Brown-Forman, der US-amerikanische Spirituosenkonzern hinter Marken wie Jack Daniel’s und Woodford Reserve, hat am Donnerstag seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Die Aktie sackte daraufhin um 18% ab – ein klares Zeichen für den Pessimismus der Anleger.
Verhaltene Zahlen, enttäuschte Erwartungen
Im vierten Quartal verzeichnete Brown-Forman einen Umsatzrückgang von 7% auf 894 Millionen US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie fiel auf 31 Cent und lag damit unter den Erwartungen von 34 Cent. Besonders schwer wogen die rückläufigen Verkaufszahlen in den USA, Europa und Asien sowie Belastungen durch den starken Dollar und hohe Inputkosten.
CEO Lawson Whiting räumte ein, dass die Ergebnisse hinter den langfristigen Zielen zurückbleiben. Trotzdem zeigte er sich überzeugt, dass das Unternehmen in einem schwierigen Umfeld „wichtige Fortschritte“ gemacht habe. Doch für das neue Geschäftsjahr rechnet er mit weiterem Gegenwind.
Wachsender Druck auf Premium-Spirituosen
Auffällig: Der Umsatz mit Whiskey-Produkten blieb trotz leichter Zuwächse bei Woodford Reserve insgesamt schwach. Die populäre Jack-Daniel’s-Familie litt unter einem deutlichen Rückgang bei Sonderabfüllungen wie Gentleman Jack oder Jack Daniel’s Single Barrel. Auch die Tequila-Marken Herradura und el Jimador verzeichneten zweistellige Umsatzeinbußen – vor allem aufgrund der schwächelnden Nachfrage in Mexiko und den USA.
Das Ready-to-Drink-Segment, etwa mit Jack Daniel’s Cocktails, konnte zwar in Summe zulegen, doch die Gewinne blieben im Vergleich zu Vorjahren schwach. Die Strategie, sich stärker auf Premium- und Super-Premium-Spirituosen zu konzentrieren, steht damit erneut auf dem Prüfstand.
Restrukturierungen und Kosteneinsparungen
Brown-Forman hat in den vergangenen Monaten ein umfassendes Sparprogramm gestartet. Unter anderem sollen weltweit 12% der Arbeitsplätze abgebaut und die eigene Küferei in Louisville geschlossen werden. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit Restrukturierungskosten in Höhe von 63 Millionen US-Dollar. Im Gegenzug sollen die jährlichen Kosten um 70 bis 80 Millionen US-Dollar sinken.
Auch wenn diese Einschnitte langfristig die Effizienz verbessern könnten, lasten die kurzfristigen Belastungen weiter auf der Gewinnmarge, die zuletzt von 38,9% auf 27,9% gesunken ist.
Brown-Forman Corporation Aktie Chart
Makro-Risiken und schwierige Aussichten
Der Ausblick für das neue Geschäftsjahr fällt verhalten aus: Brown-Forman rechnet mit einem leichten Rückgang bei Umsatz und operativem Gewinn. Grund sind Unsicherheiten im weltweiten Konsumklima, potenzielle Zölle sowie steigende Kosten für Energie und Rohstoffe. Hinzu kommt die Schwäche bei nicht gebrandeten Produkten wie gebrauchten Fässern – ein kleiner, aber wachsender Markt für das Unternehmen.
Trotz dieser Herausforderungen will Brown-Forman weiter investieren: 125 bis 135 Millionen US-Dollar sind für neue Produkte und Innovationen eingeplant. Der Vorstand bleibt zuversichtlich, dass „Agilität, Innovation und konsequente Umsetzung“ helfen werden, mittelfristig wieder auf Wachstumskurs zu kommen.
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