Die Lilium-Aktie krachte am Freitag nach der Bekanntgabe der bevorstehenden Insolvenz um über 60 Prozent in den Kurskeller. Hat der Flugtaxihersteller überhaupt noch eine Zukunft an der Börse?
Zu wenig geliefert
Ob Lilium eine Zukunft als börsennotiertes Unternehmen hat, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Nachdem die deutsche Bundesregierung eine Kreditbürgschaft für den Entwickler neuartiger Luftfahrzeuge ablehnte, kündigte das Unternehmen eine Insolvenz in Eigenverwaltung an.
Nun ist Lilium gefordert, weitere private Geldgeber zu finden. Insgesamt haben Investoren bereits 1,5 Milliarden Euro in den Flugtaxibauer investiert. Doch bislang hat das Unternehmen recht wenig geliefert.
Erst im kommenden Jahr sollen die ersten bemannten Testflüge stattfinden. Die Auslieferung der ersten Flugtaxis an Kunden sind für 2026 geplant. Unternehmensangaben zufolge verfügt Lilium bereits über rund 700 Fest- und Vorbestellungen aus aller Welt.
Ist der Markt groß genug?
Ob das reicht, um neue Investoren an Bord zu locken, ist sehr fraglich. Noch vor wenigen Jahren gehyped, sind die Vorbehalte gegenüber der Flugtaxiindustrie inzwischen deutlich größer geworden.
Es gibt unter Experten keinen Konsens darüber, wie groß der potenzielle Markt ist. Gegenwärtig sieht es danach aus, als wären Flugtaxis bis auf Weiteres sehr finanzstarken Privatpersonen vorbehalten, die auf kurzen Strecken Zeit sparen wollen.
Ob dieser Markt überhaupt jemals eine wirtschaftlich interessante Größenordnung erreicht, ist umstritten. Für Lilium dürfte es vor diesem Hintergrund nicht einfach werden, neues Kapital einzuwerben.
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