Die Krise bei Lenzing geht in die nächste Runde: Am Mittwoch hat der österreichische Faserproduzent vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 präsentiert und hierbei eine satte Abschreibung ankündigen müssen.
Demnach muss Lenzing infolge einer Wertminderung bis zu 480 Millionen Euro für 2023 abschreiben. Der Konzern begründet die Maßnahme zum einen mit den weiterhin bestehenden Unsicherheiten im konjunkturellen Umfeld sowie zum anderen mit den immer noch erhöhten Rohstoff- und Energiekosten und den hohen Diskontierungssätzen durch das Zinsumfeld.
Lenzing: EBITDA-Prognose zu 2023 solide
Immerhin: Die Wertminderung sei nicht zahlungswirksam. Eine Auswirkung auf das Betriebsergebnis (EBITDA) 2023 gebe es nicht. Was von der Börse in der Folge eher mit Zuversicht aufgenommen wurde: Lenzing konkretisierte seine EBITDA-Prognose für 2023 auf rund 300 Millionen Euro. Damit liegt das Unternehmen ziemlich genau in der Mitte der zuvor in Aussicht gestellten Spanne (270 bis 330 Mio.).
Hintergrund: Lenzing war 2022 auch wegen der makroökonomischen Probleme in die Krise geraten. 2023 hatte sich der Konzern deshalb über eine Kapitalerhöhung frisches Geld in Höhe von 400 Millionen Euro beschaffen und Stellenstreichungen ankündigen müssen. Die Aktie setzte daraufhin ihre Abwärtsbewegung fort.
Lenzing-Aktie am Mittwoch im Plus: Hoffnung auf Sparprogramm
Am Mittwoch reagierte die Börse indes positiv auf die vorläufigen Zahlen – trotz der hohen Abschreibung. Die Aktie verzeichnete am späten Vormittag ein Plus von 4,2% auf 32,3 Euro (Stand: 24.01.2024, 10:40 Uhr). Auf 12-Monats-Sicht blieb das Minus mit 44% trotzdem hoch.
Neben der soliden Prognosekonkretisierung für 2023 dürften auch die optimistischen Signale des Vorstands hinsichtlich des Performance-Programms Wirkung gezeigt haben. Nach Angaben von Finanzchef Nico Reiner läuft der Sparkurs nach Plan. „Hier wird künftig allein aus Kostenmaßnahmen ein Ergebnisbeitrag von jährlich mehr als 100 Millionen Euro erwartet, davon werden bereits mehr als 50 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2024 wirksam“, so der Manager. Auch sei die Neubewertung der Assets ein richtiger Schritt für die künftige Ausrichtung.
Finale 2023er-Zahlen am 15. März
Lenzing wird am 15. März seinen vollständigen Jahresbericht zu 2023 veröffentlichen. Dann dürfte neben dem Nettoergebnis auch die Prognose zu 2024 im Mittelpunkt stehen.
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