und dessen Stellvertreter Leonid Fedun.
Wie wird der Kreml darauf reagieren?
Es wird interessant sein zu beobachten, wie der Kreml auf diese Botschaft reagieren wird. Nicht ausgeschlossen, dass Moskau mit Repressalien gegen Lukoil droht oder diese sogar sofort umsetzt. Lukoil spielt ein gefährliches Spiel, denn für den Westen ist und bleibt das Unternehmen russisch, selbst wenn es sich gegen den Krieg in der Ukraine ausspricht.
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