Liebe Leserin, lieber Leser,
bevor wir in „medias res“ gehen, möchte ich Ihnen von Herzen ein gutes neues Jahr wünschen!
Wollen wir mal hoffen, dass es 2022 deutlich weniger schlechte Nachrichten als 2021 geben wird.
Ich möchte heute sehr gerne auf den Goldpreis eingehen. Hier läuft Einiges nicht so, wie man es erwarten sollte.
Gold: Werterhaltung seit Jahrtausenden
Das gelbe Edelmetall fasziniert die Menschen bereits seit Jahrtausenden. Gold zeichnet sich durch seine Beständigkeit, seinen Glanz und seine Schwere aus. Das ließ die Menschen dieses Material mit dem „Göttlichen“ in Verbindung bringen.
Auch dieser religiöse Aspekt führte zu einer mehr als erstaunlichen Wertstabilität dieses Metalls.
Bereit zu Zeiten der alten Ägypter konnte man für eine Unze Gold ( 31,1 Gramm) rund 300 Laibe Brot kaufen.
Das kommt auch heute „halbwegs hin“. Aktuell kostet eine Unze Gold 1605 Euro. Damit sollten sich 300 Laibe Brot zu je 750 Gramm erwerben lassen.
Ähnliches gilt für Kleidung. Bereits im alten Rom bekam man für eine Unze Gold eine hochwertige Männer-Oberbekleidung. Wer heute einen hochwertigen Anzug gekauft hat, wird bestätigen, dass man für diesen durchaus 1600 Euro ausgeben kann.
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In meinem Fall ist das allerdings ein mehr theoretisches Beispiel, da ich mich weigere, mich dem allgemeinen Anzug-Zwang zu beugen. (Ich bin halt mehr der Jeans-Typ.)
Der Goldpreis profitiert von Inflation
Aufgrund dieser Wertstabilität profitieren die Goldpreise in der Regel von inflationären Phasen. Achtung: Dabei handelt es sich auf längere Sicht in der Regel nicht um eine Wertsteigerung.
Der Kursgewinn spiegelt nur wieder, dass man mehr Geld braucht, um eine Unze Gold, 300 Laib Brot, oder einen guten Anzug zu erwerben.
Gold ist damit auf längere Sicht gesehen ein Mittel zu reinen Werterhaltung.
Gold zahlt keine Dividenden
Gold ist also streng genommen in vielen wirtschaftlichen Phasen kein Investment. Denn es bringt von sich aus keinerlei Rendite.
Mit dem Kauf von Aktien partizipiert der Anleger an der Wertschöpfung der Aktiengesellschaft. Gold „schöpft“ da überhaupt nichts. Es „konserviert“ quasi die Kaufkraft des Geldes in dem Moment, in dem das Zahlungsmittel gegen Gold getauscht wird.
Also doch kein Gold kaufen?
Auf den ersten Blick mag diese Idee gut sein. Warum sollten Sie Gold kaufen, wenn es doch von sich aus keinerlei Rendite bringt?
Das Ziel der reinen Werterhaltung, also eines Schutzes vor der Inflation wirkt doch ein wenig „bescheiden“. Im Vergleich dazu stehen Aktien und festverzinsliche Wertpapiere. Diese bringen mehr oder weniger zusätzliches Geld in die Kasse.
Was für Gold spricht, ist die seit ewigen Zeiten bewährte Stabilität. In dieser langen Zeit wechselten Regierungen und Währungen. Es gab Hyperinflation, wie auch Deutschland 1923 erleben musste.
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Das Geld im Umlauf wurde faktisch wertlos. Ich habe hier im Büro noch einen Reichsmarkschein aus Hamburg mit dem Nominalwert von einer Million an der Wand hängen. Damals konnte man sich dafür noch nicht einmal ein Brot kaufen.
Gold ist die „Ultima Ratio“, wenn Sie von einer massiven Inflation oder gar Schlimmeren ausgehen.
Was ist mit einem „Goldverbot“?
Es hat in der Geschichte oft ein Verbot des Privatbesitzes von Gold gegeben. Auch in Deutschland herrschte ein solches Verbot von 1923 und dann in abgeschwächter Form bis 1955.
Auch in den USA war es für Privatleute von 1933 bis 1974 der Besitz von Gold verboten.
Sie sehen also, dass ein staatliches Verbot durchaus wieder kommen kann. Und das kann auch durchaus für eine sehr lange Zeit Bestand haben.
Was machen wir denn nun mit Gold?
Ganz so einfach ist die Sache mit dem gelben Edelmetall nicht. Denn, wenn Sie die Schutzwirkung von Gold nutzen wollen, müssen Sie es an sich physisch als Barren oder Münzen erwerben.
Diese bringen von sich aus keinerlei Rendite und Sie sollten das ausschließlich als „Versicherung“ gegen massive Verwerfungen bei den Währungen oder gar der politischen Ordnung sehen.
Sie müssen sich aber bewusst sein, dass ein Besitzverbot nicht nur eine rein theoretische Möglichkeit darstellt.
Im schlimmsten Fall, also genau der Zeitpunkt, für den Sie Gold gekauft haben, kann der Staat durchaus ein Verbot aussprechen und im schlimmsten Fall Ihre Bestände konfiszieren.
Wenn Sie mich jetzt nun fragen, wie wahrscheinlich das ist, muss ich sagen, dass ich vor wenigen Jahren noch gesagt hätte: „Das wird nie wieder passieren!“.
Aktuell halte ich es noch für nur „unwahrscheinlich“.
So gehe ich vor!
Ich kann nur für mich sprechen. Ein Anteil von rund 5% meines Vermögens steckt in physischem Gold. Es ist sozusagen meine „Versicherung“, wenn wirklich eine Menge in unserem Wirtschaftssystem „schiefläuft“.
Mehr investiere ich in diesem Bereich nicht. Das liegt daran, dass Gold eben an sich keine Rendite bringt. Vielleicht hilft Ihnen das weiter, für sich selber die passende Entscheidung zu treffen.
Ich sehe durchaus Inflationstendenzen, die mich zumindest irritieren. Denn die Zentralbanken können aufgrund der massiven Verschuldung der meisten Staaten die Zinsen nicht mehr stark anheben.
Ich bin sehr gespannt, wie es mit der Inflation im Jahr 2022 weiter geht.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Jörg Mahnert
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