Die Lukoil-Aktie konnte in der aktuellen Handelswoche um über zwölf Prozent an der Moskauer Börse zulegen. Anleger sollten dieses Kursplus jedoch mit einer gewissen Vorsicht zur Kenntnis nehmen, denn ausländische Investoren sind wahrscheinlich so gut wie nicht am Handel in Moskau beteiligt, weshalb der Kurs kein Abbild der Realität ist. Wie könnte es mit der Lukoil-Aktie weitergehen?

Was spricht für und gegen die Aktie?

Angesichts der nach wie vor sehr dynamischen Lage im Wirtschaftskrieg zwischen dem Westen und Russland eine sehr schwer zu beantwortende Frage. Für einen Kursanstieg von Lukoil spricht, dass der Ölkonzern bereits im vergangenen Jahr bei deutlich niedrigeren Ölpreisen hochprofitabel war. Die Gewinne von Lukoil dürften aller Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr noch einmal steigen. Zudem könnte eine rasche friedliche Beilegung des Ukraine-Krieges dazu führen, dass russische Aktien wieder an westlichen Börsen gehandelt werden dürfen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Lukoil?

Gegen einen Kursanstieg von Lukoil spricht, dass Europa sich kurzfristig von russischem Öl unabhängig machen will. Innerhalb der nächsten zwei Jahre wollen die Staaten Europas so weit wie möglich russisches Öl durch andere Quellen substituieren. Zudem könnte Lukoil aufgrund des Fehlens von Ersatzteilen Probleme bei seinen Ölbohrungen bekommen. Hightech-Komponenten stehen auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Und nicht zuletzt bekommt Lukoil dieser Tage deutlich geringere Preise für seine Öl als andere Ölkonzerne.

Nur was für Spekulanten!

Ein Investment in die Lukoil-Aktie ist immer noch extrem riskant und nur für hochspekulative Anleger geeignet. Alle anderen Anleger sollten warten, bis der Krieg in der Ukraine vorüber ist und klar ist, wie die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und Russland aussehen könnten.