Nach einem bärenstarken Start ins neue Börsenjahr, in dessen Zuge die JinkoSolar-Aktie um über 40 Prozent zulegen konnte, ist seit Mitte Januar die Luft raus aus dem Papier des chinesischen Solarmodulherstellers. Warum bloß?
Umsatz top, Gewinn flop
Es lag in erster Linie am enttäuschenden Gewinn im vierten Quartal 2022. Während Experten mit einem Gewinn je Aktie von 1,30 US-Dollar gerechnet hatten, fiel der tatsächliche Gewinn mit 0,85 Dollar deutlich geringer aus. Beim Umsatz konnte JinkoSolar hingegen deutlich die Erwartungen übertreffen. Während die Marktschätzung bei 3,65 Milliarden Dollar lag, lieferten die Chinesen einen Quartalsumsatz in Höhe von 4,41 Milliarden Dollar ab.
Nettogewinn je Quartal von JinkoSolar
Unter dem Strich bedeuten diese Zahlen, dass sich die Bruttomarge von JinkoSolar erheblich verschlechtert hat. Nach Angaben des Unternehmens war vor allem der Anstieg des Siliziumpreises für die Margenverschlechterung verantwortlich.
Trotz der schlechten Gewinnsituation sind Analysten nach wie vor optimistisch in Bezug auf die JinkoSolar-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel der vom Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg befragten Analysten liegt bei ca. 68 Dollar und damit rund 35 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Die Zahl der Kaufempfehlungen übersteigt die Verkaufsempfehlungen bei weitem.
Warum ist Vorsicht angebracht?
Trotz dieser Analystenempfehlungen sollten Anleger vorsichtig mit einem Investment in die JinkoSolar-Aktie sein. Die zunehmenden politischen Spannungen zwischen den USA und China könnten dafür sorgen, dass chinesische Aktien in den kommenden Monaten auch ohne unternehmensbezogene Gründe unter Druck geraten.