Trotz der Diskussion um die Energieknappheit wird nun auch das Thema Corona in Deutschland, in der EU und wahrscheinlich auch weltweit an Fahrt gewinnen. Die Finanzmärkte haben das Thema jedenfalls teils schon wieder auf dem Schirm, wie die jüngsten Daten nahelegen. Einer der Favoriten bleibt in allen Betrachtungen die Mainzer Firma BioNTech.
Es geht los: Die Unternehmen wie BioNTech gewinnen wieder
Die Kursentwicklung ist für die unterschiedlichsten Pharma-Unternehmen jedenfalls in den vergangenen Wochen unter dem Strich recht stark gewesen. Je nach Gewichtung der einzelnen Unternehmen zeigt sich überwiegend jedoch in den vergangenen Wochen ein sehr starkes Bild. Über einen Monat hinweg betrachtet sind die heutigen Tagessieger recht weit vorne.
Nur vier Unternehmen aus der weiteren Corona-Branche sind derzeit noch – innerhalb der vergangenen vier Wochen – hinten. Dies sind CureVac mit dem Minus von -7,6 %, Paul Hartmann mit dem Abschlag von -4,3 % sowie Lakeland Industries mit dem Minus von -3,1 %. Valneva ist zudem ebenfalls noch minimal hinten.
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Zahlreiche andere Unternehmen, die aus der Pharmabranche stammen und wegen der Corona-Pandemie Geld verdienen, sind in den zurückliegenden vier Wochen klar im Plus. Dies betrifft vor allem Impfstoffhersteller.
Novavax konnte mit dem Plus von 32 % die Spitzenposition erobern, gab allerdings dabei in den vergangenen Handelstagen annähernd 30 % ab. Die kurzfristig starke Position ist demnach deutlich geschmälert. Auch am Montag zeigt sich Novavax jedoch immer noch als wehrhaft. Die Aktie konnte insgesamt gut 2 % aufsatteln.
Die Notierungen von Moderna sind in diesem Ranking die Nummer 2. Die Aktie des US-Herstellers eines mRNA-Impfstoffs ist dabei um immerhin 29,8 % binnen eines Monats nach oben geklettert. Dies ist durchaus beeindruckend, da das Papier zuvor einen deutlichen Negativtrend hatte. Moderna hat davon profitiert, dass es wahrscheinlich mit dem angepassten Impfstoff für Omicron deutlich früher an den Markt kommen kann als BioNTech. Zudem erhielt Moderna in den USA Zulassungen. Moderna hat sich damit zuletzt auch in einen mächtigen Aufwärtstrend verschoben. Aus der Sicht der technischen Analysten ist der Kurs zuletzt in den mittelfristigen technischen Aufwärtstrend gewechselt, nachdem es gelang, den GD100 nun um 12 % zu überwinden. Die 200-Tage-Linie ist nun noch -17,5 % entfernt. Dennoch bleibt Moderna einer der großen Gewinner der vergangenen vier Wochen.
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BioNTech ist in der Spitzengruppe der Profiteure der zurückliegenden vier Wochen. Die Mainzer schafften es, insgesamt ein Plus von 17 % zu erzielen. Dabei ist die Aktie zuletzt etwas schwächer geworden. Im Wochenvergleich ging es um -5 % abwärts. Dennoch ist zum einen der Kurs am Montag zum Auftakt der neuen Woche wieder um 1,2 % geklettert, zum anderen aber vor allem charttechnisch noch stark. Sowohl in der Euro-Zone wie auch im Dollar-Raum hat der Titel die entscheidenden Hürden überwunden – 150 Euro wie auch 150 Dollar galten als deutliche Widerstände. BioNTech hat erfahrungsgemäß nun Platz, um in Richtung von 200 Euro / 200 Dollar nach oben zu marschieren.
Ein weiterer Gewinner der vergangenen Wochen war Co-Diagnostics. Dieses Unternehmen aus den USA ist hierzulande weitgehend unbekannt. Allerdings haben sich die Kurse am Montag weiter aufwärts geschoben, nachdem es in den vergangenen vier Wochen schon um gut 8 % aufwärts ging. Dieses Unternehmen hat offenbar von den Testverfahren gegenüber dem Affenpocken-virus profitiert.
Co-Diagnostics: Vorsicht
Daher gab es zu diesem Thema einige neue Nachrichten. Trotz der jüngst guten Kursentwicklung jedoch gibt es einige Bedenken zum Unternehmen. So konnte Co-Diagnostics im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 immerhin 97,89 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaften. Für 2022 stehen jedoch nur noch 76,70 Millionen Dollar Umsatzerwartung an. Wenn der Umsatz um 20 % sinkt, dürften auch die starken Gewinne aus dem Vorjahr wieder fallen. 36,66 Millionen Dollar Gewinn hatte das Unternehmen 2021 erwirtschaftet. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,29 Dollar.
Analysten schätzen, dass der Gewinn je Aktie für das laufende Jahr auf nur noch 0,64 Dollar fällt. Dies wäre in etwa die Hälfte. Dementsprechend ist hier Vorsicht angebracht. Seit Jahresanfang hat die Aktie ungefähr 30 % abgegeben. Die guten Nachrichten der vergangenen Tage haben also wirtschaftlich betrachtet noch einen Haken.
Auffällig sind in den vergangenen vier Woche allerdings auch die Kursbewegungen für AstraZeneca gewesen. Das Unternehmen konnte immerhin 12,4 % in vier Wochen gewinnen und bewegt sich langsam auf 150 Euro zu. Aktuell fehlen noch gut 10 %, dennoch ist die Aufwärtsbewegung interessant. Das britisch-schwedische Unternehmen hängt nicht nur an Corona, hat aber anders als in den ersten Wochen der Verimpfung inzwischen wieder einen guten Ruf. AstraZeneca gab selbst vor einigen Tagen an, dass der eigene Wirkstoff genauso effizient gewesen sei wie die konkurrierenden mRNA-Impfstoffe. Im laufenden Jahr wird der Umsatz, so die Erwartung auf 43,66 Milliarden Pfund klettern, nachdem AstraZeneca 2021 27,51 Milliarden erzielt hat. Damit wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf erstaunlich niedrige 17 sinken, womit die Aktie aus Sicht der historischen Bewertung wiederum recht günstig wäre. Der Trend jedenfalls stimmt: Die Aktie hat sowohl den GD100 um 11 % als auch den GD200 um gut 20 % überwunden. Am 29. Juli legt das Unternehmen seine nächsten Quartalszahlen vor. Danach kann sich die wirtschaftlich gesunde Situation ggf. auch an den Aktienmärkten noch stärker durchsetzen.
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