„Krypto Winter“ – ja oder nein?

Viele Krypto-Anleger wollen jetzt den "Dip" kaufen. Aber ist das wirklich die richtige Strategie?

Vor zwei Wochen schrieb ich an dieser Stelle über den diesjährigen „Super Bowl“, der in den US-Medien schon „Crypto Bowl“ getauft wurde. Tatsächlich war er das dann auch. Nicht nur wegen entsprechender Werbespots von Crypto.com oder FTX, sondern beispielsweise auch wegen Block- und Twitter-Mitgründer Jack Dorsey. Denn dieser trug ein T-Shirt mit der Aufschrift „Satoshi“, was gut im Fernsehen zu sehen war. Dazu muss man wissen, dass der Gründer von Bitcoin (BTC) ein gewisser Satoshi Nakamoto war.

Den Kryptowährungen selbst half das aber zunächst nicht. Vielmehr befinden sich diese weiterhin tendenziell auf dem absteigenden Ast. Aufgrund des russischen Einmarschs in die Ukraine ging es kurzfristig sogar noch weiter down. Auch wenn es zwischenzeitlich schon wieder zu deutlichen Kurserholungen kam. Darum zeigen sich immer mehr Krypto-Anleger nicht nur wenig begeistert von ihren Investments, sondern sind sogar enttäuscht. Was prinzipiell ein gutes Zeichen ist.

Denn wenn Euphorie herrscht, sind die Preise meist hoch, zu hoch. Daher dauert es dann meist auch nicht sehr lange, bis die Kurse fallen. Im vergangenen November, als der Bitcoin noch bei knapp unter 70.000 US-Dollar stand, herrschte solch eine Euphorie. Nahezu jeder Experte, ich allerdings ausdrücklich nicht, erwartete seinerzeit schnell Kurse von 100.000 US-Dollar und mehr. Diese Erwartungen wurden enttäuscht und jetzt ist der Katzenjammer erst einmal natürlich sehr groß.

So äußerte sich zuletzt Vitalik Buterin, seines Zeichens DER Mastermind hinter Ethereum (ETH), entsprechend skeptisch. Seiner Meinung nach kann es durchaus sein, dass wir uns schon in einem „Krypto Winter“ befinden. Er würde das sogar begrüßen. Denn die wirklich guten Krypto-Projekte, würden auch eine solch schwierige Marktphase problemlos überstehen und am Ende gestärkt daraus hervorgehen. Die schlechten Krypto-Projekte dagegen würden dann aussortiert.

Vitalik Buterin hat absolut Recht!

Mit dieser Sichtweise hat Vitalik Buterin auch absolut Recht. Tatsächlich sind die „Hype“-Phasen, die wir an den Krypto-Märkten immer wieder sehen, sogar kontraproduktiv. Denn durch solche „Hypes“ gelingt es auch schlechten Krypto-Projekten eine ganze Menge Geld einzuwerben. Letztlich ist das aber nichts anderes als eine Fehlallokation von Kapital. Wenngleich diese die guten Krypto-Projekte sogar noch besser macht, weil sie sich sowohl gegen andere gute als aber eben auch schlechte, jedoch mit viel Geld ausgestattete Projekte, durchsetzen müssen. Wettbewerb aber ist grundsätzlich positiv zu beurteilen.

Ein „Krypto Winter“ ist dann wie in der Wirtschaft eine Rezession. Natürlich leider unter einer Rezession auch die guten, um nicht zu schreiben die allerbesten Unternehmen. Aber letztlich verschwinden die schlechtesten Unternehmen dadurch am Ende vom Markt. Die guten Unternehmen übernehmen dann die Kunden und gehen am Ende sogar gestärkt aus dieser „Saure Gurken“-Zeit hervor. Darum wäre beziehungsweise ist es ja auch so wichtig, dass man Insolvenzen („Pleiten“) zulässt. Was unsere Politiker leider oftmals nicht zu verstehen scheinen…

US-Geldpolitik und Sentiment sprechen für fallende Kurse…

Ebenfalls sehr wichtig zu wissen ist, dass sich die Kryptowährungen – seit ihrem Bestehen; und der Bitcoin wurde am 3. Januar 2009 geboren! – immer parallel zur Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve bewegen. Wenn die Fed einen eher lockeren geldpolitischen Kurs fährt, steigen Bitcoin und Co. immer an. Fährt die Fed dagegen einen eher restriktiveren geldpolitischen Kurs, geht es mit Bitcoin und Co. abwärts.

Die Fed hat ihre Geldpolitik zuletzt bereits gestrafft, aber vor allen Dingen eine deutliche weitere Straffung in Aussicht gestellt. So sind dem Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed Inflationsraten von 7,5% zu hoch und die Verantwortlichen glauben nicht mehr daran, dass sich das Problem schon von selbst erledigen wird. Darum haben die Kryptowährungen schon so deutlich nachgegeben, aber am Boden sind sie damit noch nicht.

Das ergibt auch ein Blick auf die Marktstimmung, das sogenannte Sentiment. Denn obwohl sich selbst die Bluechip-Kryptos wie Bitcoin und Ether(eum) zuletzt nahezu halbiert haben, möchte die Masse der Anleger noch immer Dips kaufen. Das hat ja auch lange wunderbar funktioniert, zuletzt aber jedoch nicht mehr so wirklich. Denn die letzten Dip-Käufer haben tendenziell keine stark steigenden Kurse mehr gesehen.

Bei Kapitulation der Anleger kaufen

Wie tief wird es daher wohl noch gehen und wann kann man endlich wieder zugreifen? Nun, im Laufe des Monats März sollten wir in den USA endlich mehr Klarheit über den genauen geldpolitischen Kurs der Federal Reserve bekommen. Wenn sich die Fed dabei nicht zu hawkish gibt, wäre das positiv. Wobei ich mir jedoch durchaus vorstellen kann, dass sich die Fed noch bewusst recht hawkish zeigen wird.

Wäre dem so, und käme es infolgedessen zu einem größeren Ausverkauf, wäre das sehr positiv zu werten. Denn ich rechne nicht damit, dass die Fed allzu lange an einem sehr restriktiven Kurs festhalten kann und wird. Darum sieht mein Szenario weiterhin einen nochmaligen Rücksetzer, entweder auf 28.000/29.000 oder 24.000/25.000 US-Dollar (beim Bitcoin) vor. Insbesondere letztere Kurse könnten somit eine Kapitulation der Anleger darstellen.

Anschließend wird es dann zwar nicht wieder direkt V-förmig nach oben schießen. Aber mittel- bis langfristig war, bin und bleibe ich sehr positiv für Bitcoin und Co. gestimmt. Ein wenig Geduld mag derzeit noch erforderlich sein. Aber dann können voraussichtlich endlich die Schnäppchen an den Krypto-Märkten geschossen werden. Ich freue mich darauf, bereite mich schon heute darauf vor und werde Sie – liebe Leserinnen und Leser – letztlich auch dabei begleiten. So, wie Sie mich kennen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende!

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