Kryptos haussieren – Totgesagte leben länger!

Das große Geld drängt in den Krypto-Markt, während SEC-Boss Gary Gensler nach wie vor gegen Kryptowährungen vorgeht. Wer geht als Sieger aus dem Konflikt hervor?

Auf einen Blick:
  • SEC-Chef Gary Gensler gerät immer mehr in die Kritik angesichts der Behördenmaßnahmen gegen Kryptowährungen
  • Großbanken scheinen in den Krypto-Markt einsteigen zu wollen
  • BlackRock beantragt Zulassung für Bitcoin-ETF
  • Kryptowährungen erholen sich wieder.
  • Gefahr des "Crypto Crackdown" aber noch nicht gänzlich gebannt.

Letzte Woche erklärte ich in diesem Newsletter ausführlich, wie absurd die Handlungen der US-Börsenaufsicht SEC zuletzt waren, die zu einem Absturz am Krypto-Markt – und hier besonders bei den sogenannten Altcoins – geführt hatten. Ich versprach, dass ich diese Woche das Bild komplettieren würde. Dieses Versprechen möchte ich einhalten. Direkt danach kommen wir dann dazu, warum es zuletzt zu einer Kursrally an den Krypto-Märkten kam.

Bitcoin kein Wertpapier… wie sieht es bei Decred aus?

Bereits vor einigen Wochen hatte SEC-Chef Gary Gensler in einem Interview gesagt, dass er alle Kryptowährungen außer Bitcoin (BTC) für Wertpapiere („Securities“) halte. Kurze Zeit nach diesem Interview wurde er vom Finanzausschuss des US-Senats vorgeladen, um sich dort zu erklären. Dort hörte er sich schon etwas anders an. Doch gerade die zuletzt gesehenen Aktionen der SEC haben die Absurdität noch weiter gesteigert.

Denn nehmen wir die Kryptowährung Decred (DCR). Diese ist im Prinzip aus dem Bitcoin hervorgegangen. Ehemalige Bitcoin-Entwickler waren nämlich mit dessen Governance nicht mehr zufrieden – und gründeten daraufhin eben Decred. Lange Zeit waren Bitcoin und Decred weitestgehend ähnlich, erst zuletzt ging die Entwicklung von Decred auf Basis der Wünsche der Decred-Investoren in eine andere Richtung. War Decred also vor ein, zwei Jahren noch kein Wertpapier und ist inzwischen zu einem geworden?

Das müsste die SEC beantworten. Sie drückt sich jedoch, wie so oft, auch hier davor. So stand und steht Decred bis dato nicht auf der Liste der angeblich illegalen Altcoins. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Einstufung von Decred wäre jedenfalls mal sehr interessant zu erfahren. Wobei es noch absurder geht. Denn anders als in seinem Interview, hat die SEC auch die Nummer 2 des Krypto-Marktes, den Ether von Ethereum (ETH), nicht als illegales Wertpapier deklariert.

Bitcoin kein Wertpapier, weil… und warum dann der Ether von Ethereum auch nicht?

Bei Bitcoin lautete die Erklärung dafür, dass er ein Commodity und kein Security sei: Dahinter steckt keine Firma (Company) oder Stiftung (Foundation), der Bitcoin ist daher wirklich dezentral organisiert. Bei Ethereum ist dies jedoch nicht so. Bekanntlich wurde Ethereum nach einer Idee von Vitalik Buterin ins Leben gerufen – und die Verwaltung der Blockchain sowie des Ether wird von der Ethereum Foundation übernommen.

Ebenfalls ein Dorn im Auge war der SEC das sogenannte Staking, was nur bei Kryptowährungen, die einen Proof-of-Stake (PoS) Konsensalgorithmus nutzen, möglich ist. Bitcoin setzt tatsächlich weiterhin auf Proof-of-Work (PoW). Ethereum jedoch hat im Zuge von „The Merge“, in erster Linie aus Umweltschutzgründen ( niedrigerer Energieverbrauch), von PoW auf PoS umgestellt. Insofern würde der Ether und Ethereum alle Dinge erfüllen, um ihn ebenfalls zu einem illegalen Wertpapier zu erklären. Das aber tat die SEC nicht.

SEC nicht wirklich konsistent, Binance beschwert sich (zurecht) beim Gericht!

