JinkoSolar-Aktie: Brand mit Folgen fürs Geschäft?

Am Sonntag berichtete JinkoSolar über einen Vorfall, der möglicherweise bilanzielle Auswirkungen auf den Solarmodul-Produzenten haben kann. So ereignete sich laut der Mitteilung am 26. April 2024 in einer der Fertigungshallen von JinkoSolar in der Provinz Shanxi, wo das Unternehmen Siliziumwafer zuschneidet und Solarzellen herstellt, ein Brand.

Beeinträchtigungen für 2024 befürchtet

Das Unternehmen reagierte sofort mit Notfallmaßnahmen und arbeitete mit der örtlichen Feuerwehr zusammen, um das Feuer zu löschen. Es gab keine Verletzten und keine Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden.

Der Vorfall wird nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich die Betriebsabläufe und die finanziellen Ergebnisse von JinkoSolar für das Jahr 2024 beeinträchtigen. Das Unternehmen verteilt seine Wafer- und Zellenproduktion auf verschiedene Fertigungsstätten, um den Betrieb möglichst wenig zu stören und die Geschäftskontinuität zu gewährleisten.

JinkoSolar hat Versicherungsschutz für Gebäude und Produktionsausrüstung und hat bereits den Prozess zur Geltendmachung der entsprechenden Versicherungsansprüche eingeleitet. Die Brandursache wird derzeit untersucht.

Den genauen finanziellen Schaden konnte oder wollte der chinesische Konzern am Sonntag noch nicht beziffern.

Zahlen für das erste Quartal 2024

Die bilanzielle Entwicklung zeigt einen Rückgang der Gesamtumsätze und des Bruttogewinns im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr, hauptsächlich aufgrund eines Rückgangs der durchschnittlichen Verkaufspreise für Solarmodule. Die operative Marge sank ebenfalls, und die operativen Aufwendungen stiegen leicht an.

Jinkosolar Aktie Chart

Nettozinserträge fielen niedriger aus, während Subventions- und andere Einkünfte zu einem positiven Nettoergebnis beitrugen. Insgesamt sank der Nettogewinn im Vergleich zum Vorquartal aufgrund von Veränderungen im Fair Value von Anleihen und langfristigen Investitionen, obwohl er im Vergleich zum Vorjahr immer noch höher lag.

Das Unternehmen reagierte auf die Herausforderungen der Branche, indem es sich auf die Massenproduktion von N-Typ-Zellen und -Modulen konzentrierte und seine globale Kapazität erweiterte. Die Prognose für das zweite Quartal und das Gesamtjahr 2024 deutet auf eine weiterhin starke Nachfrage und einen hohen Anteil von N-Typ-Modulen hin. Mit Blick auf die Zukunft erwartet JinkoSolar eine weitere Expansion seiner N-Typ-Kapazitäten und eine Fokussierung auf Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen.

Highlights

Wichtige Höhepunkte des Quartals sind:

• Steigerung der Modulversendungen um 53,3% im Vergleich zum Vorjahr auf 19,99 GW, wobei N-Typ-Module fast 80% der weltweiten Modulversendungen und fast 50% der Versendungen nach Nordamerika ausmachten.
• Der Auftragsbestand für 2024 übersteigt derzeit 70%.
• Das Unternehmen wurde von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) als Tier-1-Energiespeicheranbieter anerkannt.
• Die Quartalsversendungen betrugen 21.907 MW (19.993 MW für Solarmodule und 1.914 MW für Zellen und Wafer), was einem sequenziellen Rückgang von 21,4% und einem Anstieg von 51,2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
• Der Gesamtumsatz belief sich auf 23,04 Milliarden RMB (3,19 Milliarden US-Dollar), ein sequenzieller Rückgang von 29,8% und ein Rückgang von 1,2% im Vergleich zum Vorjahr.
• Der Bruttogewinn betrug 2,74 Milliarden RMB (378,8 Millionen US-Dollar), ein sequenzieller Rückgang von 33,1% und ein Rückgang von 32,3% im Vergleich zum Vorjahr.
• Die Bruttomarge betrug 11,9%, verglichen mit 12,5% im vierten Quartal 2023 und 17,3% im ersten Quartal 2023.
• Der Nettogewinn betrug 609,4 Millionen RMB (84,4 Millionen US-Dollar), verglichen mit 29,3 Millionen RMB im vierten Quartal 2023 und 788,7 Millionen RMB im ersten Quartal 2023.

Update zu ADS-Rückkauf

JinkoSolar gab zudem bekannt, dass das Unternehmen bis zum heutigen Datum insgesamt 4.203.178 ADSs im Wert von etwa 104,1 Millionen US-Dollar auf dem freien Markt im Rahmen seines im Juli 2022 angekündigten Aktienrückkaufprogramms und des im Dezember 2023 angekündigten erweiterten Aktienrückkaufprogramms zurückgekauft hat.

Ein ADS (= American Depositary Share) repräsentiert eine bestimmte Anzahl von Aktien eines ausländischen Unternehmens, die in den USA gehandelt werden. Es ermöglicht US-Investoren, Aktien ausländischer Unternehmen zu handeln, ohne sich mit ausländischen Börsen und Währungen befassen zu müssen.

Am 20. Dezember 2023 hatte das Unternehmen sein am 6. Juli 2022 angekündigtes Aktienrückkaufprogramm um einen zusätzlichen Zeitraum von 18 Monaten bis zum 30. Juni 2025 verlängert.