Die US-Regierung unter Donald Trump will offenbar einen Teil der Finanzregeln, die nach der Krise von 2008 eingeführt wurden, zurückdrehen. Damit sollen große Banken künftig weniger Kapitalreserven vorhalten müssen, wie Politico berichtet. Dieses Vorhaben könnte vor allem den großen Finanzhäusern an der Wall Street zugutekommen – doch es birgt auch Risiken.
SLR im Visier der Regulierer
Im Mittelpunkt steht der sogenannte „Supplementary Leverage Ratio“ (SLR). Diese Vorschrift zwingt Banken, eine bestimmte Kapitalquote vorzuhalten – und das unabhängig vom Risiko ihrer Vermögenswerte. Gegner dieser Regel kritisieren, dass sie Banken davon abhält, sichere Staatsanleihen wie US-Staatsanleihen zu kaufen, was die Liquidität am Markt einschränken könne.
Zwei Wege zur Lockerung
Laut Politico wird an zwei Optionen gefeilt: Zum einen könnte die SLR-Formel angepasst werden, um die Belastung für Banken zu senken. Zum anderen könnte man Teile einer temporären Corona-Regelung von 2020 wiederbeleben. Damals waren Staatsanleihen und Zentralbankreserven von der Berechnung ausgenommen – eine Maßnahme, die 2021 wieder auslief.
Argumente der Befürworter
Finanzminister Scott Bessent treibt die Lockerung voran. Er argumentiert, dass Banken so wieder stärker in den Markt für US-Staatsanleihen einsteigen könnten, was langfristig auch die Zinsen drücken könnte. Zudem betont Bessent, dass der Führungswechsel in den Aufsichtsbehörden seit der Wahl 2024 den Weg für diese Pläne freigemacht habe.
Kritik von Experten und Verbraucherschützern
Doch nicht alle sind überzeugt. Verbraucherschützer wie Better Markets warnen, dass eine Lockerung der Kapitalvorschriften die Finanzstabilität gefährden könnte – gerade in Zeiten hoher Staatsverschuldung und schwankender Märkte. Ein Branchenkenner spricht sogar von einem „fadenscheinigen“ Argument: Derselbe Markt, der als sicher gilt, werde nun plötzlich als Vorwand genommen, um Banken zu entlasten.
Auswirkungen auf den Markt begrenzt?
Analysten rechnen zwar mit einem leichten Schub für den Handel mit Staatsanleihen. Doch sie glauben nicht, dass diese Maßnahmen ausreichen, um die Sorgen um das US-Haushaltsdefizit und die abnehmende Nachfrage aus dem Ausland auszugleichen. Damit dürfte der Effekt auf das Zinsniveau wohl eher begrenzt bleiben.
Zeichen für ein neues Denken
Auch wenn die Details des Plans noch nicht veröffentlicht wurden, ist die Richtung klar: Die Trump-Regierung kehrt zu einer Politik der lockeren Regeln zurück. Die Hoffnung: Weniger Regulierung bedeutet mehr Wachstum – auch wenn dafür ein höheres Risiko eingegangen wird.
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