Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie des IT-Giganten Alphabet hat in den vergangenen Woche deutlich an Stärke gewonnen. Nach zuletzt positivem Newsflow nähert sich der Anteilsschein damit wieder der Kursregion an, in der er zuletzt Anfang Februar notierte. Mit einem aktuellen Kurs von rund 167 US-Dollar bleibt Alphabet zwar noch ein gutes Stück unter dem damaligen Allzeithoch, doch die Richtung stimmt. Dies liegt daran, weil sowohl hinsichtlich der operativen Ergebnisse als auch mit Blick auf die strategischen Weichenstellungen im KI-Bereich vieles richtig läuft beim Google-Mutterkonzern.
Für uns steht fest: Alphabet ist ein Alltime-Buy – also ein Unternehmen, bei dem langfristig orientierte Investoren kein Timing brauchen, um eine ansprechende Rendite zu erzielen. Marktstellung und Innovationskraft des Konzerns bilden ein starkes Fundament für operativen Erfolg, der sich dann auch in weiter steigenden Kursen widerspiegeln sollte.
Alphabet in Zahlen: zweistellige Wachstumsraten, hohe Margen, fettes Cash-Polster
Der langjährige Erfolg bis zu den jüngsten Quartalszahlen untermauern diese Einschätzung. Im ersten Quartal 2025 steigerte Alphabet den Umsatz um 12 % auf 90,2 Mrd. US-Dollar. Das Anzeigengeschäft trug erneut zum Großteil bei, wobei besonders YouTube mit einem Umsatzplus von 20 % auf 9,3 Mrd. Dollar hervorstach. Auch Google Cloud überzeugte: Der Bereich wuchs um 28 % auf 12,3 Mrd. Dollar und erwirtschaftete 900 Mio. Dollar operativen Gewinn – ein klarer Fortschritt gegenüber dem Vorjahr.
Der operative Gesamtgewinn lag auf Konzernebene bei 25,5 Mrd. Dollar, was einer Marge von über 31 % entspricht – ein eindrucksvoller Wert für ein Unternehmen dieser Größenordnung.
Neben den starken operativen Zahlen überzeugte Alphabet mit einem neuen Rekord beim Free Cashflow, der bei 23,5 Mrd. US-Dollar lag. Diese Kapitalstärke ermöglicht nicht nur massive Rückkäufe – das aktuelle Aktienrückkaufprogramm wurde auf 70 Mrd. Dollar erhöht – sondern sichert auch strategische Investitionen in KI, Infrastruktur und Zukunftstechnologien.
Zudem wurde die Quartalsdividende angehoben – Alphabet lässt also auch die Aktionäre am Erfolg teilhaben. Auch ein Blick in die Bilanz bleibt mustergültig: Alphabet ist nicht nur schuldenfrei, sondern verfügt über mehr als 120 Mrd. Dollar an liquiden Mitteln.
Wer suchet der findet: Das Haar in der Suppe
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen dominiert in manchen Anlegerkreisen seit geraumer Zeit eine gewisse Skepsis gegenüber Alphabet – insbesondere im Zusammenhang mit dem Aufstieg generativer KI. Die These: ChatGPT oder andere KI-Assistenten könnten die klassische Internetsuche obsolet machen und damit Alphabets Kerngeschäft gefährden. Wir halten diese Argumentation für stark überzeichnet, da sie gleich mehrere Faktoren außer Acht lässt.
Erstens: Alphabet ist selbst ein KI-Pionier – nicht nur durch das Engagement bei DeepMind, sondern auch mit Gemini als eigener Plattform. Zweitens: Die Integration von KI in die Google-Suche erfolgt kontrolliert, iterativ und nutzerzentriert – mit dem Ziel, die Werbeeinnahmen nicht zu gefährden, sondern perspektivisch sogar noch zu erhöhen. Drittens: Die tatsächliche Monetarisierung generativer KI bleibt bei vielen Wettbewerbern noch unklar – Microsoft etwa investiert Milliarden in KI-Antworten, ohne dass klar ist, wie sich diese kostspielige Innovation kurzfristig monetär rechnet.
Alphabet hingegen verfolgt einen Ansatz der ruhigen Hand: Erst den hohen Marktanteil absichern, dann Innovation einführen und im dritten Schritt das Werbesystem anpassen. Das ist kein „Verschlafen neuer Technologie“, sondern Vorsicht vor einem riskanten Umbruch. Genau das honorieren Investoren jetzt zunehmend wieder.