Alles in allem ist die SEC also in all ihrem Tun nicht wirklich konsistent. Inzwischen haben auch die Anwälte von Binance respektive dem Binance-Gründer Changpeng Zhao (CZ) eine erste Erwiderung auf die Klagen der SEC eingereicht. Darin wird moniert, dass die SEC bisher Binance, einige Unternehmen aus dem Umfeld von Binance/CZ sowie CZ selbst verklagt habe, es aber noch kein Urteil gebe. Dennoch stelle die SEC in ihren Pressemeldungen die Dinge so da, als seien sie schon gerichtlich festgestellt.

Damit verstoße die SEC gegen, in den USA geltende, Regeln der Prozessführung. Denn man habe durch die irreführenden Pressemitteilungen für eine Vorverurteilung gesorgt. Zugleich verstoße die SEC damit gegen ihre selbst auferlegten Verhaltensregeln. Dies sei so nicht hinnehmbar, weshalb das Gericht dieses Vorgehen der SEC verurteilen und eine Klarstellung anordnen müsse. Mit anderen Worten: Binance und Co. gehen in die Offensive, was erst einmal sehr begrüßenswert ist.

Kryptos haussieren, Totgesagte leben länger

Doch diese ganzen Dinge haben zuletzt ohnehin die Anleger weniger interessiert. Denn es gab einige positive News, auf die man sich mehr fokussierte als die etwas verrückt gewordene SEC, deren Chef Gary Gensler in den USA inzwischen als „Clown“ verspottet wird. So haben mehrere Großbanken Krypto-Verwahrlizenzen beantragt, so dass man hier von einem Einstieg der Großbanken in den Krypto-Markt sprechen muss. Zudem hat der Vermögensverwalter BlackRock, ein absoluter Gigant der Branche, bei der SEC die Zulassung eines Bitcoin Spot ETF beantragt.

Damit zeigt sich, dass das große Geld immer mehr in die Kryptos drängt. Bisher hat die SEC übrigens alle Anträge auf Zulassung eines Bitcoin Spot ETF konsequent abgelehnt. Allerdings hat BlackRock ein ganzes Heer hochspezialisierter Anwälte an diesen Antrag gesetzt. Bis dato hat BlackRock in der Geschichte wohl 450 Zulassungen neuer ETFs bei der SEC eingereicht; von denen genau einer negativ beschieden wurde. Ironie des Schicksals also, dass die SEC vielleicht bald ausgerechnet nach ihrem „Crypto Crackdown“ nun einen solchen ETF zulassen muss.

Zwar muss man klar sagen, dass ein Bitcoin Spot ETF sicherlich positiv für den Bitcoin und letztlich den gesamten Krypto-Markt wäre. Ähnlich wie auch ein Sieg von Ripple gegen die SEC vor Gericht hilfreich wäre. Aber generell ist die Kuh in Sachen „Crypto Crackdown“ leider noch nicht ganz vom Eis. Wenngleich ich zuversichtlich bin und bleibe, dass auch diese Probleme über kurz oder lang gelöst werden, spätestens unter einem neuen US-Präsidenten (wie immer der Republikaner im Weißen Haus dann auch heißen möge).

Damit lagen wieder einmal alle selbsternannten „Krypto-Experten“, die kürzlich noch dazu rieten möglichst schnell alle Altcoins zu verramschen, komplett falsch. Wenn man dies, aufgrund bestehender Unsicherheiten, tun möchte, kann man dies sicherlich jetzt, in die zuletzt gestiegenen Kurse, tun. Wobei ich Positionen eher etwas verkleinern als gleich ganz auflösen würde. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Einen besonderen Gruß schicke ich auch an meinen größten Fan Burak, der auf Twitter einen Haufen Müll verbreitet. Er war schon immer ein guter Kontraindikator und hat dies erneut unter Beweis gestellt. Als er nämlich zuletzt twitterte, dass wir derzeit eine Kursrally an der Nasdaq und somit bei Aktien hätten – die Kryptos jedoch quasi tot seien – war mir klar, dass es schon bald auch wieder bei den Kryptos zu steigenden Kursen kommen würde. Genauso war es nun auch!

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes und erholsames Wochenende. Es wird noch etwas dauern, aber der nächste Krypto-Bullrun wird kommen – und wohl wieder einmal episch. Wer jetzt am Ball bleibt, wird das erleben. Man darf sich dann aber nicht von den selbsternannten „Krypto-Experten“, besonders auf Twitter, beeinflussen lassen. Aber das sollten die regelmäßigen Leserinnen und Leser hier ja ohnehin wissen!

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