Die Julius Bär-Gruppe hat neue Mittelfristziele für die Jahre 2026 bis 2028 präsentiert. Die Zürcher Privatbank will ihr Kerngeschäft wieder profitabel wachsen lassen und kündigte am Dienstag vor einem Investorentag in London ein weiteres Sparprogramm an.
Geplant ist eine Kostenreduktion von insgesamt 130 Millionen Franken bis 2028. Für die Umsetzung veranschlagt die Bank rund 50 Prozent dieses Betrags. Diese Einsparungen kommen zu einem bereits laufenden Effizienzprogramm hinzu, das ursprünglich bis Ende 2025 110 Millionen Franken einbringen sollte – dieses Ziel will Julius Bär um etwa 20 Millionen Franken übertreffen.
Neues Ziel für Neugeldzuflüsse
In der kommenden Strategieperiode setzt Julius Bär erstmals wieder ein klares Ziel für den jährlichen Netto-Neugeldzufluss. Bis 2028 strebt die Bank ein Wachstum von 4 bis 5 Prozent pro Jahr an. Gleichzeitig wird das Ziel für das Kosten-Ertrags-Verhältnis angepasst: Statt unter 64 Prozent soll es künftig auf unter 67 Prozent sinken. Unverändert bleibt das Ziel einer Rendite auf dem Kernkapital (RoCET1) von mindestens 30 Prozent.
Kapitalrückkauf an Finma-Prüfung geknüpft
Die Bank hält an ihrer grundsätzlichen Kapitalausschüttungspolitik fest. Ein mögliches Aktienrückkaufprogramm will der Verwaltungsrat aber erst nach Abschluss der Finma-Untersuchung prüfen. Diese Untersuchung bezieht sich auf die hohen Kreditverluste, die Julius Bär infolge der Signa-Pleite hinnehmen musste.
Wechsel an der Spitze
In der Führungsriege gab es in diesem Jahr wichtige Veränderungen. Seit Januar 2025 ist Stefan Bollinger neuer CEO. Er folgte auf Philipp Rickenbacher, der 2024 zurückgetreten war, nachdem die Bank über 600 Millionen Franken auf Signa-Kredite abschreiben musste. Auch der Verwaltungsrat wurde neu aufgestellt: Im April 2025 übernahm der Brite Noel Quinn das Amt des Verwaltungsratspräsidenten. Er trat die Nachfolge von Romeo Lacher an.
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