Anfang Mai war dies noch anders. In einem schwachen Marktumfeld fiel die Alphabet-Aktie in der Spitze auf knapp 150 Dollar. Aussagen von Apple-Manager Eddy Cue lösten den Kursrutsch aus, der in einem Interview ankündigte, Safari künftig mit KI-gestützter Suche ausstatten zu wollen. Dies werteten die Märkte als Warnsignal für Googles zentrale Rolle als Standardsuchmaschine auf iPhones. Der jährlich milliardenschwere Such-Deal zwischen Apple und Google wurde dadurch infrage gestellt.
Inzwischen notiert die Aktie wieder auf dem Niveau wie vor der Ankündigung und das aus gutem Grund. Zwar ist die Partnerschaft wirtschaftlich bedeutend, doch bislang ist die Gefahr vage Zukunftsmusik und viel mehr als eine bloße iphone-Suchmaschine.
Waymo: Alphabets „other bet“ im Bereich autonomes Fahren könnte Milliarden einbringen
Besonders interessant könnte dabei die Sparte „Other Bets“ werden. Vor allem Waymo, Alphabets Unternehmen für autonomes Fahren, sorgt in der Branche für Aufmerksamkeit. Die Zahl der vollständig autonomen Fahrten hat im ersten Quartal mit über 6 Mio. Kilometern einen neuen Rekord erreicht.
In Phoenix, San Francisco und Los Angeles operiert Waymo ohne Sicherheitsfahrer – als einziger Anbieter mit konsistentem Live-Betrieb in den drei Großstädten. Während Wettbewerber wie Cruise (General Motors) zuletzt wegen Sicherheitsbedenken und Lizenzentzügen unter Druck gerieten, wurde Waymo von den Behörden in Kalifornien und Arizona als sicher und zuverlässig eingestuft.
Parallel dazu werden neue Städte wie Austin erschlossen, während Partnerschaften mit Mobilitätsanbietern und Flottenbetreibern getestet werden. Auch die Monetarisierung schreitet voran: Erste Preisstrukturen und kommerzielle Nutzungsmodelle befinden sich in der Pilotphase.
Analysten wie Morgan Stanley oder Bernstein schätzen, dass Waymo mittelfristig ein EBITDA-Beitrag im mittleren einstelligen Milliardenbereich zugetraut werden kann – und das mit echtem Skalierungspotenzial. Auch das ist ein Argument, Alphabet nicht als reinen Suchmaschinenkonzern zu sehen, sondern als Plattformunternehmen mit Cloud, Werbung und technologischer Diversifikation in verschiedenen Wachstumsmärkten.
Warum die Alphabet-Aktie in jedes Depot gehört
Alphabet investiert über Other Bets uch in Robotik (Intrinsic), Gesundheitsdaten (Verily) und Drohnenlogistik (Wing). Dank der Bilanzstärke kann Alphabet Entwicklungen über viele Jahre mit Geduld begleiten, ohne unter Kostendruck vorschnell auszusteigen oder ein Marktpotenzial falsch einzuschätzen. Diese strategische Luft verschafft dem Unternehmen Spielraum, um auch in weniger reifen Märkten führende Positionen aufzubauen – ein Vorteil, den viele unterschätzen.
Zusammengenommen ergibt sich ein Bild, das Alphabet aus unserer Sicht klar zu einem Spitzen-Investment macht: Ein führendes Digitalunternehmen mit stabilen Einnahmen, wachsender Cloud-Sparte, defensiv aufgebauter KI-Strategie und zukunftsorientierten Beteiligungen. Das Unternehmen vermeidet seit Jahren die Fehler mancher Wettbewerber, die sich mit zu viel Tempo in unklare Märkte drängen und damit Geld verbrennen.
Anleger, die heute Alphabet-Aktien kaufen, erhalten ein durchfinanziertes Innovationspaket mit Marktführerschaft in gleich mehreren Segmenten – Werbung, Cloud, YouTube, Android, Navigation, KI und künftig auch autonomes Fahren. Die Execution des Managements (Amtsausübung) überzeugt seit vielen Jahren, vielleicht auch weil auf C-Level-Ebene die große Mehrheit der Manager seit über einem Jahrzehnt im Unternehmen ist. Wir sehen Alphabet als klassischen Alltime-Buy – eine Aktie, die in jedes Depot gehört und man beim Kauf nicht timen muss, weil sie strukturell zu den Besten gehört. Wer sie bei Rücksetzern aufstockt, macht alles richtig – wer sie einfach hält, auch.
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