Im Geschäftsjahr 2024/25, das Ende März abgeschlossen wurde, musste Landis+Gyr einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Noch gravierender fiel jedoch der Verlust aus – ausgelöst durch Wertberichtigungen auf Lagerbestände sowie Abschreibungen auf den Firmenwert (Goodwill).
Die Zahlen kamen nicht unerwartet: Bereits im Februar hatte das Unternehmen eine Gewinnwarnung veröffentlicht – im Zuge der Entscheidung, den europäischen Geschäftsbereich für Elektroauto-Ladestationen zu schließen. Nun rückt die angekündigte strategische Neuausrichtung weiter in den Vordergrund.
Rückzug aus Europa, Fokus auf die USA
Landis+Gyr stellt seine Weichen klar in Richtung Amerika. Der Schweizer Spezialist für Stromzähler plant, sich vollständig vom europäischen Markt zurückzuziehen. Die Region Asien/Pazifik bleibt jedoch Bestandteil des Geschäfts.
In einer Mitteilung vom Freitag hieß es, dass die Neuausrichtung nach Plan verläuft. Gemeinsam mit einer Investmentbank prüft das Unternehmen alle Optionen für das EMEA-Geschäft – inklusive eines möglichen Verkaufs.
US-Börsengang ab 2026 im Blick
Parallel dazu treibt Landis+Gyr die Vorbereitungen für eine US-Börsenkotierung ab 2026 weiter voran. Die bereits eingeleitete Einstellung des E-Mobility-Geschäfts in Europa brachte erhebliche Restrukturierungs- und Abschreibungskosten mit sich – was auch zur Gewinnwarnung im Februar führte.
Die jetzt präsentierten Zahlen spiegeln diese Entwicklung wider: Der Umsatz schrumpfte um rund 11% auf 1,73 Mrd. USD. Dafür verantwortlich waren u. a. Sondereffekte aus dem Vorjahr sowie Lieferverzögerungen infolge von Zöllen im März. Gleichzeitig meldet das Unternehmen einen Rekord-Auftragsbestand von 4,6 Mrd. USD.
Wertberichtigungen drücken Ergebnis tief ins Minus
Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) ging um gut 25% auf 170,9 Mio. USD zurück. Die Marge sank von 11,8 auf 9,9%, leicht unter dem im Februar angekündigten Ziel.
Noch deutlicher fiel der Nettogewinn aus: Ein Minus von 150,5 Mio. USD, nach einem Plus von 110 Mio. USD im Vorjahr. Hauptgrund waren Wertberichtigungen auf Lager in Höhe von 20 Mio. USD und nicht zahlungswirksame Goodwill-Abschreibungen von 111 Mio. USD. Ohne das eingestellte E-Auto-Geschäft lag der Verlust aus dem fortgeführten Geschäft bei 84,7 Mio. USD.
Weniger Dividende – vorsichtiger Optimismus für 2025/26
Die Aktionäre sollen eine reduzierte Dividende von 1,15 Franken pro Aktie erhalten – das sind 1,10 Franken weniger als im Vorjahr.
Für das neue Geschäftsjahr zeigt sich Landis+Gyr zuversichtlicher: Erwartet wird ein Umsatzwachstum von 5 bis 8% und eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 10,5 und 12%. Auch die bisherige progressive Dividendenpolitik will man mittelfristig wieder aufnehmen.
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