Die Lukoil-Aktie stand zuletzt auch aufgrund des angestrebten Ölembargos der EU gegenüber Russland unter Druck. Kurzfristige Kursverluste konnten von den Bullen letztlich aber recht schnell wieder abgefedert werden, denn nicht wenige Beobachter gehen davon aus, dass derartige Sanktionen sich auf die Ölgeschäfte Russlands unter dem Strich kaum auswirken werden.

Anders als beim Gas ist der Handel mit Öl kaum von Pipelines abhängig, sodass russisches Öl theoretisch schlicht an andere Länder exportiert werden kann. Selbst wenn dabei satte Rabatte gegeben werden müssten, würde Lukoil bei den aktuellen Ölpreisen noch immer satte Gewinne einfahren.

Keine Einigung in Sicht

Davon ganz abgesehen gibt es in der EU noch immer Uneinigkeit über die angestrebten Sanktionen. Vor allem Ungarn, die Slowakei und Tschechien können sich noch nicht ganz zu einer Zustimmung durchringen. Ob eine solche nun schnell folgen wird, scheint ungewiss. Damit verschiebt sich auch das Ölembargo erst einmal weiter in die Zukunft.

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Bei Lukoil ist also wohl erst einmal nicht mit dem vollständigen Kollaps zu rechnen, mit dem Russlands Machthaber Wladimir Putin womöglich zu einem Umdenken bei seiner blutigen Kriegsführung gebracht werden könnte. Stattdessen spielt sich bei dem Ölkonzern angesichts der Umstände erstaunlich viel „business as usual“ ab.

Die Lukoil-Aktie kann sich nicht erholen

Dessen ungeachtet sind die Kurse bei der Lukoil-Aktie weiterhin kaum ernst zu nehmen. Gehandelt wird das Papier noch immer nur in Moskau, und dort auch nur von inländischen Investoren. Solche und andere Marktmanipulationen sorgen dafür, dass der aktuelle Kurs von 4.635 Rubel nur bedingt den tatsächlichen Wert des Unternehmens widerspiegeln dürfte.

Dass aber selbst durch staatliche Eingriffe an den Börsen Kursverluste von rund 22 Prozent seit Kriegsbeginn zu verzeichnen sind, lässt tief blicken. Trotz der rasant gestiegenen Ölpreise hält sich das Vertrauen der Anleger auf eine echte Erholung auch in Moskau anscheinend in Grenzen.